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Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

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<strong>Wissensmanagement</strong> <strong>und</strong> <strong>organisationales</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>der</strong> österreichischen Zivilgesellschaft<br />

Was lernt die Armutskonferenz von Kommunikationsprozessen mit <strong>der</strong> Politik <strong>und</strong><br />

Verwaltung?<br />

Die Armutskonferenz hat schnell die Grenzen kennen gelernt <strong>und</strong> auch,<br />

wo es echtes Interesse gibt <strong>und</strong> wo nicht. Armut ist nicht gut verkaufbar,<br />

ist noch <strong>im</strong>mer sehr stigmatisiert. Man hat den obdachlosen, betrunkenen<br />

Mann <strong>im</strong> Kopf, weil die sichtbarer sind als die obdachlosen Frauen. Das<br />

lässt sich einer Wählerschaft aber schlecht verkaufen. „Wir lernen, dass wir<br />

Armutsbekämpfung so aufbereiten müssen, dass es die PolitikerInnen gut<br />

verkaufen können: AlleinerzieherInnen, MindestrentnerInnen lassen sich<br />

besser verkaufen als Obdachlose. So trauen sich PolitikerInnen eher über<br />

das Thema drüber, weg von <strong>der</strong> stigmatisierten Gruppe <strong>der</strong> Armut hin zu<br />

einer großen Gruppe von Betroffenen, wo man Armut nicht am ersten<br />

Blick sieht.“, meint ein Interviewpartner.<br />

Die positive Lernerfahrung ist, dass man als ExpertInnengruppe zum<br />

Thema Armut gesehen wird. Es ist gelingen, ein player innerhalb des<br />

Gefüges zu werden.<br />

8. Verschiedenheit in <strong>der</strong> Armutskonferenz<br />

Woraus ergeben sich <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> die Positionen <strong>der</strong> Organisationen mit<br />

verschiedenen Zielgruppen <strong>und</strong> Aufgabenstellungen?<br />

Es war eine Ausgangshypothese, dass Einrichtungen, die sich einem<br />

best<strong>im</strong>mten Klientel widmen, auch eine best<strong>im</strong>mte Position <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong><br />

haben. Es hat sich gezeigt, dass die Unterschiede zwischen den Organisationen<br />

<strong>und</strong> ihren Positionen <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> eher personengeb<strong>und</strong>en sind<br />

<strong>und</strong> weniger zielgruppenspezifisch in <strong>der</strong> Arbeit; <strong>und</strong> weiters, ob sich etwa<br />

<strong>der</strong>/die Geschäftsführer/in für das Thema interessiert o<strong>der</strong> nicht. Es gibt<br />

einen latenten Interessenskonflikt zwischen den etablierten, klassischen<br />

Sozialeinrichtungen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en NGOs, die etwa selbstorganisiert sind<br />

<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Ehrenamtsarbeit machen, die an<strong>der</strong>e Zugänge haben. Dann<br />

gibt es den Unterschied zwischen großen <strong>und</strong> kleinen Organisationen.<br />

Organisationen mit dem Schwerpunkt MigrantInnen sind nicht vertreten,<br />

da es eine Arbeitsteilung gibt, zwischen <strong>der</strong> Armutskonferenz <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Plattform für Menschenrechte.<br />

Die Zielgruppe Frauen ist durch das Frauenarmutsnetzwerk vertreten, das<br />

formal Mitglied ist. NGOs haben jeweils einen Blickwinkel auf ihr Klientel<br />

<strong>und</strong> bringen damit wichtige Schwerpunkte <strong>und</strong> Wissen ein. Das Thema<br />

„Frauen“ zieht sich durch die Arbeit <strong>der</strong> Armutskonferenz durch, sicherlich<br />

auch durch die starke Präsenz des eigenen Frauenarmutsnetzwerkes. Das<br />

Frauenarmutsnetzwerk hat allerdings keine hauptamtliche Mitarbeiterin.<br />

Eingeladen wird von den Frauenbüros von Stadt <strong>und</strong> Land Salzburg, aber<br />

es gibt keine Pressekonferenzen <strong>und</strong> keine Aktionen. Die Intention bei <strong>der</strong><br />

Gründung war, sich selbst als ExpertInnen zu schulen <strong>und</strong> verschiedene<br />

ExpertInnen zur Wissensvermehrung einzuladen. In <strong>der</strong> politischen Arbeit<br />

hat man das System des „Nachtelefonierens“ eingeführt: Gemachte<br />

Versprechungen werden nach einer gewissen Zeit überprüft.<br />

Endbericht Seite 66

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