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Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

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Die Chlorkonzentration - bezogen auf den für die Zufeuerung relevanten Brennwert - ist in der oberirdischen<br />

Biomasse der untersuchten <strong>Energiepflanzen</strong> im Durchschnitt, bei großen Schwankungen zwischen<br />

und innerhalb der Kulturen, höher als bei der Steinkohle (s. Abb. 23). Der höchste Wert <strong>von</strong> 0,84 g/MJ<br />

wurde im Deutschen Weidelgras nachgewiesen. Dies ist möglicherweise auf die Tatsache zurückzuführen,<br />

daß an dem Standort Binsdorf eine Straße direkt an der Grasparzelle vorbeiführt. Die Durchgangsstraße<br />

wird im Winter <strong>mit</strong> Streusalz (Chloridsalz) freigehalten, wobei das Schmelzwasser größtenteils auf die<br />

Parzelle abfließt. Dennoch scheinen Gräser generell höhere Chlorkonzentrationen als die übrigen <strong>Energiepflanzen</strong><br />

zu haben, da im Glatthafer aus Müllheim der zweithöchste Extremwert gemessen wurde. Die<br />

untersuchten Hölzer einschließlich Pappel enthielten die geringsten Chloranteile <strong>mit</strong> weniger als 0,1 %<br />

i. TM (Nachweisgrenze). Ähnlich niedrige Werte <strong>von</strong> kleiner 0,02 bis 0,17 % wurden im Hanf gefunden.<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

Cl g/MJ (wasserfrei)<br />

Höchst-/Tiefstwert Median Mittelwert<br />

0,0<br />

Hafer<br />

S-Triticale<br />

S-Roggen<br />

W-Triticale<br />

W-Roggen<br />

W-Gerste<br />

Mais<br />

Hirse<br />

Hanf<br />

Kenaf<br />

Sonnenblumen *<br />

Raps *<br />

Glatthafer<br />

Dt. Weidelgras<br />

Miscanthus<br />

Topinambur<br />

Weiden<br />

Pappel<br />

Buche<br />

Eiche<br />

Fichte<br />

Kiefer<br />

Steinkohle Gött.<br />

Abb. 23: Chlorgehalt <strong>von</strong> <strong>Energiepflanzen</strong> (oberirdische Biomasse)<br />

Er liegt da<strong>mit</strong> im Bereich der Steinkohle. Beim Hanf wurde auch der Einfluß der Erntezeit auf den<br />

Chlorgehalt deutlich. Die Gehalte beim zweiten Erntetermin im Februar bzw. März liegen an beiden<br />

Standorten um das 6- bis 8-fache niedriger als im Oktober. Dies ist nach LEWANDOWSKY (1996) infolge<br />

der Chlorauswaschung aus den Pflanzen durch die Niederschläge zu erwarten, die am Standort Binsdorf<br />

(<strong>mit</strong> der 8-fachen Verringerung der Chlorkonzentration) höher sind als am Standort Müllheim.<br />

Im Durchschnitt liegen die Chlorgehalte der Getreideganzpflanzen über denen der ‘Faserpflanzen’ bzw.<br />

strohreichen Ölpflanzen. Auffallend sind die großen Schwankungen bei den einzelnen Kulturen. Sie sind<br />

in den Unterschieden zwischen den Jahren und Standorten zu suchen (s. Anhang Tab. A 63). Am Standort<br />

Binsdorf weisen im Durchschnitt der Jahre Sommerroggen, Wintertriticale und Winterroggen niedrigere<br />

Gehalte auf als die in Müllheim angebauten Kulturen. Die Ursachen könnten die höheren und da<strong>mit</strong><br />

Chloridauswaschung fördernden Niederschläge in Binsdorf sowie der dort in geringerem Umfang eingesetzte<br />

Kalidünger sein (s. Anhang Tab. A 17 ff).<br />

Die Chlorkonzentration in den untersuchten stärke- und ölhaltigen Körnern liegt im Durchschnitt deutlich<br />

unter denen der Ganzpflanzen (s. Abb. 24). Am niedrigsten wurde sie beim Rapskorn <strong>mit</strong> 0,01 g/MJ<br />

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