Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...
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Adopters, <strong>und</strong> einer Early Majority relevant (Rogers, 2003). Die durchgeführte Studie fokussiert auf<br />
eine in erster Linie psychologische Perspektive, welche individuelle Wahrnehmungen von<br />
Innovationen in den Vordergr<strong>und</strong> stellt (u.a. Manning, Bearden, & Madden, 1995). Besonders<br />
interessieren Einflüsse auf die Nutzungsintentionen <strong>und</strong> die bereits bestehende Nutzung durch<br />
Bewertungen von Kosten, Effektivität <strong>und</strong> Anwendbarkeit, usw. Hierbei handelt es sich um Attribute,<br />
die positiv mit einer Akzeptanz von mhealth auf Individuallevel zusammenhängen (Dearing & Kim,<br />
2008).<br />
Riley et al. (2011) weisen auf die Notwendigkeit einer F<strong>und</strong>ierung von mhealth-Interventionen mit<br />
geeigneten Theorien der Verhaltensänderung hin. Allerdings sehen sie die Schwierigkeit, interaktive<br />
<strong>und</strong> dynamische Anwendungen mit Theorien zu f<strong>und</strong>ieren, die ihrerseits einen vorwiegend linearen<br />
<strong>und</strong> statischen Aufbau aufweisen, sowie eher auf inter-individuelle Unterschiede fokussieren als auf<br />
intra-individuelle Veränderungen im Verlauf einer Intervention. Besonders der letztgenannte Aspekt<br />
erscheint jedoch <strong>für</strong> mobile Anwendungen besonders relevant, da Inhalte sowohl an individuelle<br />
Voraussetzungen, als auch an Antwortverhalten oder Veränderungen dynamisch angepasst werden<br />
können (Riley at al., 2011).<br />
Wird die potentielle Nutzung von mhealth selbst als Ges<strong>und</strong>heitsverhalten verstanden, so eignet sich<br />
der Health Action Process Approach (Schwarzer, 1992; siehe Schwarzer, 2004) zur Erklärung einer<br />
entstehenden Nutzungsintention <strong>und</strong> anschließenden Nutzung von mhealth-Anwendungen. Das<br />
Stufenmodell ermöglicht eine Gruppierung von Personen nach dem Grad der Nutzungsbereitschaft<br />
<strong>und</strong> bereits bestehender mhealth-Nutzung. Das Modell unterscheidet zwischen einer ersten<br />
motivationalen Phase der Intentionsbildung (Nutzungsintention) <strong>und</strong> einer zweiten Phase der<br />
eigentlichen Ausführung eines Verhaltens (tatsächliche Nutzung von mhealth). Der Vorteil dieser<br />
Theorie besteht darin, dass diese sowohl zur Erklärung inter-individueller Unterschiede als auch<br />
intra-individueller Veränderungen herangezogen werden kann. Ersteres erfolgt im Rahmen einer<br />
Segmentierung der Zielgruppen im Modell nach Non-Intenders, Pre-Intenders, Intenders <strong>und</strong> Actors<br />
(Schwarzer, Lippke, & Luszczynska, 2011). In einer prä-intentionalen Motivationsphase differenzieren<br />
sich Non-Intenders von prinzipiell nutzungsbereiten Pre-Intenders, durch unterschiedliche<br />
Risikowahrnehmungen (z.B. Wahrscheinlichkeit eines Krankheitsverlaufs), Gegenüberstellungen<br />
positiver versus negativer Ergebniserwartungen (z.B. resultierende Vorteile <strong>und</strong> Nachteile der<br />
mhealth-Nutzung), sowie subjektiver Kosten-Nutzen Überlegungen. Pre-Intenders können bei<br />
ausreichender Selbstwirksamkeitserwartung an die erfolgreiche Anwendung von mhealth eine<br />
Nutzungsintention entwickeln. In der folgenden Phase bereiten Intenders in ihrer durch<br />
Selbstwirksamkeitsüberzeugung geleiteten Informationssuche die Ausführung des angestrebten<br />
Verhaltens unter Wahrnehmung möglicher Handlungsbarrieren (z.B. Datenschutzbedenken) vor. Bei<br />
positivem Ausgang beginnt in der aktionalen Phase der Übersetzungsprozess der Nutzungsintention<br />
in die angestrebte Handlung (Actors). Eine bereits ausgeführte mhealth-Nutzung wird einer<br />
postaktionalen Bewertung unterzogen, was <strong>für</strong> die weitere Anwendung von mhealth entscheidend<br />
sein kann (Schwarzer et al., 2011).<br />
Methodik <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde im April/Mai 2013 eine erste standardisierte Online-<br />
Befragung konzipiert, pregetestet <strong>und</strong> durchgeführt. Diese Ausgangsstudie lieferte erste Einblicke in<br />
die mhealth-Nutzung <strong>und</strong> Nutzungsbereitschaft verschiedener Zielgruppen. Das Sample (N=337)<br />
<strong>Book</strong> <strong>of</strong> Abstracts I 33