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PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

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15 Möglichkeiten der Intervention 92<br />

The Parental Alienation Syndrome<br />

der Informationsfluss zwischen den unterschiedlichen Beteiligten und <strong>das</strong><br />

Verhalten untereinander nach klaren Absprachen erfolgt, welche in den<br />

Arbeitskreissitzungen festgelegt worden sind.<br />

Der am Arbeitskreis beteiligte Familienrichter am Amtsgericht Cochem, Jürgen<br />

Rudolph, misst der kollegialen Kooperation der Professionen und der zeitnahen<br />

Intervention eine enorme Bedeutung bei der Erreichung <strong>des</strong> Ziels der Fortführung<br />

der gemeinsamen Elternverantwortung zu (vgl. Rudolph 2005 in Diplomarbeit<br />

„Eltern sein- Eltern bleiben“ Gorges, FH Koblenz). Die Terminierung von<br />

Sorgerechts- und Umgangsregelungen meist innerhalb von nur 14 Tagen am<br />

Amtsgericht Cochem (vgl. Rudolph 2006, www.ak-cochem.de) unterstreicht <strong>das</strong><br />

vorhandene Bewusstsein für die Wichtigkeit eines schnellen Verfahrens.<br />

Der Leiter <strong>des</strong> Cochemer Jugendamtes Manfred Lengowski sieht in der<br />

Vernetzung mit der ansässigen Lebensberatungsstelle eine gut genutzte Chance,<br />

die Trennungs- und Scheidungsberatung <strong>auf</strong> einem qualitativ hohen Niveau<br />

anbieten zu können, obwohl für diese neue Aufgabe (seit 1991) aus finanziellen<br />

Gründen keine zusätzlichen Personaleinstellungen vorgenommen werden konnten<br />

(vgl. Lengowski 2006, www.ak-cochem.de). Weiterhin vertritt er die Auffassung,<br />

<strong>das</strong>s sich durch die veränderte Vorgehensweise die Rolle <strong>des</strong> Jugendamtes in<br />

Sorgerechts- und Umgangsprozessen verbessert hat. Wurden früher nur schnell<br />

veraltende schriftliche Gutachten <strong>des</strong> Jugendamtes in <strong>das</strong> Verfahren eingebracht,<br />

so ist dieses heute - als gleichberechtigte Profession - am gesamten Prozess<br />

beteiligt und kann so besser im Sinne aller Beteiligten handeln (vgl. Rudolph 2005<br />

in Diplomarbeit „Eltern sein- Eltern bleiben“ Gorges, FH Koblenz, S. 47).<br />

Laut den Ausführungen <strong>des</strong> in Cochem ansässigen <strong>Recht</strong>sanwalts Bernhard<br />

Theisen ergibt sich auch für seine Profession eine Reihe von Vorteilen aus der<br />

Vorgehensweise nach dem Cochemer Modell. Durch die Verlagerung vom<br />

schriftlichen Verfahren zum mündlichen Verfahren (siehe Anlage) wird es den<br />

<strong>Recht</strong>sanwälten ermöglicht, nicht jeden „möglicherweise entscheidungsrelevanten<br />

Punkt inhaltlich zu erwidern und gegebenenfalls Sachvortrag durch mit<br />

Nichtwissen zu bestreiten.“ (Theisen 2006, www.ak-cochem.de). Denn genau<br />

dieses Verhalten, welches <strong>Recht</strong>sanwälte zur Vermeidung von <strong>Recht</strong>snachteilen<br />

für ihren Mandanten normalerweise zeigen müssen, führt oft zur Verhärtung <strong>des</strong><br />

<strong>Recht</strong>sstreits. Im Cochemer Modell bringt der <strong>Recht</strong>sanwalt in seinen<br />

Schriftsätzen „nur noch die wesentlichsten Aspekte <strong>des</strong> Parteivorbringens“ (ebd.)

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