11.02.2014 Aufrufe

PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Einleitung 5<br />

The Parental Alienation Syndrome<br />

ihrer Eltern verlieren. Weiterhin verläuft ein Großteil der Trennungen nicht friedlich<br />

und einvernehmlich, sondern birgt für alle beteiligten Parteien ein enorm hohes<br />

Konfliktpotential, welches all zu oft <strong>auf</strong> dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.<br />

Diese Konflikte führen oft sogar dazu, <strong>das</strong>s die betroffenen Kinder den Kontakt zu<br />

einem Elternteil, meist zum Vater, vollständig verlieren. Oft geht damit einher auch<br />

der schmerzliche Verlust der gesamten väterlichen (oder mütterlichen)<br />

Verwandtschaft (vgl. ebd., S. 6f).<br />

Diese Phase der trennungsbedingten Belastungen kann <strong>das</strong> Kind nur dann<br />

erfolgreich bewältigen, wenn es ihm auch nach der Trennung ermöglicht wird,<br />

guten und regelmäßigen Kontakt zu <strong>beide</strong>n <strong>Elternteile</strong>n zu haben (vgl.<br />

Bäuerle/Moll-Strobel 2001, S. 108-112 und ten Hövel 2003, S. 55-61).<br />

Diese wissenschaftlich weit geteilte Auffassung schlägt sich auch in der Novelle<br />

<strong>des</strong> Kindschaftsrechts vom 1. Juli 1998 nieder. Hier heißt es im § 1684 erstmalig:<br />

„Das Kind hat <strong>das</strong> <strong>Recht</strong> <strong>auf</strong> Umgang mit jedem Elternteil;…“ (§ 1684 Abs. 1 BGB).<br />

Trotzdem schaffen es nicht alle Eltern, ihren Kindern den Kontakt zum getrennt<br />

lebenden Elternteil <strong>auf</strong> Dauer zu ermöglichen. Die Gründe hierfür können vielfältig<br />

sein: Sind es in einem Fall scheinbar nicht zu bewältigende organisatorische<br />

Vereinbarungen (z. B. größere Distanz zwischen dem Wohnort <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> und<br />

dem Wohnort <strong>des</strong> getrennt lebenden Elternteils), ist es im nächsten Fall die Angst,<br />

die Liebe <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> komplett an den Expartner zu verlieren oder der gewollte<br />

Kontaktabbruch von Seiten eines Elternteils. Auch kann der fehlende Kontakt an<br />

der Weigerung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> liegen, welche vielfältige Gründe haben kann (vgl.<br />

Kodjoe 1998, www.pappa.com).<br />

Einer der Gründe für die Kontaktverweigerung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> gegenüber dem<br />

außerhalb lebenden Elternteil ist <strong>das</strong> Parental Alienation Syndrome (im<br />

Folgenden: <strong>PAS</strong>) – Das elterliche Entfremdungssyndrom, welches erstmals 1985<br />

von Richard A. Gardner, klinischer Professor für Kinderpsychiatrie und<br />

Psychoanalytiker an der Columbia Universität in New York (USA), beschrieben<br />

wurde.<br />

<strong>PAS</strong> zeigt sich durch die kompromisslose Zuwendung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> zu dem von ihm<br />

geliebten Elternteil und eine ebenso kompromisslose Ablehnung <strong>des</strong>, in den<br />

Augen <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>, bösen und gehassten Elternteils. Diese, teils enorm heftige<br />

Reaktion <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> wird hervorgerufen durch die Manipulation <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> durch<br />

den geliebten Elternteil.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!