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Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...

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PANEL 6: EMPIRISCHE HERAUSFORDERUNGEN DER<br />

GESUNDHEITSKOMMUNIKATIONSFORSCHUNG<br />

Claudia Lampert, Michael Grimm & Stefanie Wahl<br />

Was steckt drin? Herausforderungen <strong>und</strong> Potentiale der Medienanalyse <strong>für</strong> die<br />

Ges<strong>und</strong>heitskommunikation am Beispiel des Themas Krebs<br />

„If your message stresses a healthy lifestyle, you need to know what others are saying about a healthy<br />

lifestyle, as well as how still others may be depicting an unhealthy, but attractive lifestyle.“ (Greenberg<br />

et al., 2004, S. 204)<br />

Sowohl mediale Informations- als auch Unterhaltungsangebote sind voll mit ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

Themen <strong>und</strong> Botschaften, die – selbst wenn sie nur beiläufig aufgenommen werden – Rezipienten <strong>für</strong><br />

verschiedene Ges<strong>und</strong>heitsthemen sensibilisieren (Lampert, 2007). Ferner können sie deren Wissen,<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Verhalten in Bezug auf diese Themen formen (Fromm, Baumann & Lampert, 2011;<br />

Salmon & Atkin, 2003; Tian & Robinson, 2009). Daher können Medienangebote <strong>und</strong> ihre Inhalte nicht<br />

unberücksichtigt bleiben, wenn es darum geht zu verstehen, was Patienten, aber auch interessierte<br />

Laien über ein bestimmtes Ges<strong>und</strong>heitsthema wissen <strong>und</strong> denken. Gerade <strong>für</strong> Patienten sind<br />

Medienangebote – neben Ärzten <strong>und</strong> persönlichen Kontakten – eine zentrale Quelle <strong>für</strong> ges<strong>und</strong>heitsbzw.<br />

krankheitsbezogene Informationen (Baumann, 2009; Neverla et al., 2007).<br />

Nichtsdestotrotz wird in den Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften die Bedeutung der Medieninhalte <strong>für</strong> das<br />

Wissen über Ges<strong>und</strong>heitsthemen oder die Bewältigung von Krankheiten nach wie vor eher selten<br />

thematisiert. Dabei bietet gerade der Blick darauf, mit welchen Themen, Bildern <strong>und</strong> Argumenten<br />

Patienten <strong>und</strong> interessierte Laien hinsichtlich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Krankheit medial konfrontiert werden,<br />

wertvolle Hinweise <strong>für</strong> deren Verständnis bestimmter ges<strong>und</strong>heitsbezogener Themen. Dieses<br />

Verständnis ist wiederum elementar, um eine gezieltere, rezipientenorientierte Aufklärung zu diesen<br />

Themen zu leisten.<br />

Die Kommunikationswissenschaft kann diesen Blick mit dem Instrument der Inhaltsanalyse schärfen.<br />

Mit ihrer Hilfe lassen sich große Textmengen systematisch analysieren <strong>und</strong> somit „aus der Vielfalt der<br />

Objekte die wesentlichen Tendenzen herausdestillieren“ (Rössler, 2010, S. 18). Gleichzeitig stellen sich<br />

jedoch insbesondere bei der Anwendung der Methode im Feld der Ges<strong>und</strong>heitskommunikation einige<br />

inhaltliche <strong>und</strong> methodische Herausforderungen:<br />

Erstens greifen Rezipienten bei ihrer täglichen Nutzung mithin auf umfangreiche Medienrepertoires<br />

zurück, die sie aus einem breiten Spektrum unterschiedlicher Medienangebote mit jeweils<br />

verschiedenen Leistungsvermögen zusammensetzen (Hasebrink & Schmidt, 2013). Dagegen werden in<br />

bisherigen Inhaltsanalysen zu Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankheitsthemen <strong>of</strong>t (vor allem auch aus<br />

forschungsökonomischen Gründen) nur einzelne, ausgewählte Medienangebote untersucht. Dieses<br />

Vorgehen erscheint jedoch selten hinreichend, da verschiedene Rezipientengruppen je nach „[Grad]<br />

der Zuspitzung auf Personen <strong>und</strong> Situationen“ (Hasebrink & Domeyer, 2011, S. 54) unterschiedliche<br />

Informationsbedürfnisse aufweisen, die von ungerichteten Informationsbedürfnissen bis hin zu<br />

<strong>Book</strong> <strong>of</strong> Abstracts I 79

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