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Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

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<strong>Wissensmanagement</strong> <strong>und</strong> <strong>organisationales</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>der</strong> österreichischen Zivilgesellschaft<br />

9. Zusammenfassende Diskussion<br />

Im Folgenden werden relevante Ergebnisse <strong>der</strong> Theoriearbeit nochmals<br />

präsentiert <strong>und</strong> mit den empirischen Ergebnissen zusammengeführt:<br />

Angesichts <strong>der</strong> Enttäuschungen hinsichtlich <strong>der</strong> Lösungskompetenz von Politik<br />

werden neue Formen <strong>und</strong> Akteure von Gesellschaftsgestaltung gesucht <strong>und</strong><br />

zivilgesellschaftliche Organisationen <strong>und</strong> <strong>Netzwerk</strong>e werden verstärkt als<br />

Hoffnungsträger für die Lösung gesellschaftlicher Steuerungsprobleme thematisiert.<br />

So zeigte sich, dass in Salzburg vor allem durch das Anbieten von<br />

Handlungsoptionen das <strong>Netzwerk</strong> einen Schritt näher zur Stufe <strong>der</strong> Entscheidung<br />

gelangt. Je besser <strong>und</strong> klarer strukturiert sie Handlungsoptionen als<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage anbieten können, desto eher erhalten sie ExpertInnenstatus<br />

<strong>und</strong> können in einem policy cycle Einfluss üben.<br />

Eine zivilgesellschaftliche Öffentlichkeit hat drei Aufgaben zu erfüllen (Walzer,<br />

1995): Signalfunktion <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> Wahrnehmung gesellschaftlicher Probleme,<br />

die Thematisierung dieser Probleme <strong>und</strong> die anschließende Kontrolle <strong>der</strong><br />

Behandlung dieser Probleme. Am Beispiel <strong>der</strong> Salzburger Armutskonferenz zeigt<br />

sich, dass diese Aufgaben auch <strong>im</strong> Sinne des Staates kooperativ gelöst werden<br />

können: Hier wird staatlicherseits das <strong>Wissensmanagement</strong> innerhalb <strong>der</strong><br />

zivilgesellschaftlichen <strong>Netzwerk</strong>bewegung <strong>der</strong> Salzburger Armutskonferenz<br />

geför<strong>der</strong>t – mit großem Erfolg wie von allen Seiten bestätigt wurde.<br />

Die Salzburger Armutskonferenz in <strong>der</strong> Zivilgesellschaft<br />

Die Salzburger Armutskonferenz ist eine soziale <strong>Netzwerk</strong>bewegung. Sie hat sich<br />

2001 gegründet <strong>und</strong> ist seit damals kontinuierlich gewachsen. Heute zählt sie 30<br />

Mitglie<strong>der</strong> als Organisationen <strong>und</strong> Einzelpersonen. Charakteristisch an sozialen<br />

<strong>Netzwerk</strong>bewegungen sind:<br />

* Soziale <strong>Netzwerk</strong>bewegungen suchen laufend nach Unterstützung durch<br />

an<strong>der</strong>e, mit dem Ziel, sich weiterhin bewegen zu können. (Mobilität)<br />

* Durch kontinuierliche Aktivitäten macht die Organisation auf sich aufmerksam<br />

<strong>und</strong> stellt weiterhin ihren Bewegungscharakter unter Beweis. (Kontinuität)<br />

* Sie bilden ihren Gruppenzusammenhalt durch ein stark ausgeprägtes<br />

Gruppengefühl. (Hohe symbolische Integration)<br />

* In vielen sozialen <strong>Netzwerk</strong>bewegungen zeigt sich anfangs ein geringer Grad<br />

an Ausdifferenzierung <strong>und</strong> an Festlegung best<strong>im</strong>mter Rollen. (Geringe<br />

Rollenspezifikation)<br />

* Sie sind sehr flexibel <strong>und</strong> variabel bei <strong>der</strong> Wahl <strong>und</strong> Durchführung ihrer<br />

formalen Organisation <strong>und</strong> ihrer Aktionen. (Variable Organisations- <strong>und</strong><br />

Aktionsformen)<br />

* Soziale <strong>Netzwerk</strong>bewegungen streben einen sozialen Wandel in <strong>der</strong><br />

Gesellschaft an. Das heißt, sie wollen die Gesellschaft als Ganzes o<strong>der</strong><br />

zumindest Teilbereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens än<strong>der</strong>n.<br />

(Ziele)<br />

Endbericht Seite 67

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