06.10.2014 Aufrufe

Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

der Fichtenreisig Flamme kann direkt nach Brenneraustritt eine erhöhte CO-Konzentration beobachtet<br />

werden, obwohl in diesem Bereich genügend Sauerstoff vorhanden ist. Weiter entfernt ist kein CO mehr<br />

vorhanden. Obwohl bei den Biomassen im Rohbrennstoff bereits die Mehrzahl der C-Atome <strong>mit</strong> einem<br />

Sauerstoffatom teiloxidiert sind, führt dies im Feuerraum nicht zu hohen CO-Konzentrationen bei der<br />

Mitverbrennung. Dafür sind mehrere Vorgänge denkbar. Bei der Mitverbrennung des groben Strohs zündet<br />

dieses erst nach der Kohle; dadurch ist überall genügend Sauerstoff vorhanden, um das freigesetzte<br />

CO aufzuoxidieren. Bei der Zudosierung des fein aufgemahlenen Fichtenreisig setzt dieses so schnell<br />

Flüchtige frei, daß diese trotz vorhandenem Sauerstoff nicht aufoxidiert werden. Diese Vorgänge in un<strong>mit</strong>telbarer<br />

Brennernähe haben auch einen großen Einfluß auf die Stickoxidbildung der Flammen.<br />

Um die Stickoxidentstehung in der Flamme verfolgen zu können, wurden bei diesen Flammen auch die<br />

Stickoxidkonzentrationen im Feuerraum vermessen. Um Verdünnungseffekte ausschließen zu können<br />

und die Flammen vergleichbar zu machen, wurden die gemessenen Werte auf 0 % Sauerstoff umgerechnet.<br />

In der ersten Ebene der Kohleflamme werden in der Brennerachse nur sehr geringe NO x-Konzentrationen<br />

gemessen (s. Abb. 37). Grund hierfür sind der niedrige Sauerstoffgehalt und der hohe CO-Gehalt in<br />

diesem Bereich. Das NO x reagiert hier <strong>mit</strong> CO zu N 2 und CO 2. Bei den Biomasse-Kohle-Mischflammen<br />

tritt dieser Effekt nicht auf, da auch keine ausgeprägte unterstöchiometrische Zone vorhanden ist. Bei der<br />

Fichte entsteht in diesem Bereich zwar genügend CO als Reaktionspartner für die Stickoxide, es ist jedoch<br />

Sauerstoff im Überschuß vorhanden, der deshalb bevorzugt <strong>mit</strong> CO zu CO 2 reagiert. Auch für die freigesetzten<br />

Stickstoffverbindungen findet sich genügend Sauerstoff als Reaktionspartner, so daß sie in der<br />

Flammenwurzel zu NO x oxidiert werden. Im weiteren Flammenverlauf wird das NO x noch abgebaut. Für<br />

die Kohleflamme ergibt sich ein Endwert <strong>von</strong> 990 ppm bezogen auf 0 % Sauerstoff, für die Kohle-Stroh-<br />

Flamme <strong>von</strong> 880 ppm und für die Kohle-Fichtenreisig Mischung <strong>von</strong> 1070 ppm. Die Höhe der Endkonzentrationen<br />

korellieren <strong>mit</strong> dem Anteil an Brennstoffstickstoff in dem Brennstoff-Mix. Die reine Kohle<br />

hat einen auf den Energieinhalt bezogenen Stickstoffgehalt <strong>von</strong> 410 mg/MJ, die Kohle - Stroh Mischung<br />

<strong>von</strong> 382 mg/MJ und 75 % Kohle - 25 % Fichtenreisig <strong>von</strong> 530 mg/MJ. Setzt man nun den Stickstoffgehalt<br />

und die NO x-Emissionen der Kohleflammen jeweils als Referenz zu 100 % und setzt die Mischungen<br />

dazu ins Verhältnis, so erhält man für die Stroh-Kohle-Mischung einen N-Gehalt <strong>von</strong> 93 % und eine<br />

Emission <strong>von</strong> 89 %. Die Fichtenreisig-Mischung weist dann einen N-Gehalt <strong>von</strong> 129 %, aber eine NO x-<br />

Emission <strong>von</strong> nur 108 % auf. Die Konversion des Biomassestickstoffes zu NO x ist also geringer als die<br />

der reinen Kohleflamme.<br />

Weiterhin wurden die Einflüsse des Biomasseanteils und der Aufmahlung auf das Zündverhalten untersucht.<br />

Dazu wurde Buchenholz auf drei Feinheiten gemahlen, <strong>mit</strong> unterschiedlichen Anteilen der thermischen<br />

Leistung zusammen <strong>mit</strong> Kohle verbrannt und die Sauerstoffkonzentrationen auf der<br />

Brennkammerebene 330 (330 mm vom Brenner) er<strong>mit</strong>telt. Die Ergebnisse sind in Abbildung 38 dargestellt.<br />

Links sind die 2 mm- und die 4 mm-Aufmahlungen <strong>mit</strong> unterschiedlichen Anteilen <strong>mit</strong>einander zu<br />

vergleichen. Es ist zu erkennen, daß bei der feinen Aufmahlung <strong>mit</strong> zunehmendem Anteil keine Änderung<br />

des Sauerstoffgehaltes auf dieser Ebene erfolgt. Man kann deshalb da<strong>von</strong> ausgehen, daß hier eine<br />

gleichmäßige Zündung <strong>von</strong> Kohle und Holz stattfindet. Im Gegensatz dazu erhöhen sich bei der 4 mm<br />

Aufmahlung die O 2-Konzentrationen <strong>mit</strong> zunehmendem Biomasseanteil. Dies weist darauf hin, daß das<br />

grobe Holz noch nicht gezündet hat und der Sauerstoffverbrauch bis hier allein durch die Kohle erfolgt<br />

ist. Dies wird auch durch den Vergleich der 4 mm Aufmahlung <strong>mit</strong> der 6 mm Aufmahlung bestätigt.<br />

Dieser Vergleich ist rechts in Abbildung 38 dargestellt. Die Sauerstoffkonzentrationen sind hier jeweils für<br />

die gleichen Anteile annähernd deckungsgleich. Durch die noch gröbere Aufmahlung wird das Zündverhalten<br />

also nicht noch weiter verzögert. Dies zeigt, daß das grob gemahlene Holz an dieser Stelle tatsächlich<br />

noch nicht gezündet hat.<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!