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PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

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16 Kritische Stellungnahme zum <strong>PAS</strong>-Konzept 108<br />

The Parental Alienation Syndrome<br />

Grund einer bestimmten Ursache zu sehen (vgl. Gardner 2003, S. 98 und<br />

www.wikipedia.de). Auch <strong>PAS</strong> ist keine Krankheit im pathologischen Sinne,<br />

sondern eine Kombination von Symptomen, deren Ausprägung durch die<br />

Beeinflussung <strong>des</strong> betroffenen Kin<strong>des</strong> durch den entfremdenden Elternteil<br />

verursacht wird. Somit ist es durchaus gerechtfertigt, <strong>PAS</strong> als Syndrom zu<br />

bezeichnen, da es die erforderlichen Kriterien erfüllt.<br />

Weiterhin sehen Kritiker eine Gefahr darin, <strong>das</strong>s Syndromevidenz dafür genutzt<br />

wird, entfremden<strong>des</strong> Verhalten eines Elternteils nachzuweisen, d. h., <strong>das</strong>s <strong>auf</strong><br />

Grund vorliegender Entfremdungssymptome dar<strong>auf</strong> geschlossen wird, <strong>das</strong>s ein<br />

Elternteil sein Kind entfremdet. Zulässig sind lediglich umgekehrte<br />

Schlussfolgerungen. Das bedeutet, <strong>das</strong>s nur <strong>auf</strong> Grundlage von nachgewiesener<br />

Entfremdung durch einen Elternteil die beschriebenen Symptome als Beweis für<br />

die Existenz von <strong>PAS</strong> genutzt werden können, da nach Gardner immer erst die<br />

Entfremdungsbestrebungen <strong>des</strong> indoktrinierenden Elternteils nachgewiesen<br />

werden müssen (vgl. Warshak, 2005, S. 195). Auch dieser Kritikpunkt zeigt <strong>auf</strong>,<br />

<strong>das</strong>s es sich um eine nicht berechtigte Kritik handelt, da Gardner klare Vorgaben<br />

zur Diagnose von <strong>PAS</strong> gemacht hat und man ihn somit nicht dafür zur<br />

Verantwortung ziehen kann, wenn Gutachter, <strong>Recht</strong>anwälte o. A. diese Vorgaben<br />

missachten.<br />

16.3 Reputation<br />

Einige Kritiker Gardners behaupten, <strong>das</strong>s seine Artikel über <strong>PAS</strong> nicht „peer<br />

reviewed“ (vgl. Gardner 2003, S. 101) seien. Dies bedeutet, <strong>das</strong>s Gardner seine<br />

Artikel über <strong>PAS</strong> nur in nicht referierten wissenschaftlichen Publikationen<br />

veröffentlichen würde. Referierte Publikationen sind solche, in welchen durch den<br />

Autor eingereichte Artikel nur dann publiziert werden, wenn sie von <strong>auf</strong> dem<br />

Gebiet erfahrenen Fachkollegen begutachtet und zur Veröffentlichung freigegeben<br />

werden. Der wissenschaftliche Wert einer solchen Publikation ist ungleich höher<br />

als der einer nicht referierten (vgl. Warshak 2005, S. 192). Somit entspricht der<br />

Vorwurf der fehlenden „peer review“ der Anschuldigung, <strong>das</strong>s Gardners Arbeiten<br />

zu <strong>PAS</strong> nicht den geltenden wissenschaftlichen Standards entsprechen.<br />

Der Vorwurf stützt sich vor allem dar<strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s Gardners Bücher zu <strong>PAS</strong> in seinem<br />

eigenen Verlag veröffentlicht worden sind und <strong>auf</strong> Grund <strong>des</strong>sen nicht den

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