BOR_II-2013 - Wirtschaft aktuell online
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TITELSTORY<br />
Der Faktor Zeit spielt<br />
in der Logistik heute mehr<br />
denn je eine Hauptrolle.<br />
Kernstück ist ein neues, über 6.000 Quadratmeter<br />
großes und fast 29 Meter hohes Gebäude. Das dort<br />
integrierte Hochregallager soll dem Unternehmen<br />
dabei helfen, die Kommissionierung und Belieferung<br />
seiner 1.500 Filialen sicherzustellen. „Außerdem<br />
haben wir mithilfe des neuen Palettenlagers<br />
den benötigten Raum für die Lagerung und Vorbereitung<br />
von Verkaufswaren für den wachsenden<br />
Internethandel und andere Expansionsfelder von<br />
Ernsting’s family im In- und Ausland geschaffen“,<br />
begründet Projektleiter Thomas Hoffmann.<br />
Das aus elf Gassen bestehende Palettenlager umfasst<br />
in Summe 22.000 Stellplätze und verfügt über<br />
eine direkte Anbindung an die bereits bestehenden<br />
Warenauszeichnungs-, Aufbereitungs- und Kommissionierzonen.<br />
„Das garantiert eine zeitnahe und<br />
effiziente Warenversorgung aller Arbeitsbereiche“,<br />
C<br />
erklärt Hoffmann, der betont, dass der effektive<br />
Betrieb aller Anlagenbereiche nur durch eine exakte M<br />
Synchronisierung der verantwortlichen IT-Systeme<br />
Y<br />
des Unternehmens und die der Fördertechnik<br />
CM<br />
gewährleistet werden konnte. „Das neue Konzept<br />
ermöglicht eine hohe Flexibilität und Dynamik, sodass<br />
wir an Spitzentagen bis zu 2.500 Paletten ein-<br />
MY<br />
CY<br />
oder auslagern können. Außerdem konnten wir in<br />
den vergangenen Monaten durch die am Standort CMY<br />
Lette geschaffenen Kapazitäten fünf Außenläger<br />
K<br />
in der Umgebung schließen und so die laufenden<br />
Kosten für diese Gebäude und den notwendigen<br />
Warenzwischentransport einsparen“, bilanziert der<br />
Gebäudemanager.<br />
Aber auch darüber hinaus hat Ernsting´s family in<br />
den vergangenen Monaten die internen Logistikprozesse<br />
in Lette weiter analysiert und optimiert.<br />
Auf dem Prüfstand standen dabei unter anderem<br />
die Transportwege zwischen den diversen Arbeitsbereichen<br />
und Ebenen im Vertriebscenter, die<br />
nun erheblich verbessert wurden. „Darüber hinaus<br />
Foto: fotolia.de/Stefan_Rajewski<br />
konnten wir die Zeiten für die Vorbereitung und<br />
den Aufbau von Kommissionierzonen verkürzen<br />
und wir haben unsere individuellen Kommissionierstrategien<br />
bei sehr bearbeitungsintensiven Artikeln<br />
optimiert“, fasst Hoffmann zusammen.<br />
Beim Bau und Betrieb des neuen Hochregallagers<br />
verfolgt Ernsting’s family einen besonders nachhaltigen<br />
Ansatz. Neben ökologisch einwandfreien und<br />
recyclebaren Baustoffen setzt das Unternehmen auf<br />
Sonnenenergie: So trägt sich das Lager durch den<br />
Einsatz von fassadenintegrierten Photovoltaikanlagen<br />
energetisch vollkommen selbst. Zudem erfüllt<br />
der Entwurf des Wiesbadener Glaskünstlers Nabo<br />
Gaß neben der Funktionalität auch dem künstlerischen<br />
Anspruch der Familie Ernsting. Durch die<br />
transparente und klare Fassadengestaltung auf über<br />
10.000 Quadratmetern fügt sich das Hochregallager<br />
harmonisch in das bestehende architektonische<br />
Ensemble der Firmenzentrale ein.<br />
Kraftverkehr Emsland gewachsen<br />
„Exorbitant gewachsen“ ist das Geschäft der Spedition<br />
