02.05.2014 Aufrufe

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Wissensmanagement</strong> <strong>und</strong> <strong>organisationales</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>der</strong> österreichischen Zivilgesellschaft<br />

zwischen dem Mobilisierungsgedanken <strong>der</strong> Bewegung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Durchführung<br />

dieser Idee durch die Organisationen bildet sich heraus.<br />

Nach Mauss (1975) durchlaufen soziale Bewegungen gr<strong>und</strong>sätzlich fünf<br />

Entwicklungsstufen, die hier schematisch dargestellt werden. Anfangs steht die<br />

Unzufriedenheit <strong>und</strong> das Erkennen von Problemlagen. Dies führt zu einer<br />

Vereinigung, zur Zieldefinition <strong>und</strong> Ausarbeitung von Vorgehensweisen. In <strong>der</strong><br />

dritten Stufe wird <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Institutionalisierung durch Organisation <strong>und</strong><br />

Koordination von Aktivitäten <strong>der</strong> Dialog mit <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>und</strong><br />

EntscheidungsträgerInnen gesucht. Nach dem Erreichen von Zielen beginnen<br />

sich meist Interessen zu differenzieren, <strong>und</strong> damit einhergehend n<strong>im</strong>mt die<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> Bewegung ab, <strong>und</strong> oftmals entsteht eine Fragmentierung <strong>der</strong><br />

Bewegung.<br />

1.2. Exkurs: Politische Entscheidungsfindung<br />

In politischen Prozessen ist die Entscheidungssituation mancherorts schlecht<br />

definiert, da die Entscheidungsprämissen als dynamisch <strong>und</strong> wandelbar<br />

anzusehen sind.<br />

Ebenso treten neue Prämissen in den Entscheidungsprozeß ein <strong>und</strong> müssen<br />

berücksichtigt werden. Politische Entscheidungsprozesse stellen ein<br />

dynamisches Feld dar, das von den beteiligten Akteuren, ihren<br />

Machtressourcen, ihren Möglichkeiten, ihre Macht einzusetzen sowie von<br />

an<strong>der</strong>en unabhängigen Faktoren wie Gesetzen <strong>und</strong> allgemein gültigen<br />

Wertvorstellungen abhängt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird in diesem Kapitel näher<br />

auf Charakteristika von komplexen Situationen, auf entscheidungstheoretische<br />

Modelle in <strong>der</strong> Politik <strong>und</strong> auf Heuristiken als psychologische Erklärungsansätze<br />

von politischen Entscheidungen eingegangen, um eine Gr<strong>und</strong>lage zu haben,<br />

auf <strong>der</strong> <strong>Wissensmanagement</strong> <strong>im</strong> politischen <strong>und</strong> sozialen <strong>Netzwerk</strong>en, die vor<br />

komplexen Entscheidungen stehen, beruht.<br />

Dörner (1995) unterscheidet Entscheidungssituationen, "Probleme“ bei ihm<br />

genannt, die die menschliche Verarbeitungskapazität überfor<strong>der</strong>n, von<br />

Aufgaben, die durch ein größeres Maß an Lösungskompetenz <strong>im</strong><br />

Entscheidungsprozeß gekennzeichnet sind. Zusammengefasst gibt er folgende<br />

sechs Charakteristika <strong>der</strong> Wechselwirkung von Mensch <strong>und</strong> komplexen<br />

Entscheidungssituationen an:<br />

• Überdosierung von Maßnahmen unter Zeitdruck<br />

• Unfähigkeit zum nichtlinearen Denken in Kausalnetzen<br />

• Unfähigkeit, Neben- <strong>und</strong> Fernwirkungen rechtzeitig zu erkennen<br />

• Unfähigkeit, exponentielle Abläufe zu verstehen<br />

• Tendenz zu isolierenden Ursache - Wirkungsdenken<br />

• Filterung von Informationen<br />

Endbericht Seite 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!