PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile
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14 Angemessenes Vorgehen scheidungsbegleitender Professionen 81<br />
The Parental Alienation Syndrome<br />
hatten, kann die durch den Umzug veränderte Situation diese Symptome wieder<br />
hervorrufen. Diese Möglichkeit zieht der Kinderpsychologe nicht in Betracht und<br />
sieht die Ursache dieser Probleme im Vater der Kinder. Die ungewöhnlich harten<br />
Aussagen der Kinder über ihren Vater, ihn nie mehr sehen zu wollen und ihn zu<br />
hassen, hätten die Aufmerksamkeit <strong>des</strong> Fachmannes <strong>auf</strong> <strong>das</strong> eventuelle Vorliegen<br />
eines <strong>PAS</strong>-Falles lenken müssen. Durch <strong>das</strong> Stellen einiger der beschriebenen<br />
Fragen zur Feststellung von <strong>PAS</strong> hätte er den <strong>PAS</strong>-Verdacht leicht erhärten<br />
können. Somit zeigt dieses Beispiel <strong>auf</strong>, welche Bedeutung ausreichende<br />
Informationen über <strong>PAS</strong> in der heutigen Praxis haben, da ohne dieses Wissen<br />
<strong>PAS</strong> nicht erkannt werden kann und eine fehlerhafte Diagnose mit negativen<br />
Folgen für die betroffenen Kinder und den Entfremdeten gestellt wird. In einem<br />
solchen Fall kann der Entfremder ungehindert seine folgenschwere Indoktrinierung<br />
fortsetzen.<br />
Der Psychologe beachtet auch nicht die wichtigen Vorgaben, sich über die<br />
Nutzung <strong>des</strong> Attestes von der Mutter <strong>auf</strong>klären zu lassen, noch schränkt er die<br />
Nutzung <strong>des</strong> Attestes durch entsprechende Vermerke ein. Aus diesen Gründen<br />
bietet sich für die Mutter die Möglichkeit, <strong>das</strong> Attest uneingeschränkt in ihrem<br />
Sinne zu nutzen. Die Vorlage vor Gericht sorgt unter anderem für eine<br />
Kontaktunterbrechung zwischen Vater und Kindern, welche negative<br />
Auswirkungen <strong>auf</strong> die Entwicklung der Kinder hat. An dieser katastrophalen<br />
Entscheidung trifft den Psychologen eine nicht unerhebliche Schuld.<br />
Des Weiteren muss man ihm anlasten, <strong>das</strong>s er mit den Kindern ausschließlich in<br />
Anwesenheit der Mutter gesprochen hat. Das <strong>PAS</strong>-Symptom „reflexartige<br />
Unterstützung <strong>des</strong> entfremdenden Elternteils“ (vgl. Punkt 3.5) beschreibt, <strong>das</strong>s bei<br />
einem Gespräch zwischen Entfremder, Kind und einem Dritten (hier der<br />
Kinderpsychologe) <strong>das</strong> Kind immer den Standpunkt und die Sichtweise <strong>des</strong><br />
Entfremders unterstützen wird. Nur in Gesprächen in Abwesenheit <strong>des</strong><br />
Entfremders ist es evtl. möglich, die wahren Wünsche und Vorstellungen <strong>des</strong><br />
Kin<strong>des</strong> herauszufinden. Da es sich bei Jennifer und Tim um <strong>PAS</strong>-Kinder handelt,<br />
besteht keine Chance, <strong>das</strong>s sie sich in Anwesenheit ihrer entfremdenden Mutter<br />
frei äußern.<br />
Angaben im Attest nur <strong>auf</strong> Grund der Erzählungen der Mutter zu machen, d. h.<br />
entsprechende Verhaltensweisen nicht selber bei den Geschwistern festgestellt zu<br />
haben, ist ein weiterer Fehler <strong>des</strong> Kinderpsychologen. Er attestiert Zeichen von