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Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...

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PANEL 5: INNOVATIVE KOMMUNIKATIONSSTRATEGIEN TEIL II:<br />

UNTERHALTUNGSORIENTIERUNG<br />

Christiane Grill & Andreas Enzminger<br />

Ges<strong>und</strong>heitskompetenz durch Actiondrama. Wirkung von „Emergency Room“<br />

auf Vorsorgeverhalten <strong>und</strong> Risikobewusstsein<br />

Wirkung von „Emergency Room“ auf Vorsorgeverhalten <strong>und</strong> Risikobewusstsein<br />

Seit dem Debut der US-amerikanischen Krankenhausserie „Emergency Room“ (ER) 1994 gilt diese als<br />

stilbildend <strong>für</strong> das Genre der Arzt- <strong>und</strong> Krankenhausserien. Die dramatischen Ereignisse einer<br />

Notfallaufnahme in Chicago in einer Mischung aus Melodram <strong>und</strong> Reality Show waren jahrelang<br />

international erfolgreich (Krüger-Brand, 2003). Die Kultserie setzte mit ihren medizinische Erklärungen<br />

<strong>und</strong> Details einen Standard <strong>für</strong> darauf folgende zukünftige Arzt- <strong>und</strong> Krankenhausserien <strong>und</strong> lieferte<br />

sogar angehenden ÄrztInnen Fallbeispiele mit edukativem Wert (Goodman, 2007). Ganz generell wird<br />

medizinischen Unterhaltungsangeboten Potential <strong>für</strong> Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung im Sinne<br />

des Entertainment-Education-Ansatzes zugeschrieben (Lampert, 2010). Ausschlaggebend <strong>für</strong> die<br />

Vermittlung von EE-Botschaften im Sinne von Einstellungsänderungen <strong>und</strong> gesteigerter Erinnerung an<br />

Ges<strong>und</strong>heitsinformationen sind die kognitive <strong>und</strong> emotionale Involvierung der SeherInnen (Quintero<br />

et al., 2013). Medizinische Seriendramen üben dabei unterschiedliche Einflüsse auf RezipientInnen aus.<br />

Rossmann (2003) belegte ein stereotypisiertes <strong>und</strong> idealisiertes ÄrztInnenbild vermittelt durch<br />

Krankenhausserien. Erfolgreich dargestellte medizinische Behandlungsmethoden resultieren in<br />

fälschlich hohen Erwartungshaltungen in der Öffentlichkeit (Harris & Willoughby, 2009). Furchtappelle<br />

innerhalb der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation liefern widersprüchliche Ergebnisse. Beeinflussen sehr<br />

negative Bilder Wissen in Form einer U-Funktion, so werden Risikowahrnehmung, Einstellungen <strong>und</strong><br />

Verhalten in einer umgekehrten Form beeinflusst (Rossmann & Pfister, 2008). Dabei wird<br />

insbesondere die Bedeutung von Bumerang-Effekten kritisch reflektiert (Hastall, 2012). Ungeklärt<br />

bleibt jedoch, inwieweit eine Verursachung von Verletzung <strong>und</strong> Krankheit in einer dramatischen<br />

Darstellungsweise, exemplifiziert an ER, die Ges<strong>und</strong>heitskommunikation optimiert bzw. konterkariert?<br />

Führen die Dramatisierung von Leben <strong>und</strong> Tod in einem Krankenhaus <strong>und</strong> eine damit einhergehende<br />

emotionale Erregung der RezipientInnen im Sinne von Vampir-Effekte zu einer Ablenkung von<br />

ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Botschaften?<br />

Forschungsfragen<br />

Um potenzielle EE-Botschaften von ER hinsichtlich ihrer Wirkung auf Wissenstransfer,<br />

Vorsorgeverhalten <strong>und</strong> Risikobewusstsein zu prüfen, stellen wir folgende Forschungsfragen:<br />

<br />

<br />

Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Erregungsniveaus der SeherInnen von ER auf die<br />

rezeptive Partizipation im Sinne von narrative Engagement, Involvement <strong>und</strong> Identifikation<br />

<strong>und</strong> damit auch gleichzeitig auf den Abruf von medizinischem <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsförderlichem<br />

Wissen (Wissenstransfer)?<br />

Wie wirkt die Serie auf Ges<strong>und</strong>heitskompetenz im Sinne eines positiven Vorsorgeverhaltens<br />

bezüglich privater <strong>und</strong> pr<strong>of</strong>essioneller medizinischer Vorsorge?<br />

<strong>Book</strong> <strong>of</strong> Abstracts I 65

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