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Gestaltungsoptionen für die duale Organisation der Berufsbildung

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<strong>Gestaltungsoptionen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>duale</strong> <strong>Berufsbildung</strong> Expertise <strong>für</strong> Hans–Böckler–Stiftung<br />

Trotz <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Übergangsproblematik im deutschen <strong>duale</strong>n System sind <strong>duale</strong> <strong>Berufsbildung</strong>ssysteme<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Frage nach dem Übergang von <strong>der</strong> Schule in <strong>die</strong> Arbeitswelt<br />

bisher an<strong>der</strong>en Konfigurationen überlegen, weil bereits eine Vorbereitung auf <strong>die</strong><br />

betriebliche Arbeitswelt erfolgt.<br />

Gemeinhin wird zwischen zwei Schwellen unterschieden, dem Übergang von <strong>der</strong> Schule in <strong>die</strong><br />

Ausbildung und von <strong>der</strong> Ausbildung in den Arbeitsmarkt. Genau genommen ist jeweils an<br />

<strong>die</strong>sen Schwellen noch zwischen dem Austritt und dem Wie<strong>der</strong>eintritt in <strong>die</strong> nächste »Statuspassage«<br />

zu unterscheiden. Der Verlauf, den das Überbrücken <strong>die</strong>ser Schwellen kennzeichnet,<br />

ist von einer Reihe von Einflussfaktoren abhängig, <strong>die</strong> zum einen an den institutionellen Kontext,<br />

zum an<strong>der</strong>en aber auch an von Einzelperson abhängigen Faktoren gebunden sind. Verschiedene<br />

Rollen können in <strong>die</strong>sem Verlauf eingenommen werden, z. B. Lernen<strong>der</strong> in einer<br />

Bildungseinrichtung, Erwerbslosigkeit und Lernen<strong>der</strong> in einer beruflichen Ausbildung. Es ergeben<br />

sich spezifische individuelle Verlaufsmuster, <strong>die</strong> dann <strong>für</strong> verschiedene Bildungssystemstrukturen<br />

zu Clustern zusammengefasst werden können.<br />

3.3.1. Übergänge an <strong>der</strong> ersten Schwelle<br />

Neben <strong>der</strong> Frage, wie <strong>der</strong> Eintritt in das Erwerbsleben gelingt, ist zunächst interessant, wie <strong>der</strong><br />

»Austritt« aus <strong>der</strong> Schule gelingt. In <strong>der</strong> folgenden Grafik (Abbildung 5) zeigt sich <strong>der</strong> positive<br />

Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Existenz einer quantitativ starken <strong>Berufsbildung</strong> in <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

II und dem Verbleib in <strong>der</strong> Schule. Auf <strong>der</strong> vertikalen Achse des Diagramms ist <strong>die</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Schulabbrecher aufgetragen, auf <strong>der</strong> horizontalen Achse, <strong>der</strong> Anteil eines Altersjahrgangs,<br />

<strong>der</strong> sich in einem beruflichen Bildungsgang in <strong>der</strong> Sekundarstufe II befindet. Ablesbar<br />

ist, dass bei Vorhandensein einer quantitativ starken beruflichen Bildung in <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

II <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit steigt, einen Abschluss im formalen Bildungssystem zu erwerben.<br />

Als positives Beispiel da<strong>für</strong> kann Österreich gelten. Mit knapp 80% - gemessen an <strong>der</strong><br />

gesamten Schülerzahl – hat Österreich einen hohen Anteil an Studenten in <strong>der</strong> beruflichen<br />

Bildung (Vollzeit und Duales System). Gleichzeitig ist <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Schulabbrecher mit rund<br />

10% sehr gering.<br />

Erst jüngst wurde in <strong>der</strong> Wochenzeitung »Die Zeit« über <strong>die</strong> mehr als 25 Prozent so genannter<br />

»drop–outs« in vielen Städten in den USA berichtet. Im Schnitt liegt <strong>der</strong> Anteil bei 15 bis<br />

20%. Die USA als führende Industrienation würde damit horizontal ungefähr auf <strong>der</strong> Höhe<br />

von Zypern eingeordnet, vertikal auf <strong>der</strong> Höhe zwischen Lettland und Spanien.<br />

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