02.05.2014 Aufrufe

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Wissensmanagement</strong> <strong>und</strong> <strong>organisationales</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>der</strong> österreichischen Zivilgesellschaft<br />

aufgeladen zu werden. Diese Sprache des Gehirns ist neutral, <strong>und</strong> die<br />

folgenden Instanzen des Gehirns können erst durch eine spätere <strong>und</strong><br />

vernetzende Lokalisierung <strong>der</strong> Neuronenaktivitäten die Umwelt als Wirklichkeit<br />

neu konstruieren <strong>und</strong> interpretieren. Auf diese Art <strong>und</strong> Weise ist je<strong>der</strong><br />

Ausgangspunkt von Wissen <strong>der</strong> eigene Wissenserwerb <strong>und</strong> damit die eigene<br />

Interpretation von Umwelt. Roth (1996, 87) meint dazu: „Die Geschehnisse in<br />

<strong>der</strong> Umwelt müssen nicht „richtig“ (in den Augen <strong>der</strong> menschlichen<br />

Beobachter) erkannt, son<strong>der</strong>n angemessen erfaßt werden, d.h. in dem Maße,<br />

in dem sie das Überleben einschließlich des sozialen Überlebens sichern“. Die<br />

Umwelt in ihrer Allumfasstheit zu erfassen, ist für das alltägliche Bestehen eines<br />

Lebewesen nicht notwendig, wenn nicht sogar kontraproduktiv aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Fülle an möglichen Eindrücken. Die Welt braucht nur in dem Maße erfasst<br />

werden, indem Merkmale <strong>und</strong> Prozesse <strong>der</strong> Welt für einen Organismus als<br />

überlebensrelevant eingestuft werden (Roth, 1996, 85).<br />

Das heißt, Wahrnehmen <strong>und</strong> Wissen erwerben ist ein aktives <strong>und</strong> selektives sichin-Beziehung-<br />

setzen eines beobachtenden Systems zu seiner Umwelt. Im<br />

Jargon des <strong>Wissensmanagement</strong>s wird Umwelt als ein Wissensmarkt definiert<br />

(vgl. North, 2002), auf dem Wissensnachfrager Wissen erwerben wollen. Auf<br />

Wissensmärkten besteht allerdings in <strong>der</strong> Regel sehr wenig Markttransparenz<br />

<strong>und</strong> die angebotenen Produkte sind schwer miteinan<strong>der</strong> vergleichbar, um nur<br />

zwei Beson<strong>der</strong>heiten dieses Marktes zu nennen, wie sie von Probst, Raub <strong>und</strong><br />

Romhardt (1999, 150) beschrieben werden. Von diesen Autoren wird be<strong>im</strong><br />

Wissenserwerb ganz allgemein auch zwischen Investitionen in die Zukunft<br />

(Potentiale) <strong>und</strong> Investitionen in die Gegenwart (direkt verwertbares Wissen)<br />

unterschieden.<br />

2.4. Wissensprozess zuordnen – Wissen entwickeln<br />

Das erworbene Wissen wird an dahinterliegende `Erarbeitungseinheiten´<br />

weitergeleitet. Diese zentralen Bausteine <strong>im</strong> Wissensprozess verbinden<br />

Bedeutungen, in dem sie diese vergleichen <strong>und</strong> ordnen. Dadurch entwickeln<br />

sich Zusammenhänge. Heinz von Foerster (1993, 320) erklärt die gr<strong>und</strong>legende<br />

Funktion dieser Erarbeitungseinheit als „`Hypothese´, die aus vorausgegangenen<br />

Fällen zukünftige Handlungen vorhersagt.“<br />

Man kann sich diese Zuordnungsfunktion auch als die Art <strong>und</strong> Weise, wie<br />

Zusammenhänge hergestellt werden, vorstellen; als eine Art, wie neuronale<br />

Assoziationsketten in Verbindung gebracht werden. Diese Zuordnungsfunktionen<br />

sind Schemata, die sich als viabel erwiesen haben. In <strong>der</strong><br />

Variabilität dieser Schemata liegt die prinzipielle Unvorhersehbarkeit leben<strong>der</strong><br />

Systeme begründet. Denn die Zuordnungsfunktion ist <strong>im</strong> Prinzip beliebig.<br />

Allerdings kann, <strong>im</strong> Wechselspiel <strong>der</strong> Interaktion, die Entfaltung des kreativen<br />

<strong>und</strong> spontanen Möglichkeitsraumes <strong>der</strong> Zuordnungsfunktionen durch<br />

Sozialisation, durch individuelle Lernprozesse <strong>und</strong> durch restriktive Rahmenbedingungen<br />

eingeengt werden.<br />

Endbericht Seite 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!