02.05.2014 Aufrufe

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Wissensmanagement</strong> <strong>und</strong> <strong>organisationales</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>im</strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>der</strong> österreichischen Zivilgesellschaft<br />

wird. Information ist ein Prozess eines Informationserarbeitenden Lebewesens,<br />

durch den einem Umweltausschnitt Bedeutung zugewiesen wird. Als<br />

Umweltausschnitte können dabei die soziale Interaktion außerhalb des<br />

Beobachters o<strong>der</strong> ebenso seine eigenen kognitiven Modelle dieser Interaktion<br />

fungieren. Einem Wahrnehmungsausschnitt eine Bedeutung zuzuschreiben,<br />

bedeutet, ihm einen Platz vor einem bestehenden Hintergr<strong>und</strong> zuzuweisen. Das<br />

heißt, Information entwickelt sich aus bestehenden Bedeutungsstrukturen. Was<br />

neu <strong>und</strong> interessant ist, gilt pr<strong>im</strong>är für uns <strong>und</strong> in Relation zu unserem<br />

bestehendem Wissen (Siebert, 1999). Die beobachtete Welt besteht aus<br />

Zeichen als `Ausgangsmaterial für Information´, von denen man quasi als<br />

`neutrale Elemente´ umgeben ist. Information ist ein individueller ordnen<strong>der</strong><br />

Prozess, <strong>der</strong> subjektiv aufgebaut wird <strong>und</strong> diese Zeichen <strong>und</strong> Daten `in-Form<br />

bringt´. Information ist <strong>im</strong>mer ein aktiver Prozess <strong>der</strong> Bedeutungszuschreibung,<br />

etwa in dem Daten in einen Zusammenhang mit bestehenden Informations<strong>und</strong><br />

Wissensbeständen gebracht sowie zusammengefasst <strong>und</strong> kategorisiert<br />

werden.<br />

In weiterer Folge kann Wissen als „<strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> zweckdienlichen Vernetzung<br />

von Information“ verstanden werden (North, 2002, 38). So entsteht Wissen als<br />

das Ergebnis <strong>der</strong> weiteren Verarbeitung von Informationen durch einen<br />

Beobachter.<br />

Beobachter <strong>und</strong> Beobachtetes sind in einer konstruktivistischen Betrachtungsweise<br />

untrennbar miteinan<strong>der</strong> verwoben. Zu beobachten heißt, zu unterscheiden<br />

<strong>und</strong> eine Seite davon zu benennen (Luhmann, 1990).<br />

Eine zentrale Ableitung aus diesen Zugänge zur Definition von Wissen als Prozess<br />

ist, dass Information <strong>und</strong> Wissen nicht einfach so weitergereicht werden<br />

können. Weitergegeben wird <strong>der</strong> Träger von Daten (z.B. Tonschwingungen,<br />

Zeitungen, Lichtfrequenzen, ...), <strong>der</strong> substantielle Formen annehmen kann.<br />

Demnach ist Information nicht das Signal, das übertragen wird, son<strong>der</strong>n die<br />

Bedeutung, die ein Empfänger diesem Signal zuschreibt. Ein <strong>und</strong> dasselbe<br />

Zeichen kann ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Ebenso umgekehrt<br />

kann dieselbe Bedeutung durch verschiedene Zeichen repräsentiert werden.<br />

Die Bedeutung eines Signals hängt nicht von <strong>der</strong> Beschaffenheit des Signals<br />

ab, son<strong>der</strong>n von den Bedingungen, unter denen das Signal be<strong>im</strong> Empfänger<br />

aufgenommen wird. So etwa kann eine mathematische Formel überhaupt<br />

keine Bedeutung bis sehr viel Bedeutung erhalten, je nachdem welche<br />

Bedeutung man ihr individuell zuschreibt. Der Informationsgehalt einer<br />

Nachricht best<strong>im</strong>mt sich nicht durch die Auftrittswahrscheinlichkeit eines Signals<br />

wie es ursprünglich in <strong>der</strong> Informationstheorie von Shannon hieß, son<strong>der</strong>n durch<br />

das Vorwissen, das mit diesem wahrgenommenen Signal in Verbindung<br />

gebracht wird (Roth 1996, 107).<br />

Zwei gr<strong>und</strong>legende Prinzipien sind <strong>im</strong> Zusammenhang mit `Informations-erarbeitung´<br />

bei kognitiven Prozessen zu erwähnen (Foerster, 1993, 311). Das<br />

Selektionsprinzip beschreibt, dass <strong>der</strong> Mensch Bedeutungszuschreibungen für<br />

Endbericht Seite 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!