Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...
Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...
Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
konkreten Problemlösebedürfnissen reichen können (ebd.). Um diese zu befriedigen, können<br />
Rezipienten auf ein umfangreiches Spektrum sowohl an unterschiedlichen Mediengattungen, als auch<br />
auf vielfältige Medienangebote innerhalb dieser Gattungen zurückgreifen, die jeweils spezifische<br />
Informationsleistungen erbringen können. Dementsprechend unterscheidet sich auch das<br />
Informationsrepertoire, das sich einzelne Gruppen aus den Medienangeboten zusammenstellen, um<br />
ihren jeweiligen Bedürfnissen gerecht zu werden (ebd.; Fromm, Baumann & Lampert, 2011). Dies<br />
macht wiederum eine medienübergreifende Untersuchung der Angebote notwendig, die sich an den<br />
spezifischen Medienrepertoires einer Zielgruppe (z. B. Krebspatienten) orientiert.<br />
Zweitens sind Rezipienten mit einer breiten Vielfalt an Medienangeboten konfrontiert. Diese reichen z.<br />
B. im Onlinebereich von Nachrichtenformaten über ausführliche <strong>und</strong> detaillierte Informationsportale<br />
bis hin zu Foren mit sehr persönlichen Erfahrungsberichten zu einem Ges<strong>und</strong>heits- bzw.<br />
Krankheitsthema. Um ein möglichst umfassendes Bild davon zu zeichnen, mit welchen Aspekten ein<br />
Rezipient zu einem Thema über die Medien in Kontakt geraten kann, muss die Vielfalt der<br />
Angebotsformen entsprechend berücksichtigt werden. Dies stellt insbesondere eine Herausforderung<br />
dar, da die verschiedenen Angebote unterschiedliche Spezifika aufweisen, welche wiederum<br />
unterschiedliche Ansprüche an die Analyse stellen.<br />
Drittens besteht eine Herausforderung in der Komplexität <strong>und</strong> Multimodalität der Darstellungsmuster<br />
in den einzelnen Medienangeboten. Hier sollten bei der Analyse sowohl Texte als auch visuelle <strong>und</strong><br />
audiovisuelle Materialien untersucht werden – was in der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation bislang jedoch<br />
eher selten vorkommt (Fromm, Baumann & Lampert, 2011). Dennoch wird z. B. gerade Bildern ein<br />
besonderer Einfluss auf die Meinungsbildung unterstellt (Messaris & Abraham, 2001).<br />
Schließlich ist viertens auch die Vermittlung der Relevanz, des Vorgehens <strong>und</strong> der Ergebnisse einer<br />
Inhaltsanalyse an Ges<strong>und</strong>heitsexperten aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen disziplinären Herkunft der<br />
Akteure im Feld der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation mitunter schwierig. Da es sich aber gerade hierbei um<br />
einen stark transdisziplinären Bereich handelt, in dem der Transfer des wissenschaftlichen Wissens in<br />
die Ges<strong>und</strong>heitspraxis häufig ein entscheidendes Ziel darstellt, ist auch dieser Aspekt <strong>für</strong> den Erfolg<br />
eines Projektes unerlässlich.<br />
Auf Basis der hier benannten Herausforderungen befasst sich der Vortrag mit der Frage, welchen<br />
Beitrag die Analyse ges<strong>und</strong>heitsbezogener <strong>und</strong> -relevanter Inhalte <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heitskommunikation<br />
leisten kann. Hier<strong>für</strong> wird am Beispiel der Krankheit Krebs, die als zweithäufigste Todesursache in<br />
Deutschland (Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2012) ist <strong>und</strong> zu den am häufigsten analysierten Gegenständen<br />
der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung zählt (Fromm, Baumann & Lampert, 2011), eine systematische<br />
Literaturschau von Inhaltsanalysen vorgestellt <strong>und</strong> kritisch reflektiert.<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage da<strong>für</strong> werden alle inhaltsanalytischen Studien zum Thema Krebs herangezogen, die in<br />
den letzten zehn Jahren (2003-2013) in den Fachzeitschriften „Journal <strong>of</strong> Health Communication“ oder<br />
„Health Communication“ erschienen. Die Publikationen mit Peer-Review-Verfahren sind die beiden<br />
zentralen Journals <strong>für</strong> das Feld der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation <strong>und</strong> können entsprechend als die<br />
„Nerven der Disziplin“ (vgl. Weaver & Wilhoit, 1988, S. 4) angesehen werden. Die durchgeführte<br />
Suchabfrage mit den Schlagworten „(content analysis) + cancer“ ergab 23 Treffer. Die so ermittelten<br />
Studien werden im Hinblick auf die folgenden Aspekte untersucht:<br />
80 I <strong>Book</strong> <strong>of</strong> Abstracts