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Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

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<strong>Wissensmanagement</strong> <strong>und</strong> <strong>organisationales</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>der</strong> österreichischen Zivilgesellschaft<br />

Es hat sich gezeigt, dass die Salzburger Armutskonferenz vor allem <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>der</strong> Problemwahrnehmung durch ihr öffentliches Auftreten viel Einfluss hat. Die<br />

öffentliche Problemwahrnehmung ist dabei durch drei Ebenen best<strong>im</strong>mt:<br />

Massenmedien, ExpertInnen-öffentlichkeit <strong>und</strong> Alltagskommunikation (Mauss,<br />

1975; Prittwitz, 1994; Tarrow, 1994). Gelingt es sozialen <strong>Netzwerk</strong>bewegungen wie<br />

<strong>der</strong> Salzburger Armutskonferenz auf all diesen Ebenen Aufmerksamkeit auf das<br />

zu vermittelnde Problem zu lenken, so ist <strong>und</strong> war <strong>der</strong> politische Einfluss bereits<br />

sehr groß. Der Einfluss auf die unterschiedlichen Institutionen <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

soll zukünftig noch ausgebaut werden durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />

Aktionismus. Ein mittlerer Einfluss besteht bei <strong>der</strong> Vorabschätzung von<br />

Handlungsalternativen, wenn etwa <strong>der</strong> Koordinator zu Sitzungen des Landtages<br />

als Experte eingeladen wird. Hinsichtlich <strong>der</strong> Programmbildung <strong>und</strong> des<br />

Programmvollzugs wird <strong>der</strong> geringste Einfluss auf die politischen Arenen<br />

gesehen. Die Wirkungskontrolle ist wie<strong>der</strong>um sehr stark ausgeprägt, da dabei<br />

die konkreten Maßnahmen auf ihre Effizienz untersucht werden <strong>und</strong> dies auch<br />

an<strong>der</strong>en politischen Akteuren rückgemeldet wird.<br />

Hinsichtlich des Mobilisierungsmanagements zeigt sich ein sehr professionelles<br />

Bild. Die Gruppen von Menschen, die in verschiedenen Positionen zu ihnen<br />

stehen, sollen speziell angesprochen werden. Watts (1987) unterteilt in 6<br />

Gruppen: aktives Mitglied (activist), potentielles Mitglied (supporter),<br />

SympthatisantInnen (sympathizer), indifferent (indifferent), KritikerInnen (critics)<br />

<strong>und</strong> GegnerInnen (opponents). Durch eine gezielte Informationsarbeit ist es<br />

möglich, zumindest die Zahl <strong>der</strong> SympathisantInnen zu erhöhen <strong>und</strong> dadurch<br />

mehr politisches Gewicht zu bekommen. Der Erfolg einer sozialen<br />

<strong>Netzwerk</strong>bewegung liegt also in <strong>der</strong> Mobilisierung durch Überzeugung. Neue<br />

Themen, die viele Menschen betreffen, haben das größte Mobilisierungspotential.<br />

Armut ist ein solches Thema <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong> dürfte auch das<br />

gute gesellschaftliche standing, wie von externen, befragten ExpertInnen<br />

bezeugt, zurückzuführen sein.<br />

Zivilgesellschaftliche Einrichtungen wie die Armutskonferenz sind sowohl Partner<br />

bei <strong>der</strong> Aushandlung neuer sozialstaatlicher Sicherungsmodelle als auch<br />

Korrektiv staatlicher Interventionen, <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> demokratischen Ordnung.<br />

Durch zivilgesellschaftliche Partizipation können Lücken <strong>der</strong> sozialen Integration<br />

geschlossen werden.<br />

So schafft zivilgesellschaftliches Engagement Platz für das Thematisieren <strong>und</strong><br />

Aushandeln von gesellschaftlichen Problemen. Die Salzburger Armutskonferenz<br />

erfüllt Aufgaben als Interessensvertretung in dem sie versucht, Öffentlichkeiten<br />

zu beeinflussen, sie fungiert als Community Buil<strong>der</strong>, in dem sie mehr als 30<br />

Personen <strong>und</strong> Organisationen zu einem Thema einlädt <strong>und</strong> ihre Interessen<br />

bündelt <strong>und</strong> für Gemeinschaft sorgt. Sie ist eine Dienstleistungsagentur mit dem<br />

Ziel, ihren Mitglie<strong>der</strong>n möglichst schnell <strong>und</strong> präzise Wissen zu Armut <strong>und</strong><br />

Armutsbekämpfung zukommen zu lassen.<br />

Endbericht Seite 69

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