Fukushima Reader_MJW200213_SB Logo - Internationales Bildungs
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zweite, diversitäre Wärmesenke (Atmosphäre) etwa in Form eines<br />
Notkondensationssystems („Isolation Condenser“) wie in Block 1 vorhanden war.<br />
Das zentrale Problem war ein grundlegend fehlerhaftes Sicherheitskonzept, welches<br />
offenbar das Nebenkühlwassersystem wie auch das Notstromsystem aufgrund fehlender<br />
räumlicher und systemischer Trennung so stark verletzlich machte.<br />
Zudem war der Redundanzgrad der Hochdrucksysteme zur Bespeisung bzw. Kühlung des<br />
Reaktors extrem defizitär.<br />
Klassische, seit Jahrzehnten diskutierte grundlegende Sicherheitsmängel führten also in<br />
<strong>Fukushima</strong> zur extremen Verwundbarkeit des Atomkraftwerks. Diese Auslegungsmerkmale<br />
gelten ganz grundlegend für alle Atomkraftwerke, völlig unabhängig davon, ob ein Erdbeben,<br />
ein Tsunami, ein Hochwasser, ein Flugzeug, ein Schiff, eine Druckwelle oder Sonstiges von<br />
außen einwirkt.<br />
Fehlende Beweise für die durch den Tsunami hervorgerufenen Schäden<br />
Es fehlen nachvollziehbare Beweise für durch den Tsunami hervorgerufene Schäden. Alle<br />
Angaben basieren im Wesentlichen nur auf Behauptungen, teilweise sogar nur auf<br />
Vermutungen der Betreibergesellschaft Tepco.<br />
Der überwiegende Teil der vorgelegten zentralen „Belege“ zeigen nicht die Einrichtungen, in<br />
bzw. an denen es laut Tepco die sicherheitsrelevanten Schäden gegeben haben soll.<br />
Die Schäden können teilweise auch durch das Erdbeben, seine Nachbeben, durch übliche<br />
Komponentenausfälle oder durch die Störfallbedingungen und dergleichen hervorgerufen<br />
worden sein.<br />
Der Unfallablauf<br />
Auf der Grundlage der bisherigen Angaben in den offiziellen Berichten lässt sich der<br />
Unfallverlauf näherungsweise folgendermaßen skizzieren:<br />
Das Erdbeben um 14:46 Uhr war das „Auslösende Ereignis“ des katastrophalen Unfalls im<br />
Atomkraftwerk <strong>Fukushima</strong> Dai-ichi am 11. März. Ihm folgten schwere Nachbeben um 15.08<br />
Uhr, 15.15 Uhr und 15.25 Uhr, die unter Umständen den Unfallverlauf mit beeinflusst haben.<br />
In der Tepco-Zentrale in Tokio begannen um 15.06 Uhr mit Blick auf mögliche<br />
Gegenmaßnahmen Untersuchungen der Erdbebenschäden.<br />
Aufgrund des Hauptbebens kam es in den Blöcken 1 bis 3 zur Reaktorschnellabschaltung,<br />
zum Zusammenbruch der externen Stromversorgung, zu Turbinenschnellabschaltungen und<br />
zur Absperrung der regulären Wärmeabfuhr über die Frischdampfleitungen und das<br />
Hauptkühlwassersystem zum Meer („Ereignis mit Frischdampfabschluss“).<br />
Erdbebenbedingte Lecks in den Frischdampfleitungen soll es nicht gegeben haben, obwohl<br />
zunächst entsprechende Anzeigen registriert wurden.<br />
Das nur ein bis zwei Sekunden nach dem Erdbeben eingetretene „Ereignis mit<br />
Frischdampfabschluss“ hätte von den Sicherheitssystemen eigentlich beherrscht werden<br />
müssen. Doch in allen drei Blöcken kam es über kurz oder lang aus verschiedenen Gründen<br />
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