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zweite, diversitäre Wärmesenke (Atmosphäre) etwa in Form eines<br />

Notkondensationssystems („Isolation Condenser“) wie in Block 1 vorhanden war.<br />

Das zentrale Problem war ein grundlegend fehlerhaftes Sicherheitskonzept, welches<br />

offenbar das Nebenkühlwassersystem wie auch das Notstromsystem aufgrund fehlender<br />

räumlicher und systemischer Trennung so stark verletzlich machte.<br />

Zudem war der Redundanzgrad der Hochdrucksysteme zur Bespeisung bzw. Kühlung des<br />

Reaktors extrem defizitär.<br />

Klassische, seit Jahrzehnten diskutierte grundlegende Sicherheitsmängel führten also in<br />

<strong>Fukushima</strong> zur extremen Verwundbarkeit des Atomkraftwerks. Diese Auslegungsmerkmale<br />

gelten ganz grundlegend für alle Atomkraftwerke, völlig unabhängig davon, ob ein Erdbeben,<br />

ein Tsunami, ein Hochwasser, ein Flugzeug, ein Schiff, eine Druckwelle oder Sonstiges von<br />

außen einwirkt.<br />

Fehlende Beweise für die durch den Tsunami hervorgerufenen Schäden<br />

Es fehlen nachvollziehbare Beweise für durch den Tsunami hervorgerufene Schäden. Alle<br />

Angaben basieren im Wesentlichen nur auf Behauptungen, teilweise sogar nur auf<br />

Vermutungen der Betreibergesellschaft Tepco.<br />

Der überwiegende Teil der vorgelegten zentralen „Belege“ zeigen nicht die Einrichtungen, in<br />

bzw. an denen es laut Tepco die sicherheitsrelevanten Schäden gegeben haben soll.<br />

Die Schäden können teilweise auch durch das Erdbeben, seine Nachbeben, durch übliche<br />

Komponentenausfälle oder durch die Störfallbedingungen und dergleichen hervorgerufen<br />

worden sein.<br />

Der Unfallablauf<br />

Auf der Grundlage der bisherigen Angaben in den offiziellen Berichten lässt sich der<br />

Unfallverlauf näherungsweise folgendermaßen skizzieren:<br />

Das Erdbeben um 14:46 Uhr war das „Auslösende Ereignis“ des katastrophalen Unfalls im<br />

Atomkraftwerk <strong>Fukushima</strong> Dai-ichi am 11. März. Ihm folgten schwere Nachbeben um 15.08<br />

Uhr, 15.15 Uhr und 15.25 Uhr, die unter Umständen den Unfallverlauf mit beeinflusst haben.<br />

In der Tepco-Zentrale in Tokio begannen um 15.06 Uhr mit Blick auf mögliche<br />

Gegenmaßnahmen Untersuchungen der Erdbebenschäden.<br />

Aufgrund des Hauptbebens kam es in den Blöcken 1 bis 3 zur Reaktorschnellabschaltung,<br />

zum Zusammenbruch der externen Stromversorgung, zu Turbinenschnellabschaltungen und<br />

zur Absperrung der regulären Wärmeabfuhr über die Frischdampfleitungen und das<br />

Hauptkühlwassersystem zum Meer („Ereignis mit Frischdampfabschluss“).<br />

Erdbebenbedingte Lecks in den Frischdampfleitungen soll es nicht gegeben haben, obwohl<br />

zunächst entsprechende Anzeigen registriert wurden.<br />

Das nur ein bis zwei Sekunden nach dem Erdbeben eingetretene „Ereignis mit<br />

Frischdampfabschluss“ hätte von den Sicherheitssystemen eigentlich beherrscht werden<br />

müssen. Doch in allen drei Blöcken kam es über kurz oder lang aus verschiedenen Gründen<br />

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