Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...
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arten wiesen niedrigere Cellulosegehalte zwischen 34 und 65 % auf. Die Anteile an Rohcellulose betragen<br />
in etwa die Hälfte der Werte der Cellulose. Von allen untersuchten Pflanzen hatte Hanf im Durchschnitt<br />
den höchsten Gehalt an den Bestandteilen Cellulose, Roh- sowie auch Reincellulose.<br />
Rohprotein- bzw. Stickstoffgehalte<br />
Bei den landwirtschaftlichen Kulturen werden üblicherweise die Rohproteingehalte als Qualitätsmerkmal<br />
für Nahrungs- bzw. Futter<strong>mit</strong>tel festgestellt. Sie leiten sich direkt aus den untersuchten Stickstoffgehalten<br />
ab. Sie dienen auch der Er<strong>mit</strong>tlung der Stickstoffentzüge durch die Pflanzen pro Mengeneinheit und geben<br />
Anhaltspunkte für eine bedarfsgerechte Stickstoffdüngung der Pflanzen.<br />
Die bei der Untersuchung durch die LUFA festgestellten Sickstoffgehalte decken sich tendenziell <strong>mit</strong><br />
denen der Brennstoffanalysen durch das IVD, wie z.B. bei Miscanthus <strong>mit</strong> 0,4 % (s. Anhang Tab. A 74).<br />
Häufig liegen sie aber leicht darüber, was möglicherweise auf die unterschiedlichen Untersuchungsmethoden<br />
zurückzuführen ist. Die Höhe der Stickstoffkonzentration in der Kulturpflanze ist zum einen<br />
abhängig <strong>von</strong> der Pflanzenart, zum anderen <strong>von</strong> dem Stickstoffangebot an die Pflanze, vornehmlich über<br />
die Lieferung des Bodens und der Düngung.<br />
In Tabelle 19 sind die durchschnittlichen Stickstoffentzüge einiger <strong>Energiepflanzen</strong> auf den untersuchten<br />
Standorten zu erkennen. Der Einfluß des N-Angebots auf die Stickstoffkonzentration in der Pflanze wird<br />
ebenfalls sichtbar.<br />
Tab. 19: Stickstoffgehalte und -entzüge ausgewählter <strong>Energiepflanzen</strong> (oberirdische Biomasse)<br />
Kulturart Ertrag dt TM/ha N-Angebot kg N/ha N- N-Entzug *<br />
Gehalt<br />
Gebildet Geerntet N min Frühj.+Düngung % (i.TS) kg N/ha kg N/dt TM<br />
Wintergerste 135,09 87,93 139 1,27 97 1,1<br />
Wintertriticale 133,36 107,23 151 1,22 129 1,2<br />
Winterroggen 129,62 85,39 100 1,11 85 1,0<br />
Mais 151,50 104,83 150 1,33 147 1,4<br />
Hanf 147,53 86,59 120 0,38 26 0,3<br />
Miscanthus 128,96 93 0,37 65 0,5<br />
Topinambur 114,03 61,05 77 0,45 18 0,3<br />
Gras 77,75 50,74 83 1,40 46 0,9<br />
* bezogen auf Großparzellenertrag<br />
Die höchsten Entzugswerte bei Ganzpflanzen weisen Mais und Wintertriticale <strong>mit</strong> 1,4 bzw. 1,2 kg N pro<br />
Dezitonne Trockenmasseertrag auf. Die Werte liegen zwischen dem <strong>von</strong> HARTMANN und STREHLER<br />
(1995) angegebenen Wert für Winterweizen <strong>von</strong> 1,4 kg/dt TM und denen der LAP (1995) <strong>von</strong> 1,2 bzw.<br />
1,1 kg N/dt TM bei Wintertriticale bzw. Wintergerste. Der Winterroggen liegt <strong>mit</strong> 1,0 kg N/dt TM<br />
(Ganzpflanze) bei dem für die Düngungsberechnung zugrunde gelegten Entzugswert. Auch bei Mais<br />
entspricht der gemessene Wert dem Literaturwert. Der Einfluß des Gesamtstickstoffangebots auf den N-<br />
Gehalt der Pflanze und da<strong>mit</strong> den Entzugswert ist in Anhang Tab. A 75 erkennbar. Der Zusammenhang<br />
wird z.B. beim Wintertricale im Jahr 1996 deutlich, wo bei einer N-Versorgung <strong>von</strong> insgesamt 125 kg<br />
N/ha in Müllheim ein N-Gehalt in der Ganzpflanze <strong>von</strong> 0,91 %, in Binsdorf bei 180 kg N/ha ein Gehalt<br />
<strong>von</strong> 1,38 % analysiert wurde.<br />
Der festgestellte N-Entzug der Gräser <strong>mit</strong> durchschnittlich 0,9 kg N/dt TM bei einer Schnittnutzung liegt<br />
deutlich unter den Angaben der LAP <strong>mit</strong> 1,7 kg bei zwei Nutzungen. Der Entzug bei Miscanthus <strong>von</strong><br />
0,5 kg N/dt deckt sich <strong>mit</strong> den Angaben <strong>von</strong> HARTMANN und STREHLER (1995). Gleiche Werte wurden<br />
bei Hanf und Topinambur er<strong>mit</strong>telt (s. Anhang Tab. A 75).<br />
Die Konzentration des Stickstoffs in der Pflanze läßt sich über das N-Angebot beeinflußen. Sie ist aus<br />
feuerungstechnischer Sicht - wie in Kapitel 5.2 noch ausführlich erläutert wird - kein ausschließlich<br />
begrenzender Faktor für den Brennstoffeinsatz. Da der Stickstoff aus pflanzenbaulicher Sicht maßgeblich<br />
die Höhe des Ertrags - Ganzpflanze und Korn - beeinflußt, sollte sich die Höhe der Stickstoffdüngung<br />
nach dem pflanzenbaulich, ökologisch und ökonomisch sinnvollen Ertrag richten.<br />
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