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BOR_II-2013 - Wirtschaft aktuell online

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TITELSTORY<br />

„Der Bedarf an Logistikdienstleistungen<br />

ist stetig gestiegen“<br />

Die Unternehmensgruppe Fiege aus Greven gilt als „Pionier der Kontraktlogistik“ in Deutschland. Über den Weg vom Speditionsunternehmen<br />

zum breit aufgestellten Logistikdienstleister sprach <strong>Wirtschaft</strong> <strong>aktuell</strong> mit Jens Fiege. Im Interview nennt das Fiege-Vorstandsmitglied<br />

die Hintergründe für diese Entwicklung, er umreißt neue Trends und er bewertet die <strong>aktuell</strong>e Situation der Branche.<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>aktuell</strong>: Herr Fiege, im Laufe<br />

der Zeit hat sich Fiege vom Transportund<br />

Speditionsunternehmen zu einem<br />

Logistikdienstleister entwickelt. Wann und<br />

womit hat diese Entwicklung bei Ihnen<br />

begonnen?<br />

Jens Fiege: Begonnen hat es 1979<br />

mit der Entwicklung eines nationalen<br />

Kontraktlogistikkonzepts für den Reifenhersteller<br />

Bridgestone. Im Zuge<br />

dieses Logistikkonzepts übernahm<br />

Fiege 1979 ein 15.000 Quadratmeter<br />

großes Lagerhaus in Hamburg. Diese<br />

Geschäftsbeziehung, die bis heute<br />

stetig weiterentwickelt und ausgebaut<br />

wurde, war, wenn man so will, die<br />

Geburtsstunde der Kontraktlogistik<br />

in Deutschland. Zuvor existierten in<br />

Deutschland nahezu keine ganzheitlichen<br />

Logistikkonzepte, in denen<br />

ein zentraler Dienstleister die Supply<br />

Chain (Anm. d. Red.: Lieferkette)<br />

steuert. In dieser Zeit verdiente sich<br />

Fiege auch den Beinamen „Pionier<br />

der Kontraktlogistik“, unter dem wir<br />

auch heute noch in der Branche bekannt<br />

sind.<br />

WA: Was war damals der Grund für<br />

diese Entwicklung?<br />

Fiege: Die Unternehmen wurden sich<br />

bewusst, dass sie große eigene Abteilungen<br />

benötigen würden, wenn sie alle<br />

Teile der Logistikkette selbst darstellen<br />

wollen. Im Zuge dieser Erkenntnis<br />

entstand bei den Unternehmen der<br />

Bedarf, statt eigener Abteilungen mit<br />

externen Spezialisten als Dienstleister<br />

zusammenzuarbeiten. Diesen Bedarf<br />

haben mein Onkel und mein Vater<br />

sehr früh erkannt und mit der Zeit<br />

bereits frühzeitig eine große Expertise<br />

aufgebaut.<br />

Haben Sie Fragen zu Zeitwirtschaft oder Entgeltsystemen,<br />

Managementsystemen, Personalbemessung,<br />

Kostenrechnung, Betriebsorganisation,<br />

Sachverständigen, Aus- und Weiterbildung,<br />

Arbeitsgestaltung? Wir können Ihnen helfen!<br />

Foto: Fiege<br />

Zu einem modernen Logistikkonzern gehört heute mehr als Transport und Lagerung. Logistiker wie Fiege setzen auf sogenannte Value<br />

Added Services.<br />

Sie erreichen uns ...<br />

Telefon 02871 . 44 222<br />

szymkowiak-gmbh.de<br />

WA: Wie hat sich Ihr Unternehmen vor<br />

diesem Hintergrund in den vergangenen<br />

Jahren entwickelt?<br />

Fiege: Wir haben uns eine klare<br />

regi onale sowie branchen- und produktspezifische<br />

Struktur gegeben,<br />

um unseren Kunden unsere Dienstleistungen<br />

und Lösungen klar und<br />

verständlich darstellen zu können. Da<br />

der Bedarf an Logistikdienstleistungen<br />

stetig gestiegen ist, sind Schnelligkeit,<br />

Sicherheit und Flexibilität von zentraler<br />

Wichtigkeit bei der Steuerung<br />

der Logistikkette. Natürlich hat sich<br />

auch das Gesamtspektrum der Dienstleistungen<br />

unseres Unternehmens seit<br />

den 1980er Jahren vergrößert und<br />

umfasst weit mehr als Lagerei und<br />

Transporte. Durch starke Value Added<br />

Services (Anm. d. Red.: Mehrwertdienste)<br />

können wir immer mehr<br />

Prozesse für unsere Kunden übernehmen.<br />

Unsere Logistikkonzepte sind<br />

außerdem immer stärker integriert<br />

und sind natürlich gemäß der Produktions-<br />

und Logistikprozesse unserer<br />

Kunden auch stärker internationalisiert<br />

als zu Beginn dieser Entwicklung.<br />

Besonders der stetig wachsende<br />

E-Commerce (Anm. d. Red.: elektronischer<br />

Geschäftsverkehr) verändert<br />

die tradierten Logistikstrukturen rasant,<br />

weshalb wir in den vergangenen<br />

Jahren in diesem Bereich ein eigenes<br />

Team aufgebaut haben.<br />

WA: Welchen Anteil macht bei Ihnen<br />

heute noch das Transportgeschäft aus?<br />

Fiege: Das Transportgeschäft ist immer<br />

noch ein wichtiger Teil der Logistik.<br />

Denn die Ware muss ja bewegt<br />

werden. Allerdings heißt das nicht,<br />

dass man den Transport zwangsläufig<br />

mit eigenem Fuhrpark abwickeln<br />

muss. Fiege verfügt in der Schweiz<br />

über ein eigenes Lkw-Transportnetz,<br />

vertraut in den übrigen Ländern allerdings<br />

weitestgehend auf Partner,<br />

mit denen die Transporte organisiert<br />

werden. Deshalb ist der Anteil am Gesamtgeschäft<br />

nicht mehr so relevant<br />

wie vielleicht früher noch. Dennoch<br />

ist der Transport ein wichtiger Faktor,<br />

der gerade im Hinblick auf neue Ideen<br />

bei Zustellsystemen im B2C-Bereich<br />

(Anm. d. Red.: Enkundengeschäft)<br />

von zentraler Bedeutung ist. Auf die<br />

gesamte Gruppe gesehen, macht unser<br />

Transportgeschäft, also Luft- und Seefracht,<br />

Landverkehr sowie die Kurier-<br />

Express-Paketdienste, circa ein Drittel<br />

unseres Gesamtumsatzes aus.<br />

WA: Die Transportbranche gilt als relativ<br />

konjunkturabhängig. Gilt das für den<br />

Bereich der „anderen“ Logistikdienstleistungen<br />

auch?<br />

Fiege: Der Grad der Konjunkturabhängigkeit<br />

hängt grundsätzlich von<br />

48 <strong>Wirtschaft</strong> <strong>aktuell</strong> GES <strong>II</strong>/<strong>2013</strong><br />

Anz4_Themen_S+M+Y_62x90.indd 9<br />

27.07.2009 13:32:38 Uhr

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