PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile
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2 <strong>PAS</strong> – theoretische Grundlagen 10<br />
The Parental Alienation Syndrome<br />
Er benutzt diese neue Begrifflichkeit, da sich diese Form der Entfremdung <strong>des</strong><br />
Kin<strong>des</strong> von einem Elternteil grundlegend von anderen Formen der Entfremdung<br />
unterscheidet (vgl. Gardner 2003, S. 89):<br />
1. Es liegt kein schwerwiegender Grund (wie emotionaler, körperlicher<br />
oder sexueller Missbrauch) für die Entfremdung vor.<br />
2. Das Kind wird nicht nur von einem Elternteil gegen den anderen<br />
„programmiert“, sondern entwickelt zusätzlich eigene Geschichten, um<br />
den entfremdeten Elternteil schlecht zu machen.<br />
Die Resonanz der Fachwelt <strong>auf</strong> den Inhalt <strong>des</strong> Artikels und weitere Vorträge, die<br />
Gardner zum Thema hält, fällt relativ gering aus, jedoch sieht er sich (vereinzelt<br />
bis heute) der Anschuldigung gegenüber, <strong>das</strong>s er mit der Beschreibung eines<br />
solchen Störungsbil<strong>des</strong> Pädophile in Schutz nehmen wolle, welchen durch <strong>PAS</strong><br />
scheinbar eine Erklärung für die Ablehnung ihrer Kinder gegeben wird (vgl.<br />
Gardner 2003, S. 91).<br />
Im L<strong>auf</strong>e der Zeit beschäftigen sich mehr Fachleute mit Gardners Ausführungen<br />
zu <strong>PAS</strong>. Mit der Zahl der Interessierten steigt auch die Zahl der Kritiker bzw.<br />
Gegner. Es werden weitere Kritikpunkte angeführt (vgl. Punkt 16), z. B. Gardner<br />
beschuldige nur Frauen, also Mütter, <strong>PAS</strong> bei ihren Kindern erzeugen zu wollen,<br />
<strong>PAS</strong> sei kein Syndrom etc. Vor allem richtet sich die Kritik oftmals eher persönlich<br />
gegen die Person Richard A. Gardners als gegen Fakten im Zusammenhang mit<br />
dem PA-Syndrom (vgl. Gardner 2003, S. 89ff und Punkt 16.1).<br />
Gardners Buch „The Parental Alienation Syndrome, a guide for mental health and<br />
legal professionals“, welches 1992 in erster Auflage und 1998 in veränderter<br />
zweiter Auflage erschienen ist, gilt als <strong>das</strong> Standardwerk für <strong>PAS</strong>.<br />
Weltweit sind bis heute knapp 200 Fachartikel über diese Störung erschienen (vgl.<br />
www.rgardner.com).<br />
In Deutschland erwähnte der Diplom-Psychologe Wolfgang Klenner 1995 <strong>PAS</strong><br />
zum ersten Mal in seinem Artikel „Rituale der Umgangsvereitelung bei<br />
getrenntlebenden oder geschiedenen Eltern – eine psychologische Studie zur<br />
elterlichen Verantwortung“ (erschienen in der „Zeitschrift für <strong>das</strong> gesamte<br />
Familienrecht“ 15.12.1995).