BOR_II-2013 - Wirtschaft aktuell online

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WIRTSCHAFT IM KREIS K O 0 M M E N T A R „Die Energiewende – ein schwarzes Loch“ Gute Energiepolitik erfüllt gleichermaßen drei Anforderungen: Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit. Dieser Dreiklang ist bisher nicht zu vernehmen. Immerhin hat es Umweltminister Altmaier jüngst gewagt, die Kosten der Energiewende zu beziffern, insbesondere die der Ausrichtung auf erneuerbare Energien. In der damit ausgelösten Diskussion wird nicht einmal ansatzweise gewürdigt, dass die deutsche Wirtschaft auf eine sichere, wettbewerbsgerechte Energieversorgung angewiesen ist. Schon jetzt gibt es starke Verzögerungen beim Umbau der Stromversorgung. Die populäre Formel der Politiker „Energie muss bezahlbar bleiben“ ist zutiefst beunruhigend. Sie verharmlost das Problem für die Haushalte und klammert aus, dass die – noch hervorragende – Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten nicht gefährdet werden darf. Der heraufziehende Wahlkampf wird eine Überprüfung der Energiepolitik nicht zulassen, vermutlich weiter erschweren. Das heißt: die Energieversorgung wird unsicherer und teurer. Also sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Effizienz des Energieeinsatzes zu steigern. Wilhelm Bonse-Geuking, ehemaliger Vorsitzender der Aufsichtsräte der RAG AG und Evonik Industries AG aus Südlohn Zahlreiche Unternehmen im Kreis Borken haben sich an den diversen Auflagen von Ökoprofit beteiligt. Schwachstellen des Energieeinsatzes im Unternehmen. Die Prüfungsergebnisse werden in einem Abschlussbericht festgehalten, der eine Beschreibung der Ausgangssituation sowie der bestehenden Mängel und konkrete Vorschläge für Energieeffizienzmaßnahmen umfasst. Im zweiten Schritt, der Detailberatung, können Unternehmen mit ihrem Energieberater die Verbesserungsvorschläge und Maßnahmenpläne zur effizienten Energienutzung vertiefen und Kosteneinsparungen erarbeiten. Der schriftliche Abschlussbericht umfasst schließlich Mengen und Kosten des gesamten Ist- Energieverbrauchs, Schwachstellen und Einsparpotenziale, Vorschläge für Energieeinsparmaßnahmen ebenso wie Vorschläge zur Nutzung erneuerbarer Energien, konkrete Handlungsempfehlungen mit detaillierter Anleitung und schließlich Hinweise auf Fördermöglichkeiten für Investitionen zur Energieeinsparung. Die WFG hilft als Regionalpartner des Mittelgebers bei der Antragsabwicklung für dieses Programm. Binnen weniger Wochen können Unternehmen mit einem Energieberater die Initial- und Detailberatung realisieren. Energieberater Dr. Claus Hollekamp vom Ingenieurbüro HCH aus Ahaus setzt im Kreis Borken die Energieberatung Mittelstand regelmäßig um. „Die Firmen in der Region sind sehr modern und innovativ aufgestellt. Bei Unternehmen, die ein Betriebsalter von mehr als 15 Jahren haben, ist Dr. Claus Hollekamp, Energieberater allerdings oft Verbesserungspotenzial gegeben. Hier können Wirtschaftlichkeitsberechnungen eine wertvolle Entscheidungshilfe sein. Die Unternehmer prüfen diese Berechnungen mit sehr spitzem Bleistift. Wenn es sich rechnet, handeln sie in der Regel schnell und setzen Energieeffizienzmaßnahmen zügig um“, weiß er aus Erfahrung. Wenn der Energieberater in die Unternehmen kommt, sind einzelne Energieeffizienzmaßnahmen meist schon umgesetzt. „Mann kann keine Pauschalantwort geben, ob Einsparpotenziale im Bereich Druckluft, Lüftung oder Beleuchtung erfolgen sollten“, berichtet Hollekamp. Mit einer speziellen Analyse ermittelt er daher gemeinsam mit den Unternehmen Effizienzpotenziale in den Bereichen Produktionstechniken, Maschineneinsatz, Netzversorgung, Steuererleichterung und Beschaffungsoptimierung, so Hollekamp weiter. Einer solchen Prüfung müssen sich dabei nicht immer große Investitionen anschließen. Allein mit organisatorischen Maßnahmen, wie zum Beispiel Lastprognosen oder einem Zeitmanagement, könne Energie häufig effizienter genutzt werden. Ökoprofit Für Unternehmen, die durch ein komplexes Energie- und Umweltmanagementsystem die Umwelt schonen und Energiekosten sparen möchten, empfiehlt sich aus Sicht der WFG die Teilnahme an Ökoprofit. Zum dritten Mal wird das Ökoprofit-Projekt, das zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert und im Kreis Borken zudem von der VR-Bank Westmünsterland und der Volksbank Gronau Ahaus unterstützt wird, derzeit von der WFG Jörg Buschmann EnergieAgentur.NRW 8 Wirtschaft aktuell BOR II/2013
