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Book of ABSTRACTS - Institut für Journalistik und ...

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Tabelle 3: Der Bergdoktor: Wirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

Das Wirkungsmuster ist plausibel mit der Annahme vereinbar, dass die Gr<strong>und</strong>rezeption bei<br />

Krankenhausserien angstbasiert ist (durchaus vereinbar mit dem Unterhaltungswert), wobei durch die<br />

narrative Einbettung die Angst eine Moderation erfährt. Während die narrative Angstmoderation den<br />

Wissenstransfer begünstigt, werden die motivationalen Aspekte der Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

unterminiert. Dies verweist auf einen Zielkonflikt des Entertainment-Education, dem zufolge die<br />

Optimierung der Vorsorgebereitschaft auf Kosten der Wissensvermittlung geht, vice versa.<br />

Die Ergebnisse in Tab. 4 bestätigen diese Interpretationsthese. Es wird deutlich, dass die "<strong>of</strong>fene"<br />

Liebesgeschichte in G2 zwar die emotionale Belastung reduziert, aber zugleich die Autorität des<br />

Arztbildes beschädigt. In dieser Gruppe steigen die Autoritätswerte nicht in gleichem Maße an wie<br />

unter den Bedingungen des schmerzvollen Abschieds <strong>und</strong> der "heroischen" Selbstverpflichtung des<br />

Arztes in G3. Zugleich wurde in G2, wie oben gezeigt, die Motivation zur Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge deutlich<br />

verringert. Die mit Abstand höchste Zunahme an Arztvertrauen fand demgegenüber in Gruppe 3 statt,<br />

in der, wie wir wissen, auch die Vorsorgebereitschaft fast wieder das Niveau der Kontrollgruppe ohne<br />

Romantik erreicht. Wir vermuten, dass in G3 der romantikbedingte Verlust an angstbasierter<br />

Vorsorgebereitschaft durch das gestiegene Arztvertrauen kompensiert wurde. Der Image-Gewinn<br />

betrifft insbesondere das Statement, demzufolge sich Ärzte uneingeschränkt <strong>für</strong> ihre PatientInnen<br />

einsetzen. Die erste Liebesszene auf der Alm wird von den ZuschauerInnen <strong>of</strong>fenbar als eine<br />

Verletzung dienstlicher Verpflichtungen den Patienten gegenüber aufgefasst, was die Zunahme der<br />

Sympathiegefühle limitiert. Erst als die Lovestory in G3 mit einem Abschied endet <strong>und</strong> der Arzt seine<br />

<strong>Book</strong> <strong>of</strong> Abstracts I 75

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