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BOR_II-2013 - Wirtschaft aktuell online

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TITELSTORY<br />

die Region sehr gut Richtung Norden und Süden<br />

angebunden. Die Lücke in der B 67 n zwischen Reken<br />

und Dülmen ist zwar für den Nahverkehr noch<br />

ungünstig, allerdings sind wir mehr im Fernverkehr<br />

unterwegs, sodass uns dieses Problem weniger berührt.<br />

Insgesamt ist das Münsterland für ländliche<br />

Verhältnisse gut angebunden“, macht Schlattmann<br />

klar, der derzeit insgesamt 70 Fahrzeuge vom Sprinter<br />

bis zum 40-Tonner im Einsatz hat.<br />

Damit der Hauptsitz in Stadtlohn künftig noch<br />

besser mit den anderen Niederlassungen zusammenarbeiten<br />

kann, hat SLC zuletzt auch seine<br />

internen Logistikprozesse auf den Prüfstand gestellt<br />

– gemeinsam mit der <strong>Wirtschaft</strong>sförderungsgesellschaft<br />

für den Kreis Borken mbH (WFG) und<br />

mithilfe von Dominik Schülting, der seine Bachelorarbeit<br />

in diesem Themenbereich geschrieben<br />

hat. Schülting hat bei SLC seine duale Ausbildung<br />

zum Betriebswirt VWA absolviert und im Rahmen<br />

seiner Arbeit die Dispositionsprozesse im Unternehmen<br />

analysiert und ein Soll-Modell erstellt,<br />

das die Prozessorganisation im Idealfall skizziert.<br />

Im Anschluss an die Bachelorarbeit hat die WFG<br />

zusammen mit dem Stadtlohner Unternehmen die<br />

Ergebnisse im Rahmen einer Potenzialberatung<br />

aufgegriffen und mithilfe eines externen Beraters<br />

die Prozessorganisation erweitert. Die Potenzialberatung<br />

ist ein Förderinstrument des nordrheinwestfälischen<br />

Arbeitsministeriums, das 50 Prozent<br />

der Kosten – maximal 7.500 Euro – für eine externe<br />

Beratung mit Mitteln aus dem Europäischen<br />

Sozialfonds fördert. Ziel ist es, die Unternehmen<br />

dabei zu unterstützen, Wettbewerbsfähigkeit und<br />

Beschäftigung zukunftsorientiert zu sichern und<br />

auszubauen. Die Beratung bei SLC ist fast abgeschlossen.<br />

„Konkret geht es darum, zu schauen, wo<br />

Synergien zwischen Fahrern, aber auch Monteuren<br />

genutzt werden können“, erklärt Schülting. Einen<br />

ersten Schluss haben die Verantwortlichen auch<br />

bereits gezogen: Künftig soll ein Zentraldisponent<br />

alle Prozesse von Stadtlohn aus steuern und die<br />

Tourenpläne taktisch und strategisch überwachen.<br />

Überflüssige Waren-Umladungen und damit verbundene<br />

Kosten und Zeit sollen auf diese Weise<br />

eingespart werden, denn immerhin kann eine<br />

Lkw-Umladung mitunter bis zu sechs Stunden<br />

Individuelle Erfahrung. Gemeinsame Stärke.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Rechtsanwälten,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sprüfern, Steuerberatern und Notar, haben wir<br />

die Idee des ganzheitlichen Beratungsansatzes konsequent<br />

fortentwickelt und sind in der Lage, die an uns herangetragenen<br />

Sachverhalte problemorientiert, individuell und umfassend zu<br />

bearbeiten.<br />

Hafenweg 46-48<br />

48155 Münster<br />

Tel.: +49 (0) 251/686 616 - 0<br />

www.wirth-collegen.de<br />

Christoph Schlattmann (Speditionsleiter SLC, links) und Betriebswirt Dominik Schülting haben die logistischen Prozesse<br />

des Unternehmens unter die Lupe genommen.<br />

Rechtsanwälte<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sprüfer<br />

Steuerberater<br />

Notar<br />

dauern. „Und auch hier gilt wieder, dass weniger<br />

Umladungen das Beschädigungsrisiko verringern“,<br />

ergänzt Schülting. Der Zentraldisponent soll aber<br />

nicht nur die Strecken der Fahrer im Auge behalten,<br />

sondern auch ihre Ruhe- und Fahrzeiten<br />

ermitteln. „So kann er herausfinden, welcher Fahrer<br />

noch ‚Luft’ nach oben hat und eine weitere Tour<br />

erledigen kann“, erläutert der Betriebswirt.<br />

Ein weiteres Ergebnis von Bachelorarbeit und<br />

externer Beratung war die Empfehlung, im Zuge<br />

der Prozessoptimierung eine neue Software für die<br />

Bereiche Tourenplanung, Auftragsbearbeitung und<br />

Auftragsabrechnung einzuführen. Für das neue<br />

Programm hat das Unternehmen bereits ein Lastenheft<br />

– also einen Katalog mit allen Anforderungen<br />

an die Software – erstellt und an verschiedene IT-<br />

Dienstleister verschickt.<br />

Darüber hinaus testen derzeit zwei andere Studenten<br />

weitere innovative Ideen, wie zum Beispiel<br />

das Kommissionierungsverfahren „Pick-by-voice“<br />

im Warenlager. Anstatt ausgedruckter Kommissionierlisten<br />

bekommt der Mitarbeiter bei diesem Verfahren<br />

über ein Headset vom Computer mitgeteilt,<br />

in welchem Regal er welche Ware findet und welche<br />

Menge er aufnehmen soll. „Der Vorteil ist, dass<br />

die Hände dabei frei zum Arbeiten bleiben. Das<br />

Verfahren ist insgesamt schnellerer und sicherer“,<br />

erläutert Schülting. Auf der Logimat, der internationalen<br />

Fachmesse für Distribution, Material- und<br />

Informationsfluss Anfang des Jahres in Stuttgart,<br />

hat der Betriebswirt noch weitere technische<br />

Trends ausgemacht: das RTLS (Real-time locating<br />

system), also Transponder, die am Gegenstand<br />

befestigt werden und einen Code enthalten, der<br />

jederzeit via Funk geortet wird und so ermittelt werden<br />

kann, wo sich der Gegenstand befindet. „Der<br />

Kommissionierer müsste also nicht mehr länger<br />

Barcodes eingeben oder mit dem Regal abgleichen,<br />

wenn er wissen will, wo die Ware im Lager steht,<br />

die er braucht. Dieses Verfahren könnte die Kommissionierung<br />

in Zukunft erheblich erleichtern“, ist<br />

SLC-Speditionsleiter Schlattmann überzeugt.<br />

Anja Wittenberg<br />

Michael Terhörst<br />

006_12_WUC AZ_WA_120x120_RZ.indd 1 06.06.12 13:03<br />

46 <strong>Wirtschaft</strong> <strong>aktuell</strong> GES <strong>II</strong>/<strong>2013</strong><br />

Foto: Wittenberg

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