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Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der österreichischen Zivilgesellschaft Drei Prinzipien qualitativer Sozialforschung (vgl. Mayring, 1995) will ich hervorheben: Variabilität bei der Datenerhebung: Vor allem eine Offenheit gegenüber dem untersuchten Forschungsfeld zeichnet qualitative Sozialforschung aus. Aus möglichst heterogenen Forschungszugängen soll Datenmaterial erhoben werden. Dabei ist die räumliche und zeitliche Distanz zwischen den ForscherInnen und ihrem Beforschten sehr gering. Analyse auf latente Strukturen: Die Theorie des symbolischen Interaktionismus (vgl. Mead, 1975) nimmt grundlegend an, dass durch Interaktion und laufende Reflexion stabile Verhaltensmuster emergieren, die sich etwa als Identitätskonzepte, Sprachen und andere Sinnstrukturen ausdrücken. Vor diesem Hintergrund will Sozialforschung durch das systematische `Ent-decken´ und Analysieren von Sprache und Verhalten, die Dynamik und den strukturellen Sinngehalt von Interaktionen nachvollziehbar machen. Laufende Reflexion: In der qualitativen Sozialforschung wird auf einen Kreislauf Hypothesenbildung – Prüfung – Hypothesenbildung – Prüfung usw. besonderer Wert gelegt. Im Bestreben, alltagsweltliche Ausdruckformen zu erforschen, vollzieht der/die SozialforscherIn mehrmalige Prozesse des Wiederholens und Vergleichens von Beobachtungen und Hypothesen. Damit soll schließlich ein hinreichender Grad an Theoriesättigung erreicht werden. So wurden neben einem dutzend qualitativer ExpertInneninterviews im Frühsommer 2006 mehrere soziale Netzwerkanalysen (von FAS. Research, Wien) durchgeführt. Die ExpertInneninterviews wurden im vorliegenden Forschungsvorhaben auf Grundlage der sozialen Netzwerkanalyse durchgeführt. Das bedeutet, dass die soziale Netzwerkanalyse eine erste Orientierung bot und dass die daraus resultierenden Ergebnisse den Rahmen für die einzelnen Interviews bildeten. Dabei interessierten vor allem individuelle sowie gesellschaftspolitische Dimensionen des Wissensmanagements in der Zivilgesellschaft. Soziale Netzwerkanalyse bietet nicht nur Kriterien, wie es sein soll, sondern stellt gleich ein ganzes Paket an Evaluierungsinstrumenten zu Verfügung, womit auch bestehende Netzwerke hinsichtlich ihrer Stärken und Schwächen beurteilt werden können. Wie in einem Schienen- oder Straßennetz sind in sozialen Netzwerken jene Verkehrsknotenpunkte von größter strategischer Bedeutung, in denen viele „Verkehrswege“ zusammenlaufen (sogenannte Drehkreuze oder „Hubs“). Für jede erfolgreiche Planung von Kampagnen oder auch für Maßnahmen des Kommunikations- und Wissensmanagements ist es daher wichtig zu wissen, welche Akteure (Projekte, Organisationen) und Personen die Drehkreuze der internen und externen Kommunikation im Netzwerk der Zivilgesellschaft sind. Kennt man die Drehkreuze, so wissen die Organisationen der Zivilgesellschaft, an wen man herantreten muss, damit die Informationen dort landen, wo sie landen sollen. Eine vollkommen neue Form der Planung und Gestaltung von innerorganisatorischen Prozessen wird möglich. Woran erkennt man Schlüsselakteure? Wie findet man die Hauptverkehrswege und Verkehrsknotenpunkte? Endbericht Seite 38
Wissensmanagement und organisationales Lernen im Netzwerk der österreichischen Zivilgesellschaft Insgesamt werden 4 unterschiedliche Kriterien für die Beurteilung der Zentralität im Netzwerk herangezogen. Erreichbarkeit Einfluss Kontrolle Aktivität Abbildung: Die vier Dimensionen der Zentralität in Netzwerken (Katzmair & Neurath, 2004) Aktivität: Zentral sind jene, die die meisten Kontakte haben („focus of activity“). Erreichbarkeit: Zentral sind jene, die am schnellsten erreichbar sind (im „geografischen“ Sinn). Kontrolle: Zentral sind jene, die die größte Kontrolle über den Kommunikationsfluss haben: Türsteher („Gatekeeper“) und Flaschenhälse („Bottle-necks“) Einfluss: Zentral sind jene, die einflussreiche Freunde und Bekannte haben. 4. Die Salzburger Armutskonferenz Das Österreichische Netzwerk gegen Armut und Soziale Ausgrenzung ist ein zentraler Player in der österreichischen Zivilgesellschaft. Durch die kontinuierliche Arbeit in den letzten Jahren ist es gelungen, die Themenführerschaft im Bereich der Armut und Armutsbekämpfung zu übernehmen. Im Bundesland Salzburg existiert seit 2001das Salzburger Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Dieses Netzwerk von 30 Organisationen und Personen zeichnet sich dadurch aus, dass es seit seiner Gründung hauptamtlich betreut wird von einem Koordinator, der zum Großteil vom Land Salzburg finanziert wird. Damit zeigt sich das besondere Interesse zwischen staatlicher und zivilgesellschaftlicher Armutsbekämpfung. Endbericht Seite 39
Seite 1 und 2: Wissensmanagement und organisationa
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Seite 55 und 56: 6. Organisation des Netzwerkes Wie
Seite 83: Wissensmanagement und organisationa

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