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Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

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geringen Emissionen zu erzielen. Bei Gras reicht eine gröbere Aufmahlung <strong>von</strong> 4 - 6 mm bis zu einer<br />

Zumischung <strong>von</strong> 30% aus. Darüber hinaus sind feinere Aufmahlungen <strong>von</strong> 1,5 mm nötig, um einen<br />

befriedigenden Ausbrand zu erreichen. Bei Getreideganzpflanzen, die sich aus dem Korn- und Strohteil <strong>mit</strong><br />

unterschiedlicher Energiedichte zusammensetzen, konnte im Vorhaben die optimale Aufmahlung (= hoher<br />

Ausbrand) nicht endgültig geklärt werden. Hierfür sind technische Möglichkeiten zu suchen, die diesen<br />

Sachverhalt berücksichtigen.<br />

Die NO x -Emissionen einer Verbrennungsanlage werden zunächst <strong>von</strong> dem über den Brennstoff eingebrachten<br />

Stickstoff bestimmt. Der Stickstoffgehalt der untersuchten Biomassen liegt bei Buchenholz (0,04 g N/MJ) und<br />

Hanf (0,30 g N/MJ) unter dem <strong>von</strong> Steinkohle (0,41 g N/MJ), bei Getreideganzpflanzen (0,66 g N/MJ) deutlich<br />

darüber. Bei vollständiger Verbrennung, d.h. hohem Ausbrand der Biomassen und da<strong>mit</strong> geringer CO-Emission,<br />

nehmen die NO x -Emissionen ohne zusätzliche feuerungstechnische Maßnahmen <strong>mit</strong> zunehmendem<br />

Stickstoffgehalt zu.<br />

Mittels primärseitiger Maßnahmen in der Flammenzone des Brennraumes kann die Entstehung <strong>von</strong> NO x<br />

vermindert werden. Durch Einblasen des Biomassebrennstoffes über eine Lanze entgegen der abwärts gerichteten<br />

Flamme kann bei einer Beimischung <strong>von</strong> bis zu 40 % Biomasse die Entstehung <strong>von</strong> NO x reduziert werden. Der<br />

Haupteffekt dieser Maßnahme ist jedoch, daß der Brennstoff bei gleichem oder besserem Ausbrand gröber in die<br />

Brennkammer eingebracht werden kann.<br />

Eine weitere primärseitige Möglichkeit zur Beeinflussung der NO x -Emission besteht in der Art der Zuführung<br />

des Brennstoffes über Brenner (Brennerkonfiguration). Von den vier Möglichkeiten der Kombination (Kohle-<br />

Biomasse gemischt oder getrennt; zentrale oder äußere Eindüsung) ergibt die zentrale Einblasung des<br />

vorgemischten Brennstoffes die günstigsten NO x -Emissionen. Eine pneumatische Mischung der Brennstoffe ist<br />

jedoch anfällig gegen Verstopfung und Erosion, eine Vermischung vor der Mühle meist verfahrenstechnisch<br />

nicht möglich. Bei getrennter Eindüsung muß der N-reichere Brennstoff zentral und der N-ärmere<br />

Brennstoffpartner außen über Ringspalt eingedüst werden, um die NO x -Emissionen niedrig zu halten.<br />

Die dritte Möglichkeit besteht in der Luftstufung im Feuerraum, d.h. der Regulierung der Primärluftzahl λ<br />

(Lambda) in der Hauptverbrennungszone im Feuerraum. Die Gesamtluftzahl ist wie bei den übrigen Versuchen<br />

auf λ = 1,2 eingestellt. Bei genügender Absenkung der Primärluftzahl spielt dabei die Brennerkonfiguration keine<br />

Rolle mehr. Der Haupteffekt bei der Biomasse(<strong>mit</strong>)verbrennung liegt in der NO x Absenkung bei bereits höheren<br />

Primärluftzahlen, verglichen <strong>mit</strong> der reinen Kohleverbrennung.<br />

Aufgrund des im Vergleich zur Steinkohle sehr geringen Schwefelgehaltes <strong>von</strong> Biomassen - <strong>mit</strong> einer Abstufung<br />

<strong>von</strong> Ölpflanzen (Ganzpflanzen) über andere landwirtschaftliche Kulturarten zu den Hölzern - sinken <strong>mit</strong><br />

zunehmendem Anteil der Biomassen bei der Mitverbrennung die SO 2 -Emissionen. Sie nehmen sogar<br />

überproportional ab, da die Biomassen durch ihren Kalziumgehalt den Schwefel in der Asche binden können.<br />

Insgesamt sind hinsichtlich der Einhaltung <strong>von</strong> Emissionsgrenzwerten nach der für Kohlekraftwerke geltenden<br />

13. BImSchV bei der Mitverbrennung bzw. der reinen Verbrennung <strong>von</strong> Biomassen in Staubfeuerungsanlagen<br />

bisher folgende Schlußfolgerungen aus den Erkenntnissen der Verbrennungsversuche zu ziehen: Der CO-<br />

Grenzwert <strong>von</strong> 250 mg/m³ ist auch bei der Mitverbrennung <strong>von</strong> gröberer Biomasse bis zu circa 20 % Anteil<br />

problemlos einzuhalten. Bei den NO x - und SO 2 -Emissionen ist keine Erhöhung der Emissionswerte bei einer<br />

Mitverbrennung zwingend. Erstere können durch primärseitige Maßnahmen 'in Grenzen' gehalten werden,<br />

letztere nehmen <strong>mit</strong> zunehmendem Biomasseanteil sogar ab. Für HCl-Emissionen, die vor allem bei Biomassen<br />

<strong>mit</strong> Strohanteil zunehmen, muß für (Getreide)Ganzpflanzen nach der TA-Luft ein Grenzwert <strong>von</strong> 30 mg/m³<br />

eingehalten werden. Dies ist technisch einfach durch eine sekundäre Rauchgasreinigung möglich. Bei der<br />

landwirtschaftlichen Erzeugung <strong>von</strong> <strong>Energiepflanzen</strong> kann die Stickstoffdüngung letztlich ohne Rücksicht auf<br />

den N-Gehalt der Pflanze erfolgen. Beim Chlor sind Einflüsse der Düngung, Sorte etc. auf den Chlorgehalt der<br />

Pflanze zu untersuchen.<br />

Bei einer Versuchsreihe zur Biomasseverbrennung in einer Wirbelschichtfeuerung konnte aufgezeigt werden, daß<br />

bei der reinen Verbrennung <strong>von</strong> Biomasse sehr niedrige CO- und NO x -Emissionen entstehen. SO 2 -Emissionen<br />

treten z.B. beim Einsatz <strong>von</strong> Buche nicht auf. Der Grad der Aufbereitung (Aufmahlung) hat einen Einfluß auf die<br />

Höhe der Emissionen bei CO, aber kaum bei den Stickoxiden.<br />

Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Mitverbrennung <strong>von</strong> Biomasse in Kohlekraftwerken ist, wie in einer<br />

Machbarkeitsstudie zu einer Umrüstung eines Kraftwerkes errechnet wurde, bei einer Zufeuerung <strong>von</strong> 8 %<br />

Waldrestholz und Stroh - die technisch ohne über das gewohnte Maß hinausgehende Verschleißerscheinungen<br />

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