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<strong>BOnSAI</strong><br />
Kapitel 7: Stand der Entwicklung des Instrumentariums und Ausblick<br />
oder gewünscht werden als andere. Im Fall des E-Government kann die Grundidee als durchaus<br />
zweckmäßig angesehen werden, da ein solches Angebot umso nützlicher einzustufen ist, je<br />
mehr Dienstleistungen es anbietet. Dieser Bewertung vorausgehen muss natürlich eine Abwägung,<br />
welche Dienstleistungen überhaupt als internetfähig einzustufen sind. Nicht alle Dienstleistungen,<br />
die formell online abgewickelt werden können, sind für die Nutzer auch sinnvoll<br />
über das Internet zu erledigen. So müssen beispielsweise beratungsintensive Dienstleistungen<br />
oder solche, die zur Entfaltung ihrer bestmöglichen Wirkungen eine differenzierte Beratung<br />
benötigen, vom Einbezug in das Modell unberücksichtigt bleiben. Im E-Commerce stellt sich die<br />
Warenkorb-Idee wiederum etwas anders dar. Online-Angebote als nützlich einzustufen, allein<br />
wenn sie Produkte aus dem Warenkorb des Statistischen Bundesamts feilbieten würde zu kurz<br />
greifen, da Warenvielfalt und Wettbewerb eine funktionierende Marktwirtschaft kennzeichnen.<br />
Darüber hinaus würden Anbieter mit vom Warenkorb abweichender Produktpalette automatisch<br />
als weniger nützlich eingestuft werden. Somit lassen sich anhand des Warenkorbs zwar<br />
Tendenzen ableiten, welche Produkte bessere Chancen auf dem Online-Markt hätten, aber Anbieter<br />
anderer Produkte haben durchaus ebenfalls ihre Daseinsberechtigung.<br />
Zu 2.) Trotz des Ziels einer möglichst feingliedrigen Operationalisierung der Kriterien konnte<br />
dieser Vorsatz nicht in allen Teilbereichen der Kriterienkataloge eingelöst werden. Einzelne<br />
Kriterien sind aufgrund ihrer Tiefgründigkeit abstrakter formuliert als andere. Einerseits sind<br />
dies Kriterien, die nur von fachspezifischen Experten erkannt und überprüft werden können,<br />
wie dies in Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit oder auch bei der Überprüfung<br />
der Barrierefreiheit der Fall ist und andererseits sind es solche, deren Überprüfung keine unmittelbare<br />
Wirkung auf die Benutzer des Angebots ausüben, sondern nur mittelbar Hinweise<br />
zur Nützlichkeit des Online-Angebots geben. So ist die Operationalisierung der Kriterien zur<br />
technischen Realisierung auf einem abstrakteren Level verblieben als dies bei vielen anderen<br />
Kriterien der Fall ist. Bei der Inanspruchnahme eines Online-Angebots macht es für die Benutzer<br />
auf den ersten Blick keinen merklichen Unterschied, ob die eingesetzten Techniken im Angebot<br />
php-, jsp- oder asp- basiert sind. Erst bei näherer Betrachtung können sich aber auch<br />
hier Unterschiede in der Qualität bzw. Vor- und Nachteile der Techniken für die Verfügbarmachung<br />
des Angebots für unterschiedliche Benutzergruppen erweisen. Eine tiefergehende Operationalisierung<br />
dieser nur mittelbar die Nutzer betreffenden Kriterien sollte einen der nächsten<br />
Schritte darstellen bzw. die Überprüfung von diesen müsste, ebenso wie die zu Datenschutz und<br />
Datensicherheit oder Barrierefreiheit, von Experten in diesem Bereich durchgeführt werden.<br />
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