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26. Antiquaria 2012 - Antiquaria-Ludwigsburg

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Stand 5 <strong>Antiquaria</strong>t Kretzer –<br />

Bibliotheca Theologica<br />

Theologie – Reformation – Pietismus<br />

56<br />

Osiandrischer Streit<br />

Luther, Martin und Philipp Melanchthon: Artikel der Evangelischen<br />

Lere, so da hetten sollen auffs Concilium uberantwort<br />

werden, wo es sein würde, Und vom gewalt des Bapsts<br />

und seiner Bischoffe, was in dem allen und wie etwas zugeben<br />

oder nicht, zuvor also nie aussgangen. Gestellet auff<br />

dem Tage zu Schmalkalden. Anno. 1537. […] (Magdeburg,<br />

Michael Lotter) 1553. 50 unpag. Bll.; mit 1 Bildinitiale, 4°.<br />

Pergamentband d. Zt. Name auf Vorsatz in Tusche. Vorsatzpapiere<br />

minimal fleckig. Insg. guter u. sauberer Zustand.<br />

1.900,–<br />

Wegen des Osiandrischen Rechtfertigungsstreits von Kurfürst Johann Friedrich<br />

von Sachsen veranlasste Neuauflage der erstmals 1538 in Wittenberg erschienenen<br />

Schmalkaldischen Artikel mit Vorreden von Luther sowie von Johann<br />

Aurifaber und Johann Stoltz. Inklusiv Melanchthons Traktat: „Von der gewalt<br />

und Obrickeit des Bapsts, durch die Gelerten zusamen gezogen. Schmalkalden<br />

1537.“ sowie „Von der Bischoff gewalt und Jurisdiktion.“ Der ursprünglich<br />

Alter Kirchweg 23 a · 35274 Kirchhain<br />

Tel.: +49 (0)6422 898119<br />

Messetel.: +49 (0)176 42026320<br />

Fax: +49 (0)6422 8997034<br />

E-Mail: bibliotheca-theologica@gmx.de<br />

Internet: www.bibliotheca-theologica.de<br />

lateinische Tractat wurde noch in Schmalkalden von Veit Dietrich übersetzt<br />

und erschien 1540 erstmalig in Straßburg. – Ein Blatt im Bereich des Kopfstegs<br />

minimal eingerissen (etwa 1 cm), 4 Seiten mit handschriftlichen Marginalien<br />

oder kurzen Unterstreichungen in Tusche von alter Hand. – VD16 ZV 10063.<br />

Angebunden: Albrecht, Herzog von Preußen: Abschied Des […] Fürsten<br />

unnd Herrn Albrechten […] in Preussen (et)c. Hertzogen (et)c. darnach sich<br />

alle unnd jedere ihrer F. G. Fürstenthumbs Pfarherrn unwegerlich halten sollen.<br />

[…] Königsberg, J. Daubmann 1554. 6 unpag. Bll.; mit Schlussvignette<br />

und einer ganzseitigen, holzgeschnittenen Wappenabbildung, 6°.<br />

Herzog Albrecht von Preußen (1490–1568) war der 37. Hochmeister des Deutschen<br />

Ordens, wurde aber 1522 von Osiander für die Reformation gewonnen.<br />

Er säkularisierte auf Luthers Rat hin den preußischen Ordensstaat zum Herzogtum<br />

Preußen und führte die Reformation ein. In dem Osiandrischen Streit<br />

(1551–1556) stellte sich der Herzog auf die Seite des Königsberger Professors<br />