WIRTSCHAFT IM KREIS IMPRESSUM Herausgeber: Wirtschaftsförderungs gesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG) Dr. Heiner Kleinschneider Erhardstraße 11 · 48683 Ahaus Tel.: 0 25 61 / 97 99 90 Fax: 0 25 61 / 97 99 999 info@wfg-borken.de www.wfg-borken.de im Kreis umgesetzt. Im aktuellen Zyklus entwickeln 15 Unternehmen Maßnahmen und Prozessabläufe, die kostensparend die Umwelt entlasten und einen echten Ökoprofit darstellen. Eingebunden in die Beratung ist dabei auch die EnergieAgentur.NRW. Sie unterstützt die teilnehmenden Betriebe bei der Umsetzung einzelner Energieeffizienzmaßnahmen. Jörg Buschmann von der EnergieAgentur. NRW empfiehlt Unternehmen dafür unter anderem, Energieverbrauche detailliert, zum Beispiel monatlich, zu erfassen, um konkrete Ansatzpunkte für Verbesserungen zu erhalten. „Wir haben uns für Ökoprofit entschieden, um mit einem gezielten und systematischen Vorgehen Einsparmöglichkeiten für unser Unternehmen zu identifizieren. Wir erhoffen uns, diesen professionellen Info Claudia Vallböhmer, Unternehmensgruppe Pietsch Eine Mischung aus Information, Vorträgen und Marktplatz – für Unternehmen der Region, die sich über das Thema Energieeffizienz informieren möchten, bietet das „Energieforum Westmünsterland“ am 18. April 2013 ab 16.30 Uhr in Heiden eine ideale Plattform. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken und die Gemeinde Heiden haben mit Unterstützung der Stadtwerke Borken und der Volksbank Heiden ein kompaktes Programm zusammengestellt, durch das Unternehmen wertvolle Impulse und Anleitung für energieeffizientes Wirtschaften erhalten. Praxisbeispiele aus der Region und persönliche Beratungen zeigen Wege auf, wie sich die eigene Energiebilanz optimieren lässt. Weitere Informationen werden zu verschiedenen Förderprogrammen und Umsetzungsmöglichkeiten gegeben. Weitere Infos gibt die WFG: naber@wfg-borken.de, Telefon: 02561-97999-80 Lokale Wirtschaftsnews · www.wirtschaft-aktuell.de Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach Projektende auf andere Unternehmensteile übertragen zu können, um so dauerhaft die Umwelt zu entlasten und Kosten zu sparen“, begründet Claudia Vallböhmer, Bereichsleiterin Finanz- und Rechnungswesen der Unternehmensgruppe Pietsch in Ahaus, die Teilnahme an der aktuellen Ökoprofitrunde. Der Zeitaufwand dafür sei allerdings schon erheblich. In der ersten Hälfte der Projektzeit habe man jedoch schon interessante Workshops durchlaufen und die Möglichkeit genutzt, sich auszutauschen. 650.000 Euro jährlich gespart Dass sich die gesetzten Erwartungen durchaus erfüllen können und der Name Ökoprofit zum Programm wird, dokumentieren die Ergebnisse der zweiten Runde. Durch den Austausch von Lampen und Fenstern, die Neueinstellung von Heizungen und andere Verbrauchsreduzierungen konnten bei der zweiten Auflage Einsparungen in Höhe von 650.000 Euro jährlich erzielt und 6,1 Millionen Kilowattstunden weniger Energie verbraucht werden. Pro Jahr werden so bei den Unternehmen der zweiten Ökoprofit-Runde 1.965 Tonnen weniger CO 2 ausgestoßen. Gaby Wenning Weitere Informationen: WFG-Betriebsberater Ingo Trawinski trawinski@wfg-borken.de Tel. 02561/97999-20 Foto: WFG Verlag: Hötzel, RFS und Partner GmbH Verlagsleitung: Ralph Woschny Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.): Michael Terhörst Anzeigenleitung: Rolf Koßmann Gutenberghaus Boschstr. 1–5 · 48703 Stadtlohn Telefon: 02563/929-200 Telefax: 02563/929-900 info@wirtschaft-aktuell.de www.wirtschaft-aktuell.de Titelseite Anja Wittenberg Druckerei: Hötzel, RFS & Partner GmbH, Anschrift siehe Verlag Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 vom 15. November 2010 Wirtschaft aktuell erscheint vier Mal im Jahr. Einzelpreis: 2,50 EUR zzgl. Versandkosten. Jahresabonnementpreis: 8,00 EUR zzgl. Versandkosten (Mindest-Abonnementdauer: ein Jahr). Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf eines Bezugsjahres gekündigt wird. Copyright für alle Textbeiträge und von uns gestalteten Anzeigen beim Verlag. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Geneh migung des Verlages. Für unverlangt einge sandte Manus kripte, Bilder und Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. Beiträge, die mit Namen oder Initi alen des Autors gekennzeichnet sind, geben nicht immer die Meinung von Verlag oder Heraus geber wieder. Für die Richtigkeit telefonisch aufgege bener Anzeigen oder Änderungen übernimmt der Verlag keine Gewähr. 9
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