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PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

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8 <strong>PAS</strong> – Symptomatik <strong>des</strong> entfremdenden Elternteil 42<br />

The Parental Alienation Syndrome<br />

Sollte <strong>das</strong> betroffene Kind doch einmal seinem Unwillen über die<br />

Reglementierungen <strong>des</strong> Entfremders Ausdruck verleihen, so wird dies von<br />

demselben als Müdigkeit o. Ä. abgetan und nicht als aktive Rebellion gegen den<br />

zu harten Erziehungsstil erlebt.<br />

Jedoch haben diese rebellischen Ausbrüche eher Seltenheitswert. In der Mehrzahl<br />

der Situationen verhält sich <strong>das</strong> Kind angepasst und nach den Wünschen <strong>des</strong><br />

Entfremders. „Introspektion, Bedürfniswahrnehmung, Verbalisierung von Gefühlen<br />

und kreative Situations-Interpretationen“ (Andritzky 2002, S. 170) sind für <strong>das</strong> Kind<br />

schon nach kurzer Zeit ohne den, diese Eigenschaften fördernden, entfremdeten<br />

Elternteil, nicht mehr möglich (vgl. ebd.).<br />

8.4 Sprachstil<br />

Der Sprachstil <strong>des</strong> entfremdenden Elternteils zeigt ganz deutlich, <strong>das</strong>s er versucht,<br />

psychische Defizite, welche in der eigenen Kindheit begründet sind (z. B. zu wenig<br />

Liebe und Zuneigung durch die eigenen Eltern), zu kompensieren.<br />

Unbeachtet <strong>des</strong>sen, wie sehr sich der Partner während der gemeinsamen<br />

Beziehung auch um Haus- und Kinderversorgung bemüht, er wird es dem<br />

Entfremder niemals <strong>Recht</strong> machen können, so <strong>das</strong>s dieser sein „Loch im Ich“<br />

(Andritzky 2002, S. 170) füllen kann. Im Sorgerechtsstreit sind Vorwürfe wie „Er<br />

hat sich nie um die Kinder gekümmert“ etc. an der Tagesordnung, auch wenn ihre<br />

Übereinstimmung mit der Realität nicht gegeben ist.<br />

Der Vorwurf <strong>des</strong> Nichtkümmerns im Rahmen der noch bestehenden Beziehung<br />

als Begründung und Entschuldigung für eine Vielzahl von Gegebenheiten und<br />

Defiziten stellt bei genauerem Hinsehen die tatsächliche Erziehungsfähigkeit <strong>des</strong><br />

Entfremders in Frage. Denn wie soll er dann, in der aktuellen Situation, wo<br />

tatsächlich keinerlei Hilfe von Seiten <strong>des</strong> Ex-Partners erfolgt, eine optimale<br />

Versorgung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> gewährleisten, wenn er schon in der Beziehung die<br />

mangelnde Unterstützung <strong>des</strong> ehemaligen Partners als problematisch schildert?<br />

Generell lässt der entfremdende Elternteil kein gutes Haar am Entfremdeten und<br />

nutzt jede stereotype Phrase, die ihm einfällt, wobei bei vielen Anschuldigungen<br />

ein Bezug zur Realität schwer bis gar nicht herstellbar ist. So werden Väter (oder<br />

auch Mütter) von ihrem Ex-Partner beschuldigt, sich in kriminellen Kreisen zu<br />

bewegen, alkoholabhängig oder spielsüchtig zu sein, keinen oder nicht

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