Kraftverkehr Emsland in Nordhorn, Tochtergesellschaft<br />
der Bentheimer Eisenbahn AG, in<br />
den vergangenen fünf Jahren. „Wir haben unseren<br />
Umsatz verdoppelt und auch dementsprechend die<br />
Mitarbeiterzahl erhöht“, erklärt Speditionsleiter Arno<br />
Boll. Insgesamt circa 60 Mitarbeiter beschäftigt<br />
das Unternehmen heute. Auch 2012 hat der Trend<br />
angehalten – zumindest bis zur Jahresmitte. „Das<br />
zweite Halbjahr verlief insgesamt deutlich verhaltener<br />
als erwartet. Uns fehlte der ‚heiße Herbst’“,<br />
blickt Boll zurück. Die allgemein abflauende Konjunktur<br />
zum Jahresende habe sich auch beim<br />
Wenn Wertzuwachs<br />
ins Geld geht.<br />
Das Ende 2012 in Kraft getretene Doppelbesteuerungsabkommen<br />
mit Spanien enthält eine Besonderheit<br />
für Steuerpflichtige, denen über eine spanische<br />
S.L. (Sociedad Limitada) Immobilien in Spanien<br />
gehören. Spanien darf den Gewinn aus der Veräußerung<br />
der S.L. besteuern. Dies führt dazu, dass schon<br />
jetzt der Wertzuwachs der Anteile in Deutschland zu<br />
versteuern ist. Ein Wegzug aus Deutschland bzw. ein<br />
Verkauf der Anteile ist dafür nicht erforderlich. Der<br />
gesamte Sachverhalt muss in der Einkommensteuererklärung<br />
in Deutschland angegeben werden. Zudem<br />
besteht ein Risiko, dass im Erbfall sowohl in Deutschland<br />
als auch in Spanien Erbschaftsteuer anfällt.<br />
Durch Gestaltungsmaßnahmen kann dieses Risiko<br />
reduziert werden.<br />
Kraftverkehr Emsland bemerkbar gemacht: „Wir<br />
haben zwar keinen Kunden verloren, aber unsere<br />
Auftraggeber haben im Schnitt rund fünf bis sieben<br />
Prozent weniger Ware auf die Reise geschickt als in<br />
der ersten Jahreshälfte“, räumt der Speditionsleiter<br />
ein. Ein Beispiel: Hat ein Kunde vorher 20 Paletten<br />
zum Transport abgegeben, waren es in der zweiten<br />
Jahreshälfte häufig nur noch 18 oder 19. „Wir haben<br />
also den gleichen Aufwand für weniger Ware<br />
betrieben und dementsprechend weniger Umsatz<br />
gemacht“, erläutert Boll.<br />
Auch für <strong>2013</strong> prognostiziert der Speditionsleiter<br />
einen Wachstumsstopp auf dem Logistikmarkt. Für<br />
das Nordhorner Unternehmen ist das aber kein<br />
Grund zur Sorge, denn: „Durch das starke Wachstum<br />
in den vergangenen Jahren, brauchen wir nun<br />
dringend Zeit, um unsere logistischen Prozesse<br />
an die gewachsenen Anforderungen anzupassen<br />
und zu optimieren. Daher kommt uns eine solche<br />
‚Sabbat-Zeit’ entgegen“, betont Boll. So wird derzeit<br />
zum Beispiel überprüft, ob Touren optimiert<br />
und dadurch Kilometer und Zeit eingespart werden<br />
können.<br />
Darüber hinaus will das Unternehmen den „Service<br />
auf der letzten Meile“ ausbauen. „Als Spedition<br />
und Tochterunternehmen der Bentheimer<br />
Eisenbahn AG übernehmen wir den Transport<br />
und den Umschlag der Ware vom Zug bis hin<br />
zum Endkunden oder umgekehrt vom Hersteller<br />
bis zum Gleis“, erklärt Boll. Damit das reibungslos<br />
klappt, hat die Bentheimer Eisenbahn 2006 das<br />
Grafschafter Logistik Zentrum (GLZ) am Standort<br />
in Nordhorn um 6.000 Stellplätze, 2.000 Quadratmeter<br />
Blocklager und mit einer direkten Gleisfüh-<br />
003_12_024_Steuertippanzeigen_0603_RZ_01.pdf 1 14.02.13 16:29<br />
Dies ist nur einer<br />
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