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Gestaltungsoptionen für die duale Organisation der Berufsbildung

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<strong>Gestaltungsoptionen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>duale</strong> <strong>Berufsbildung</strong> Expertise <strong>für</strong> Hans–Böckler–Stiftung<br />

Insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf den Indikator »Volatilität« zeigen sich <strong>die</strong> Vorzüge <strong>duale</strong>r <strong>Berufsbildung</strong><br />

(siehe Dänemark und Deutschland in <strong>der</strong> Grafik oben links).<br />

Ein weiterer Indikator, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong> gebildet wird, ist das Ausmaß an Risikosituationen<br />

(Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsrisiko am Ende eines Musters), <strong>die</strong> innerhalb verschiedener<br />

Übergangsmuster auftauchen. Dieser Indikator ist in <strong>der</strong> Grafik nicht abgetragen. Beson<strong>der</strong>s<br />

hohe Werte verzeichnen hier südeuropäische Län<strong>der</strong> wie Spanien o<strong>der</strong> Griechenland.<br />

Folgendes lässt sich zusammenfassen:<br />

— Die Existenz beruflicher Bildung als attraktive und quantitativ starke Variante im Bildungssystem<br />

erhöht <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit, dass Schüler einen schulischen Abschluss erwerben,<br />

bevor sie ins Erwerbsleben eintreten.<br />

— Zeitreihenanalysen haben gezeigt, dass <strong>die</strong>ser Zusammenhang in den letzten Jahren enger<br />

geworden ist.<br />

— Über<strong>die</strong>s wurde gezeigt, dass eine <strong>duale</strong> Berufsausbildung ein effektives Mittel ist, Phasen<br />

<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen zu verkürzen und damit auch <strong>die</strong> Jugendarbeitslosigkeit<br />

insgesamt zu vermin<strong>der</strong>n.<br />

— Es kommt auch auf <strong>die</strong> Qualität <strong>der</strong> Verläufe <strong>der</strong> Übergänge an. Im Hinblick auf bisher<br />

verfügbare Qualitätsindikatoren zu den sich vollziehenden Übergangssequenzen wird das<br />

Argument <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>duale</strong>r <strong>Berufsbildung</strong>sstrukturen durch den internationalen<br />

Vergleich unterstützt.<br />

Für den betrieblich–beruflichen Bildungstyp ist aus den Ausführungen ablesbar, dass es empfehlenswert<br />

ist, an <strong>der</strong> Wechselbeziehung zwischen Bildung und Arbeitsmarkt festzuhalten, da<br />

<strong>die</strong>se prinzipiell geeignet zu sein scheint, einen schnellen und sinnvollen Übergang von <strong>der</strong><br />

Schule in <strong>die</strong> Arbeitswelt zu ermöglichen. Um trotzdem den gestalterischen Anspruch in <strong>der</strong><br />

<strong>Berufsbildung</strong> einzulösen dürfen Berufsbil<strong>der</strong> nicht einlinig aus Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen abgeleitet<br />

werden.<br />

Allerdings zeigen gerade <strong>die</strong> doch sehr konträren Beispiele Dänemark und Irland, wie groß das<br />

Spektrum <strong>der</strong> erfolgreichen Gestaltung von Übergangssequenzen sein kann.<br />

3.3.3. Lebenslanges Lernen<br />

Es ist wohl kaum notwendig, darauf zu verweisen, dass auch nach <strong>der</strong> zweiten Schwelle das<br />

berufliche Lernen andauert — ganz im Sinne <strong>der</strong> Programmatik lebenslangen Lernens. Hier<br />

gibt es im Hinblick auf Quantität <strong>der</strong> Beteiligung und Qualität (welche Formen, mit welchem<br />

Zweck) auch erhebliche internationale Unterschiede. In einem Gutachten über <strong>die</strong> Gestaltung<br />

beruflicher Bildung interessiert vor allem <strong>die</strong> Frage, welchen Einfluss <strong>die</strong> Art und Weise <strong>der</strong><br />

beruflichen Qualifizierung auf <strong>die</strong> Beteiligung an lebenslangen Lernprozessen hat. Bisher ist<br />

über <strong>die</strong>sen Zusammenhang nur wenig bekannt. Zwar besteht zwischen dem Grad <strong>der</strong> Differenzierung<br />

von Bildungssystemen und <strong>der</strong> gemessenen Weiterbildungsbeteiligung ein negativer<br />

Zusammenhang, es ist aber nur wenig darüber bekannt, welche inhaltliche Ausrichtung verschiedene<br />

Weiterbildungskarrieren mit welchen Ziel- und Zweckbestimmungen dann tatsächlich<br />

aufwaisen. Ein weiterer Befund europäischer Untersuchungen zur Weiterbildungsbeteiligung<br />

liegt darin, dass eine aktive Arbeitsmarktpolitik sich positiv auswirkt. Dieser Zusammenhang<br />

ist dann beson<strong>der</strong>s stark, wenn ein hoher gewerkschaftlicher <strong>Organisation</strong>sgrad in dem<br />

entsprechenden Land vorherrscht.<br />

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