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1. Radioaktivität und ihre Wirkung<br />

1.1 Radioaktivität oder Strahlung: Was ist das eigentlich?<br />

Als radioaktiv bezeichnet man Stoffe, deren Atomkerne zerfallen und dabei Energie in Form von<br />

Strahlung freisetzen. Diese Strahlung ist so stark, dass sie die atomare Struktur anderer Stoffe beim<br />

Durchdringen verändert: Sie verdrängt negativ geladene Teilchen, sogenannte Elektronen. Die übrig<br />

bleibenden Atome oder Moleküle sind elektrisch positiv geladen, man bezeichnet sie als Ionen. Die<br />

von radioaktiven Stoffen ausgehende Strahlung wird deshalb auch als ionisierende Strahlung<br />

bezeichnet.<br />

Physik: Grundlagen kurz erklärt<br />

Radioaktive Stoffe können natürlich vorkommen oder künstlich erzeugt werden. Bekannte Beispiele<br />

sind Uran, Radium, Plutonium oder zum Beispiel das radioaktive Edelgas Radon. In der Natur<br />

existieren aber auch radioaktive „Varianten“ sehr vieler anderer, normalerweise stabiler Stoffe: Als<br />

sogenannte Nuklide oder Isotope bezeichnet man Substanzen, deren Atomkern zusätzliche<br />

subatomare Teilchen enthält, nämlich zusätzliche Neutronen. Sie weisen meist die gleichen<br />

chemischen Eigenschaften wie die „normale“ Form auf, sind aber weniger stabil. Viele können<br />

deshalb radioaktiv zerfallen.<br />

Ein Beispiel ist Kohlenstoff: Der Kern von Kohlenstoffatomen (chemische Abkürzung „C“) enthält<br />

normalerweise sechs Protonen und genauso viele Neutronen; er wird umgeben von sechs<br />

Elektronen. Eine Variante enthält zwar die gleiche Zahl an Protonen und Elektronen, weist aber zwei<br />

zusätzliche und damit insgesamt acht Neutronen auf, und ist schwach radioaktiv. Die chemische<br />

Schreibweise lautet „14C“. „14“ ist die sogenannte Massezahl, die man erhält, wenn man Protonen<br />

und Neutronen eines Atoms zusammenzählt. 14C-Kohlenstoff kommt, wenn auch in geringen<br />

Mengen, in allen lebenden Organismen vor.<br />

Radioaktive Isotope existieren in der Natur auch von anderen chemischen Elementen. Viele lassen<br />

sich heute auch künstlich herstellen.<br />

Strahlung: Welle oder Teilchen?<br />

Radioaktive, besser: ionisierende Strahlung lässt sich physikalisch sowohl als Strahl aus<br />

energiereichen Teilchen wie auch als elektromagnetische Welle erklären: Beim Zerfall der instabilen<br />

radioaktiven Substanzen können verschiedene Dinge passieren, je nach den Eigenschaften des<br />

jeweiligen Stoffs, aber auch abhängig von der jeweiligen Situation.<br />

Einige Stoffe setzen subatomare Teilchen aus dem Atomkern frei; den Strom aus diesen Protonen<br />

und Neutronen nennt man Alpha-Strahlung (α-Strahlung). Werden bei einem Zerfall Elektronen frei,<br />

spricht man von Beta-Strahlung (β-Strahlung) oder Elektronenstrahlung. Gamma-Strahlung (γ-<br />

Strahlung) ist eine besonders energiereiche Strahlung. Der häufig verwendete Begriff<br />

Röntgenstrahlung steht für eine Strahlung, die im Spektrum sozusagen zwischen der Gamma-<br />

Strahlung und einer besonders intensiven, aber nichtionisierenden ultravioletten Strahlung (UV)<br />

liegt.<br />

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