11.02.2014 Aufrufe

PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16 Kritische Stellungnahme zum <strong>PAS</strong>-Konzept 109<br />

The Parental Alienation Syndrome<br />

strengen Kriterien der durch Fachkollegen referierten Bücher entsprechen. Jedoch<br />

ist es üblich, Bücher im eigenen Verlag zu veröffentlichen, ohne daraus<br />

Rückschlüsse <strong>auf</strong> die Reputation <strong>des</strong> Themas <strong>des</strong> Buches ziehen zu können (vgl.<br />

Warshak 2003, S. 221).<br />

Auf seiner Internetseite www.rgardner.com befindet sich eine Liste mit<br />

Veröffentlichungen Gardners, welche in sozialwissenschaftlichen, psychiatrischen<br />

etc. Fachkreisen referiert wurden (vgl. www.rgardner.com), diese Liste mit 21<br />

Einträgen verdeutlicht, <strong>das</strong>s <strong>PAS</strong>, trotz gegenteiliger Aussagen der Kritiker, ein<br />

wissenschaftlich referiertes Phänomen ist. Weiterhin zeigt diese Liste <strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s<br />

auch durchaus Artikel anderer Autoren zu <strong>PAS</strong> entsprechende Referenzen<br />

<strong>auf</strong>weisen können, was den Grad der wissenschaftlichen Anerkennung von <strong>PAS</strong><br />

nochmals unterstreicht (vgl. www.rgardner.com und Warshak 2003, S. 221).<br />

16.4 Weitere Kritikpunkte<br />

Des Weiteren beklagen Kritiker die Einfachheit <strong>des</strong> <strong>PAS</strong>-Konzeptes. Sie<br />

behaupten, <strong>das</strong>s die Diagnose <strong>PAS</strong> „lediglich an der äußeren Kontaktbereitschaft<br />

<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> festgemacht wird.“ (Figidor 2003, S. 190) und innerpsychische<br />

Variablen, welche die Kontaktbereitschaft evtl. verhindern könnten, außer Acht<br />

gelassen werden. Die Kritiker geben an, <strong>das</strong>s Kinder eine Vielzahl von<br />

innerpsychischen Gründen haben können, den Kontakt zu einem Elternteil zu<br />

verweigern. So entwickeln z. B. einige Kinder nach der Trennung der Eltern einen<br />

unerträglich starken Loyalitätskonflikt, welcher sie dazu zwingt, den zur Zeit<br />

weniger wichtigen Elternteil <strong>auf</strong>zugeben, um nicht ständig zwischen <strong>beide</strong>n<br />

<strong>Elternteile</strong>n hin- und hergerissen zu sein. Die Bestärkung dieses Verhaltens durch<br />

den gebliebenen Elternteil suggeriert dem Kind, die richtige Entscheidung<br />

getroffen zu haben und führt somit zu einer vollkommenen und lang anhaltenden<br />

Abkehr vom <strong>auf</strong>gegebenen Elternteil (vgl. Figidor 2003, S. 193). Andere Kinder<br />

finden einfach keinen Gefallen an den Besuchen beim außerhalb lebenden<br />

Elternteil, da dieser beispielsweise zuviel mit dem Kind unternimmt, was <strong>das</strong> Kind<br />

als störend und stressig empfindet oder der Vater versucht in der wenigen Zeit, die<br />

ihm mit seinem Kind bleibt, <strong>des</strong>sen gesamte Erziehung zu verändern bzw. zu<br />

verbessern, was dem betroffenen Kind selbstverständlich nicht gefällt (vgl. Figidor<br />

2003, S. 195f). Kleinere Kinder empfinden beim Übergang von der Mutter zum

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!