Osiander. Nach dessen Tod (1552) bemühte sich der Herzog, die gespaltene<br />

Preußische Kirche zu einen und verpflichtete die Pfarrer mit vorliegendem<br />

„Abschied“ auf die Württemberger Konfession und Declaration [s. 3]. Dabei<br />

sind seine Auffassungen noch stark von Osiander geprägt, für die er auch<br />

Luther, Corvin, Rhegius, Melanchthon, Brenz sowie die Augsburgische Confession<br />

als Belege anführt. – VD16 ZV 2345.<br />

Angebunden: Brenz, Johannes: (…) vonn der Rechtfertigung des Menschen,<br />

Confession und Declaration, Wie sie dem Durchläuchtigsten […] Herrn Albrechten<br />

dem Eltern, […] inn Preussen […] zugeschickt seind worden, Anno<br />

1553. Königsberg, J. Daubmann 1554. 12 unpag. Bll.; mit Schlussvignette, 4°.<br />

Dem „Abschied“ [s. 2] vorausgehendes, von Herzog Albrecht nach dem Tod<br />

Osianders (1552) beauftragtes Gutachten der Württemberger Theologen um<br />

Johannes Brenz, in dem sehr differenziert und vermittelnd zu dem Osiandrischen<br />

Rechtfertigungsstreit Stellung genommen wird. Wie an der Confessio<br />

Wirtembergica waren Matth. Alber, J. Beurlin, J. Herbrand, M. Frecht, J.<br />

Isemann, C. Gräter, A. Cellarius u.a. bei der Erstellung beteiligt. – Titel in Rot<br />

und Schwarz. Text mit gedruckten Marginalien. Zwei Blätter etwas gelockert.<br />

Sauberer Zustand. – VD16 B 7931.<br />

Angebunden: Mörlin, Joachim: Trewliche warnung und trost an die Kirchen<br />

in Preussen. […] Magdeburg Michael Lotther. 1555. 11 unpaginierte Blätter, 4°.<br />

Luthers Schüler Mörlin (1514–1571) wirkte ab 1550 in Königsberg am Kneiphofdom,<br />

geriet dort bald mit Andreas Osiander in den Streit um die Rechtfertigungslehre<br />

(1552–1566) und wurde Führer der Gegner. Er fiel beim Herzog in<br />

Ungnade, weil er es sich nicht nehmen lassen wollte, Osiander zu verdammen.<br />

Mörlin musste die Stadt deswegen schon 1553 wieder verlassen, obwohl Bürgerschaft<br />

und Rat sich in Bittschriften für ihn verwandten. Als Superintendent<br />

in Braunschweig griff er von dort durch Streitschriften wie dieser weiterhin in<br />

die Auseinandersetzungen ein. Nach dem Sturz der Osiandrischen Partei wird<br />

Mörlin von Herzog Albrecht rehabilitiert und nach Königsberg zurückberufen.<br />

Dort verfasste er mit M. Chemnitz das Corpus D. Prutenicum (Königsberg<br />

1567) und wurde Bischof von Samland. – VD16 M 5886.<br />

Angebunden: Buchholzer, Georg (Hrsg.): Constitution vnd Artickel des Geistlichen<br />

Consistorij zu Wittembergk, aus befehlich, […] Johans Friederichen<br />

Hertzogen zu Sachsen, […] durch seiner Churfürstlichen gnaden fürnemste<br />

Theologen und Juristen gestalt. Anno Domini. M.D.XLII. Durch Georg Buchholtzer<br />

in den druck gegeben. Frankfurt/Oder, (Johann Eichhorn) 1563. 32<br />

unpaginierte Blätter; mit einem Wappenholzschnitt; 4°.<br />

Erste Ausgabe des seltenen Drucks. Mit Luthers Schrift gegen Bordelle (Vom<br />

gemeinen Frawenhause nicht zu dulden, 1539, 7 Seiten) und mit Beiträgen<br />

von Georg Sabinus und Philipp Melanchthon. Als Propst an St. Nicolai in<br />

Berlin und Berater von Kurfürst Joachim II. bei der Einführung der Reformation<br />

war Buchholzer (1503–1566) „an der Abfassung der märkischen Kirchenordnung<br />

von 1540 sowie an der Einrichtung des Konsistoriums [beteiligt]. Zu

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