Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...
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andere Männer, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verwandte zu sein. Wie ein Lauffeuer motivieren sie sich gegenseitig am<br />
Arbeitsplatz, in der Familie <strong>und</strong> in ihrer Freizeit zur Darmspiegelung zu gehen. Es wird das kollektive<br />
Ziel verfolgt: 1000 Mutige Männer zu finden.<br />
Vor Projektbeginn wurden Fokusgruppenbefragungen mit der Zielgruppe <strong>und</strong> weiterer relevanter<br />
Personengruppen, wie der Ärzteschaft <strong>und</strong> den Partnerinnen, durchgeführt, um spezifische<br />
Hemmnisse bezüglich der Darmspiegelung <strong>und</strong> handlungsauslösende Faktoren bezüglich der<br />
Teilnahme an der Darmspiegelung zu erfassen. Auf den Ergebnissen aufbauend, wurden<br />
Kommunikationsstrategien <strong>und</strong> Werbematerialien <strong>für</strong> das Projekt entworfen.<br />
Evaluationskonzept<br />
Das<br />
Evaluationskonzept der Kampagne umfasst sowohl qualitative als auch quantitative<br />
Forschungsmethoden, die eine Bewertung der Kampagnenerfolge, eine Identifikation von<br />
Erfolgsfaktoren sowie ein besseres Verständnis von Bedürfnis- <strong>und</strong> Motivationsstrukturen ermöglichen<br />
(siehe Abb. 1).<br />
Die Erkenntnisse aus der Marktforschung sind in die Entwicklung eines zielgruppenspezifischen<br />
Repertoires an Kommunikationsmedien <strong>und</strong> Werbematerialien wie Flyer, Plakate oder Briefbeileger<br />
eingeflossen. Es wurde eine Ansprache in Wort <strong>und</strong> Bild konzipiert, die ges<strong>und</strong>e Männer ab 55 Jahren<br />
anspricht <strong>und</strong> ihr positives Selbstbild bestärkt. Zielgruppengerecht sind potenziell angstauslösende<br />
Begriffe durch neutrale ersetzt worden, wie z.B. „Krebs“ durch „Polypen“ oder „Darmspieglung“ durch<br />
„Darminspektion“. Als Key Visuel der Kampagne wurde kein prominentes Testimonial gewählt,<br />
sondern der Oberkörper eines Mannes im Durchschnittsalter der Zielgruppe. Im Hinblick auf die<br />
Entscheidung <strong>für</strong> oder gegen eine Teilnahme an der Früherkennungskoloskopie konnten Motive bzw.<br />
Einflussfaktoren identifiziert werden.<br />
Zu den hemmenden Motiven zählen:<br />
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Angst vor negativer Prognose (Wer Krebs hat, stirbt)<br />
Scham vor der Untersuchung<br />
Fehlende konkrete Symptome<br />
Unannehmlichkeit der Vorbereitung<br />
Zu den handlungsauslösenden Einflussfaktoren zählen:<br />
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Äußere Anstöße notwendig<br />
Unmittelbare Handlungsaufforderung<br />
Aufforderung durch Instanzen mit emotionaler <strong>und</strong> fachlicher Kompetenz<br />
Monetäre Anreize<br />
Darmkrebsfälle im näheren sozialen Umfeld<br />
Insgesamt ergab sich aus der Markforschungsanalyse folgende zentrale Leitlinie zur<br />
zielgruppenspezifischen <strong>und</strong> handlungsauslösenden Ansprache:<br />
<br />
<br />
Zum Handeln auffordern<br />
Positiv ansprechen<br />
<strong>Book</strong> <strong>of</strong> Abstracts I 61