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PAS - das Recht des Kindes auf beide Elternteile

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4 Die <strong>PAS</strong> zu Grunde liegende kindliche Psychodynamik 22<br />

The Parental Alienation Syndrome<br />

Weiterhin ist es wichtig zu wissen, <strong>das</strong>s diese Prozesse in keiner Form von dem<br />

indoktrinierenden Elternteil gesteuert oder manipuliert werden können, weder<br />

bewusst noch unbewusst. Jedoch ist es ihm durchaus möglich, wenn er um die<br />

entsprechenden Vorgänge weiß, diese in seinem Sinne zu nutzen (vgl. Gardner<br />

1998, S. 110).<br />

4.1 Entwicklungsprozess der Realitätsprüfung<br />

Der Entwicklungsprozess der Realitätsprüfung beginnt bei Kindern ab ca. dem<br />

dritten Lebensjahr und ist erst ab dem zehnten Lebensjahr voll ausgebildet. Bis zu<br />

diesem Zeitpunkt ist es Kindern nicht möglich, zwischen eigener Wahrnehmung,<br />

eigenen Phantasien und Erzählungen Dritter zuverlässig und exakt zu<br />

unterscheiden (vgl. Kodjoe/Koeppel 1998, www.gabnet.com und von Boch-Galhau<br />

2001, S. 54f).<br />

Somit kann <strong>das</strong> Kind nicht immer hundertprozentig trennscharf unterscheiden, ob<br />

eine Geschichte von ihm selbst erlebt wurde, es sie sich selbst ausgedacht hat<br />

oder ob jemand anders sie ihm erzählt hat. Es kommt zu einer Vermischung von<br />

Realität und Phantasie.<br />

Dieser Prozess, der mit der Fähigkeit der Unterscheidung endet, wird gestört,<br />

„wenn die Diskrepanzen zwischen dem, was <strong>das</strong> Kind wahrnimmt und dem, was<br />

ihm erzählt wird, nicht bemerkt und <strong>auf</strong>gelöst werden dürfen“ (Kodjoe/Koeppel<br />

1998, www.gabnet.com).<br />

Im Fall von <strong>PAS</strong> wird dem Kind die Möglichkeit genommen, seine<br />

Wahrnehmungen, also alles was es über den entfremdeten Elternteil weiß, sich<br />

ausdenkt und/oder erzählt bekommt, an der Realität zu überprüfen, d. h. es hat<br />

keine Chance, die Diskrepanzen <strong>auf</strong>zulösen. Unwahrheiten über den Zielelternteil,<br />

welche evtl. vom Indoktrinierer verbreitet werden, können nicht mit der bisherigen<br />

positiven Sichtweise <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> <strong>auf</strong> den Vater (oder die Mutter) in Einklang<br />

gebracht werden. Dem Kind bleibt <strong>auf</strong> Grund <strong>des</strong>sen nur die Möglichkeit, sich die<br />

Geschichten und Lügen der Mutter über den Vater (oder umgekehrt) zu Eigen zu<br />

machen.<br />

Dies tut <strong>das</strong> Kind auch, um die Beziehung zum entfremdenden Elternteil nicht zu<br />

gefährden. Diese Koalitionsbildung mit der Mutter (oder dem Vater) ist für <strong>das</strong>

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