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Gestaltungsoptionen für die duale Organisation der Berufsbildung

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<strong>Gestaltungsoptionen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>duale</strong> <strong>Berufsbildung</strong> Expertise <strong>für</strong> Hans–Böckler–Stiftung<br />

3.3. Der betrieblich–berufliche Bildungstyp im internationalen Vergleich<br />

Eine Betrachtung des betrieblich-beruflichen Bildungstyps mit internationaler Perspektive verfolgt<br />

<strong>die</strong> Absicht, heraus zu arbeiten, in welchem Verhältnis allgemein bildende, berufsbildende,<br />

schulische und betriebliche Ausbildung in ausgewählten Län<strong>der</strong>n zueinan<strong>der</strong> stehen und<br />

welche Rolle vor allem <strong>die</strong> betriebliche Ausbildung einnimmt.<br />

Abbildung 4 veranschaulicht <strong>die</strong> relative Bedeutung verschiedener Bildungsgänge nach Beendigung<br />

<strong>der</strong> Sekundarstufe I (also bis etwa zum 16. Lebensjahr). Die Daten <strong>der</strong> OECD aus dem<br />

Jahr 2000 zeigen, welche massiven Unterschiede in <strong>der</strong> Bedeutung beruflicher Bildung zwischen<br />

den Industriestaaten vorliegen, aber auch welche Unterschiede es zwischen Bildungssystemen<br />

gibt, in denen <strong>Berufsbildung</strong> als schulische o<strong>der</strong> <strong>duale</strong> Berufsausbildung organisiert ist.<br />

Die oberen Balken repräsentieren den Anteil betrieblich–<strong>duale</strong>r Ausbildung in <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

II. Es wird deutlich, dass <strong>die</strong>ses Modell im internationalen Vergleich <strong>der</strong> OECD–Staaten<br />

keine dominierende Rolle spielt. Es ist allein in Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz und Dänemark vorherrschend<br />

und in Österreich deutlich sichtbar. In Großbritannien, Japan und Italien spielt es<br />

praktisch keine Rolle und in Luxemburg, den Nie<strong>der</strong>landen und Frankreich sind kleinere Anteile<br />

Jugendlicher zur Ausbildung im Dualen System.<br />

Abbildung 4:<br />

Bildungsbeteiligung in <strong>der</strong> Sek. II nach Art des Ausbildungsganges (<strong>Organisation</strong> for Economic<br />

Co-operation and Development, 2005}<br />

Aus <strong>der</strong> Grafik wird auch ersichtlich, dass es bei Län<strong>der</strong>n mit Dominanz des Dualen Systems<br />

keine o<strong>der</strong> nur geringe Anteile schulischer <strong>Berufsbildung</strong> gibt und bei denjenigen Län<strong>der</strong>n mit<br />

geringer Beteiligung am Dualen System <strong>die</strong> schulische <strong>Berufsbildung</strong> vorherrschend ist (z.B.<br />

Luxemburg, Nie<strong>der</strong>lande, Frankreich, Italien, Großbritannien). Auffallend ist, dass Österreich<br />

eine weitgehend gleiche Verteilung zwischen <strong>duale</strong>r Ausbildung, vollschulischer Ausbildung<br />

und allgemeiner Bildung aufweist. Alle Län<strong>der</strong> weisen einen Anteil von 40% und mehr (mit<br />

<strong>der</strong> Ausnahme von Japan) Jugendliche in beruflichen Bildungsprogrammen aus. Der Anteil<br />

<strong>der</strong> <strong>duale</strong>n Ausbildung variiert aber zwischen einer Beteiligung an <strong>der</strong> betrieblichen Form in<br />

vollem Umfang (z. B. Dänemark, Deutschland o<strong>der</strong> Schweiz) und einer sehr geringen Beteiligung<br />

betrieblicher <strong>duale</strong>r Ausbildung (etwa Luxemburg o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Nie<strong>der</strong>lande). Der betrieblichberufliche<br />

Bildungstyp spielt nach <strong>die</strong>ser Grafik in sieben Län<strong>der</strong>n eine Rolle, während <strong>Berufsbildung</strong><br />

in unterschiedlichen Zuschnitten in allen Län<strong>der</strong>n anzutreffen ist.<br />

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