Fukushima Reader_MJW200213_SB Logo - Internationales Bildungs
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ausgesetzt waren, und haben Angst, dass sich das negativ auswirken wird, besonders da ihre<br />
Kinder auch seither in einer Umgebung mit erhöhter Strahlung gelebt haben.<br />
Die Eltern sind auch empört darüber, dass die japanische Regierung nach dem Unfall den<br />
erlaubten Grenzwert für Strahlung in der gesamten Präfektur <strong>Fukushima</strong> für alle, auch für<br />
Kinder und Schwangere, von 1 Millisievert pro Jahr auf 20 Millisievert pro Jahr heraufsetzte.<br />
Nach lauter Kritik setzte die Regierung dann den Grenzwert für Kinder wieder auf 1<br />
Millisievert pro Jahr herunter.<br />
In diesem Jahreswert wird aber die Zeit der höchsten Belastung nicht mitgerechnet. Ein<br />
Millisievert pro Jahr soll von April dieses Jahres bis zum nächsten April gelten. Somit ist die<br />
Zeit des Reaktorunglücks mit der höchsten Belastung im März nicht mit in die Kalkulation<br />
einbezogen. „Wir haben das Erziehungsministerium gefragt, warum das so gerechnet wird,<br />
aber keine Antwort bekommen“, sagt Fusaichi Saito vom Schulamt der Stadt <strong>Fukushima</strong>.<br />
Erst auf Druck der Eltern und auf Initiative einiger Schulleiter wurden im April die<br />
Strahlungswerte im Bereich der Schulen gemessen. 76 Prozent der Schulen in der Stadt<br />
<strong>Fukushima</strong> lagen über der ohnehin hohen Limite von 3.8 Mikrosievert pro Stunde. Das<br />
Schulamt sah sich nach Protesten von Eltern im Mai veranlasst, etwas zu unternehmen. Von<br />
Mai bis August trug man die Oberfläche der Erde auf den Schulhöfen ab. Weil niemand<br />
wusste, wohin mit dem strahlenden Erdreich, wurde es auf den Schulhöfen, mit<br />
Plastikplanen abgedeckt, gelagert. Dann wies das Erziehungsministerium die Schulen an, die<br />
kontaminierte Erde auf den Schulhöfen einzugraben. Nun liegt die mit radioaktivem Cäsium<br />
kontaminierte Erde zwei Meter unter der Oberfläche der Schulhöfe und Sportplätze der<br />
Schulen.<br />
Noch viele „Hot Spots“<br />
Die Maßnahme ist fürs Erste effektiv. Die Strahlung auf den Schulhöfen ging von 2 bis 4<br />
Mikrosievert pro Stunde auf ungefähr 0,2 Mikrosievert pro Stunde zurück, und die<br />
Schulbehörde erklärte die Schulen für sicher. „Wir ermutigen die Schulleitungen, wieder<br />
draußen Sport zu treiben“, sagt Herr Saito vom Schulamt.<br />
Mit der Dekontaminierung der Schulhöfe und Sportplätze ist noch längst nicht alles sicher.<br />
Messungen von Greenpeace haben ergeben, dass besonders in Bezirken, die in höherem<br />
Maß verstrahlt waren, die Belastung an den Rändern der Schulhöfe, bei Gebäuden,<br />
Wasserrinnen, Wegen und Grünflächen noch Werte von zwischen 4 und 24 Mikrosievert<br />
erreicht. Dadurch besteht laut Greenpeace die Gefahr einer Rekontaminierung.<br />
Die Schulbehörde zweifelt die Messergebnisse der Organisation Greenpeace nicht an. „Wir<br />
wissen, dass es noch viele Hot Spots gibt“, sagt Saito. Greenpeace habe aber nur bei einigen<br />
Schulen gemessen, und die Auswirkungen seien nicht so dramatisch, wie das dargestellt<br />
werde. Er verspricht, dass als Nächstes Schulwege dekontaminiert werden sollen.<br />
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