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Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

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Aus den notwendigen Umrüstungen auf die Mitverbrennung <strong>von</strong> je 20 t roh/h Holz und Stroh resultieren<br />

bei dem untersuchten Kraftwerk Bruttoinvestitionen <strong>von</strong> insgesamt 23,4 Mio. DM (s. Tab. 28). Werden<br />

zu den daraus resultierenden jährlichen Kapitaldienstkosten die Betriebskosten (Wartungs-, Reparatur-,<br />

Personal- und Energiekosten) addiert, erhält man jährliche Kosten für die Aufbereitung der Biomassen<br />

<strong>von</strong> 2,1 Mio. DM/a bzw. 39 DM/t atro für Holz und <strong>von</strong> 3,0 Mio. DM/a bzw. 45 DM/t atro für Stroh.<br />

Tab. 28: Kosten für die Mitverbrennung <strong>von</strong> Holz und Stroh (n. KALTSCHMITT et al., 1996)<br />

Holz Stroh<br />

Gesamte Bruttoinvestition 1 in TDM 9 039 14 325<br />

Kapitaldienst der Bruttoinvestition in TDM/a 1 056 1 673<br />

Wartung und Reparatur in TDM/a 340 510<br />

Versicherung und Steuern in TDM/a 157 249<br />

Personalkosten in TDM/a 160 160<br />

Energiekosten in TDM/a 375 435<br />

Gesamtkosten ohne Brennstoffkosten in 2 088 3 027<br />

TDM/a<br />

Gesamtkosten ohne Brennstoffkosten in<br />

39 45<br />

DM/t atro<br />

1 inklusive Projektmanagement und Anlaufkosten<br />

Für die hier angenommene Mitverbrennung <strong>von</strong> Biomasse <strong>mit</strong> 8 % der installierten thermischen Leistung<br />

werden - wird <strong>von</strong> keiner Veränderung des Wirkungsgrades bei Biomassezufeuerung ausgegangen - auch<br />

8 % der elektrischen Leistung durch Biomasse bereitgestellt. Da<strong>mit</strong> sind die entstehenden Biomassekosten<br />

auf 8 % der in der Anlage bereitgestellten elektrischen Energie zu beziehen.<br />

Bei einer Gegenüberstellung der Stromgestehungskosten zeigt sich, daß die Strombereitstellung in einer<br />

Einzelanlage zur Biomassefeuerung im Vergleich zu der Zufeuerung in einem Steinkohlekraftwerk sehr<br />

viel höhere Kosten verursacht (s. Tab. 29). Sie belaufen sich bei der Zufeuerung auf rund 11,2 Pf/kWh,<br />

während sie bei der hier unterstellten Einzelanlage <strong>mit</strong> 24,3 Pf/kWh fast doppelt so hoch liegen.<br />

Tab. 29: Spezifische Kosten einer Biomassezufeuerung und einem Biomasseeinsatz in einer<br />

Einzelanlage<br />

Zufeuerung<br />

Einzelanlage<br />

jährliche Fixkosten<br />

bezogen auf installierte thermische 28,7 TDM/MW th,inst 288 TDM/MW th,inst<br />

Leistung<br />

bezogen auf installierte elektrische 76,9 TDM/MW el, inst 993 TDM/MW el, inst<br />

Leistung<br />

Energiegestehungskosten<br />

bezogen auf elektrische Arbeit 11,2 Pf/kWh 24,3 Pf/kWh<br />

Die Zufeuerung <strong>von</strong> Biomasse in umgerüsteten Steinkohlekraftwerken ermöglicht da<strong>mit</strong> im Vergleich zu<br />

neuzubauenden, ausschließlich <strong>mit</strong> Biomasse gefeuerten Anlagen eine deutliche Senkung der Strombereitstellungskosten.<br />

Dies liegt einerseits darin begründet, daß ein wesentlicher Teil der notwendigen Feuerungstechnik<br />

bereits <strong>mit</strong> der Kohlefeuerung zur Verfügung steht und darüber auch abgeschrieben wird.<br />

Andererseits wird eine Stromerzeugung ausschließlich aus Biomasse meist in Anlagen geringer installierter<br />

Leistung realisiert; dies führt bei gleichzeitig geringerem <strong>mit</strong>tleren Wirkungsgrad zu erheblich höheren<br />

spezifischen Anlagen- und Betriebskosten im Vergleich zu einer Zufeuerung in vorhandenen Kohlekraftwerken.<br />

Bei einem aus der zugefeuerten Biomasse resultierenden Stromaufkommen aus Biomasse <strong>von</strong><br />

226 GWh/a in der beschriebenen Anlage errechnen sich daraus Stromgestehungskosten <strong>von</strong><br />

11,2 Pf/kWh ohne Berücksichtigung der sowieso für den Betrieb des Kraftwerks anfallenden Kosten<br />

(d. h. Anlagenabschreibung, Betriebskosten) und der möglichen Kosteneinsparungen (z. B. durch reduzierten<br />

Kalksteineinsatz). Eine moderne Anlage zur Stromerzeugung ausschließlich aus Biomasse könnte<br />

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