09.03.2014 Aufrufe

Gestaltungsoptionen für die duale Organisation der Berufsbildung

Gestaltungsoptionen für die duale Organisation der Berufsbildung

Gestaltungsoptionen für die duale Organisation der Berufsbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gestaltungsoptionen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>duale</strong> <strong>Berufsbildung</strong> Expertise <strong>für</strong> Hans–Böckler–Stiftung<br />

alle Hypothesen bestätigt sind und wissenschaftliche Geltung beanspruchen dürfen, halten wir<br />

den Ausgangspunkt unserer Argumentation sowohl empirisch als auch theoretisch <strong>für</strong> plausibel.<br />

Mit Blick auf Europa und alle entwickelten Industriestaaten nehmen wir an:<br />

1. In allen wettbewerbsfähigen Län<strong>der</strong>n wird qualifizierte Arbeit geleistet und dabei zugleich<br />

ein Wandel <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen bewältigt, <strong>die</strong> sich durch neue Aufgaben, Technologien,<br />

Verfahren und <strong>Organisation</strong> stellen. Anfor<strong>der</strong>ungen, <strong>die</strong> an Arbeitsplätzen erfüllt werden<br />

müssen, ergeben sich grundsätzlich im Zusammenhang mit Aufgaben, <strong>der</strong>en Bewältigung<br />

Erwerbsarbeit ausmacht.<br />

2. Allen <strong>Organisation</strong>sformen beruflicher Qualifizierung ist ein logisch anzunehmendes Ziel<br />

gesteckt, das im Erhalt mindestens <strong>der</strong> in den Belegschaften vorliegenden Qualifikationen<br />

zu sehen ist.<br />

3. Die Fähigkeit, <strong>die</strong>se Aufgaben gemäß mindestens <strong>der</strong> drei Kriterien Quantität, Qualität und<br />

Rentabilität zu erfüllen, erfor<strong>der</strong>t einen Lernprozess, <strong>der</strong> als Bildungsprozess an bestimmte,<br />

durch Bildung gelegte Voraussetzungen gebunden ist. Dieser Lernprozess erfor<strong>der</strong>t eine bestimmte<br />

Zeit, <strong>die</strong> dem lernenden Individuum einzuräumen ist, wobei eine geeignete Unterstützung<br />

optimierend auf das Ergebnis in Form von verwertbaren beruflichen Kompetenzen<br />

wirkt.<br />

4. Die individuelle Erfüllung <strong>der</strong> Kriterien Quantität, Qualität und Rentabilität von Arbeit<br />

basiert auf <strong>der</strong> Ausbildung einer »operationellen Qualität« des einen Beruf ausmachenden<br />

Wissens und Könnens. Eine operationelle Qualität von Wissen liegt vor, wenn mit dem instruktional<br />

vermittelten Wissen und Können unter den spezifischen Bedingungen von Arbeit<br />

und Beruf gearbeitet werden kann, wenn also eine Person aufgabenadäquat ausgebildet<br />

wurde. Eine „gestalterische Qualität“ von Wissen und Können liegt vor, wenn eine Person<br />

humanorientierte Gestaltungsansprüche am Arbeitsplatz einlöst und gesellschaftliche Aufgaben<br />

mit wahrnimmt.<br />

5. Eine berufliche Qualifizierung kann erst dann als abgeschlossen gelten, wenn <strong>die</strong> entsprechend<br />

vorbereitete Person mit ihren Leistungen alle Voraussetzungen erfüllt, <strong>die</strong> eine an <strong>die</strong><br />

Ausbildung anschließende Professionalisierung verlangt. Die Anwendung von Wissen und<br />

Können auf Aufgaben kann nicht ohne unmittelbaren Kontakt <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen erlernt werden.<br />

Diese fünf Thesen liegen dem Gutachten und den Schlussfolgerungen im Sinne eines Bezugspunktes<br />

<strong>der</strong> Argumentation zugrunde. Sie leiten in weiten Teilen <strong>die</strong> Argumentation des Gutachtens<br />

an und werden dort nicht systematisch hergeleitet.<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!