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Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

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<strong>Wissensmanagement</strong> <strong>und</strong> <strong>organisationales</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>der</strong> österreichischen Zivilgesellschaft<br />

Praxis daraus zu lernen. Gerade <strong>Netzwerk</strong>e, die in <strong>der</strong> Regel unterschiedlich<br />

intensive Kontakte zu an<strong>der</strong>en suchen, können die unterschiedlichen<br />

Teilnahmen <strong>und</strong> Sichtweisen an ihrem Gruppengeschehen nutzen.<br />

Zusammenfassend:<br />

Zivilgesellschaftliche <strong>Netzwerk</strong>e agieren auf Wissensmärkten: Solche<br />

Resonanzräume für den Wissenserwerb können auch als Wissensmärkte (vgl.<br />

North, 2002) beschrieben werden. Durch das Erkennen <strong>und</strong> gezielte Entwickeln<br />

eines Wissensmarktes können Anbieter <strong>und</strong> Nachfrager von Wissen in Kontakt<br />

gebracht werden, um ihr Wissen zu tauschen <strong>und</strong> neues Wissen zu generieren.<br />

Dazu sind vor allem dreierlei Bedingungen beson<strong>der</strong>s notwendig: erstens zu<br />

wissen, wer hat welches Wissen <strong>und</strong> zweitens Kontaktwege zwischen Anbietern<br />

<strong>und</strong> Nachfragern bereitzustellen. Die dritte Bedingung ist das Interesse am<br />

Austausch. Dazu meint North (2002, 7): „Für den Erfolg des nachfolgenden<br />

Wissensaustauschs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> gemeinsamen Wissensentwicklung ist ein<br />

gemeinsames Interesse von Anbieter <strong>und</strong> Nachfrager ausschlaggebend.“<br />

Gelingt <strong>der</strong> Wissensaustausch, so hat dies mehrere Vorteile (vgl. Kollmann et<br />

al., 2003): Es ist möglich, detailliertere Situationsbeschreibungen aus <strong>der</strong> Sicht<br />

von emotional Betroffenen zu berücksichtigen. Die Formulierung von entscheidungsrelevanten<br />

Fragestellungen fußt auf einer breiteren Einschätzung,<br />

Lösungsansätze <strong>und</strong> mögliche Hin<strong>der</strong>nisse können aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven analysiert werden.<br />

3. Empirische Untersuchung<br />

Auch wenn die Vielfalt <strong>der</strong> Methoden <strong>der</strong> qualitativen Sozialforschung mittlerweile<br />

außerordentlich groß ist, so verbindet sie doch eine Gr<strong>und</strong>einstellung: Die<br />

bewusste Einbeziehung des Forschenden als konstitutives Element des Erkenntnisprozesses<br />

ist eine gemeinsame <strong>und</strong> herausreichende Eigenschaft aller<br />

Ansätze qualitativer Sozialforschung (Kardoff, 1995). Das heißt, <strong>der</strong> Anspruch,<br />

Realität objektiv zu erkennen, ohne Beeinflussung durch den Betrachtenden,<br />

wird aufgegeben – zugunsten einer interaktionistischen Vorstellung. Qualitative<br />

Sozialforschung bekennt sich zu einem Weltzugang durch subjektive<br />

Deutungen als interpretative Erkenntnisprozesse. Demnach beruht alle<br />

Erkenntnis auf bisherigen Erfahrungen, Zuordnungen <strong>und</strong> Erwartungen.<br />

Wissenschaftliche Erkenntnis <strong>im</strong> speziellen entsteht dort, wo mittels strukturierter<br />

Analyse Zuordnungsprozesse <strong>und</strong> Bedeutungsgehalte rekonstruiert werden.<br />

Ein zentraler Vorteil, <strong>der</strong> sich aus diesem Zugang ergibt, ist, dass ForscherInnen<br />

nicht mehr um Wahrheit kämpfen brauchen, son<strong>der</strong>n verstärkt Verantwortung<br />

für ihre eigenen Erfahrungen übernehmen. Darüber hinaus kann die Tiefe des<br />

Erkenntnisgewinns durch mehrmalige Zyklen <strong>der</strong> Beobachtung – Analyse –<br />

Thesenbildung – Beobachtung gesteuert werden.<br />

Endbericht Seite 37

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