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Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...

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Agathe Swiatoszczyk & Margret Schrader<br />

Zielgruppenspezifische Kommunikations- <strong>und</strong> Marketingstrategien in der<br />

Krebsprävention am Beispiel des Projekts „1000 Mutige Männer“<br />

Wie können wir Männer zur Früherkennungskoloskopie bewegen?<br />

Einleitung<br />

Die Koloskopie ist seit dem Jahr 2002 Bestandteil des deutschen Früherkennungsprogramms <strong>und</strong> wird<br />

als kassenfinanzierte Früherkennungsmaßnahme allen anspruchsberechtigten Versicherten im Alter ab<br />

55 Jahren angeboten.<br />

Wie kaum ein anderes Früherkennungsangebot, wird die als Goldstandard in der<br />

Darmkrebsfrüherkennung geltende Früherkennungskoloskopie nur eingeschränkt in Anspruch<br />

genommen (Schmiegel, 2008, S.805). Trotz deutschlandweiter Bevölkerungsaufklärung über<br />

Darmkrebs <strong>und</strong> Darmkrebsfrüherkennung durch engagierte <strong>Institut</strong>ionen <strong>und</strong> Zweckbündnisse,<br />

stagnieren die Teilnahmezahlen seit Jahren (Altenh<strong>of</strong>en, 2012). Information <strong>und</strong> Aufklärung zum<br />

Thema wird bisher in der Regel als Wissensvermittlung mit Hilfe von verschiedenen Medien wie<br />

Poster, Flyer, Broschüren, Film usw. betrieben. Bisherige Aktivitäten eignen sich aber <strong>of</strong>fenbar nicht<br />

dazu, Ges<strong>und</strong>heitsverhalten wahrnehmbar zu verändern <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliches Handeln auszulösen.<br />

Mit der Zielsetzung, die Teilnahme an der Früherkennungskoloskopie zu erhöhen, entwickelte die<br />

Krebsgesellschaft NRW mit der BARMER GEK ein innovatives Projekt zur Darmkrebsprävention. Im<br />

Rahmen des Projekts konnte modellhaft erprobt werden, in wie weit durch Ansätze der<br />

Ges<strong>und</strong>heitskommunikation <strong>und</strong> durch marketingorientierte Strategien eine Veränderung von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverhalten in einem kommunalen Setting erreicht werden kann. Unter dem Motto „1000<br />

Mutige Männer <strong>für</strong> Mönchengladbach“ wurde das Pilotprojekt von März 2010 bis Dezember 2010 in<br />

der Stadt Mönchengladbach durchgeführt. Eine umfassende Evaluation vor Beginn, im Verlauf <strong>und</strong><br />

nach Abschluss des Projekts wurde durchgeführt.<br />

Zielgruppe<br />

Primäre Zielgruppe des Projekts „1000 Mutige Männer“ sind <strong>für</strong> die Früherkennungskoloskopie<br />

anspruchsberechtigte Männer ab 55 Jahren. Männer haben eine größere Distanz zum Thema<br />

Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge <strong>und</strong> nehmen die Früherkennungskoloskopie seltener in Anspruch als Frauen<br />

(Altenh<strong>of</strong>e, 2010, S. 21).<br />

Projektkonzeption<br />

Das Projekt basiert auf Ansätzen des sozialen Marketings, der Netzwerktheorie <strong>und</strong> der<br />

Ges<strong>und</strong>heitskommunikation. Der innovative Charakter des Projekts liegt in der positiven, möglichst<br />

persönlichen Ansprache der Zielgruppe in ihrem direkten Umfeld. Die regionale Ausrichtung der<br />

Kampagne führt dazu, dass systematisch viele unterschiedliche Akteure aus der Projektstadt wie z.B.<br />

Ärzte, Unternehmen, Bürgermeister, Prominente, Schützenvereine oder Fußballclubs eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden, sodass ein weitreichendes Netzwerk kommunaler Unterstützer <strong>und</strong> Beteiligter im<br />

Projektverlauf erwächst. Das Projekt bietet „Mutigen Männern“, die zur Darmspiegelung gegangen<br />

sind, die Plattform ihren Mut im Stadtgeschehen öffentlich zu präsentieren, Vorreiter <strong>und</strong> Vorbilder <strong>für</strong><br />

60 I <strong>Book</strong> <strong>of</strong> Abstracts

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