Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...
Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...
Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
entspricht einer etwa gleich großen axialen wie radialen Gasgeschwindigkeitskomponente. Die rotierende<br />
Strömung erfährt Zentrifugalkräfte, die sie nach außen zieht. Die in die Brennkammer geblasenen<br />
Brennstoffteilchen werden <strong>von</strong> der Strömung in ihrer Bewegung beeinflußt und <strong>mit</strong>gerissen. Der feiner<br />
aufgemahlene Eichenstaub folgt schneller der Strömung und wird schneller zur Wand gezogen als die<br />
gröberen Weidenteilchen. Der Kegel der Entgasung und CO-Freisetzung ist deshalb bei dem gröberen<br />
Brennstoff schmaler und <strong>mit</strong> kleinerem Öffnungswinkel. Er erreicht so<strong>mit</strong> erst in größerer Brennerentfernung<br />
den Wandbereich.<br />
Da bei der Weidenflamme aufgrund der gröberen Körnung zusätzlich die Entgasung und Zündung langsamer<br />
eintritt, wird CO über einen längeren Zeitraum, entsprechend einem größeren Raum in der Brennkammer,<br />
freigesetzt. Zum einen werden durch die Verteilung nur eine geringere CO-Konzentration<br />
erreicht, zum anderen ist in diesem Bereich auch mehr Sauerstoff vorhanden, der das CO zu CO 2 aufoxidiert.<br />
In Abbildung 34 sind die Stickoxidprofile der beiden Flammen gegenübergestellt. Um Verdünnungseffekte<br />
auszuschließen sowie die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden auch hier die NO x- Meßwerte<br />
<strong>mit</strong> dem korrespondierenden Sauerstoffmeßwert nach Formel [1] auf 0 % O 2 umgerechnet. Es ist zu<br />
erkennen, daß bei der Weidenflamme auch schon in Brennernähe viel mehr NO x gebildet wird als bei der<br />
Eiche. Der Unterschied bleibt dann auch bis zum Brennkammerende erhalten, obwohl bei beiden Flammen<br />
<strong>von</strong> der untersten dargestellten Rauchgasprofilmessung bis zum Ende der Brennkammer die<br />
Stickoxidkonzentration noch um 300 ppm abgebaut wird. Die Endkonzentration betrug bei der Eichenflamme<br />
knapp 200 ppm, bei der Weide etwas über 400 ppm (jeweils auf 0 % Restsauerstoff bezogen). Der<br />
Grund für die höheren Stickoxidkonzentrationen sind in dem fast 4-fach höheren Brennstoffstickstoffgehalt<br />
der Weide <strong>mit</strong> 0,39 g N/MJ gegenüber 0,1 g N/MJ der Eiche zu finden. Desweiteren wird bei<br />
der Eichenflamme vermehrt CO freigesetzt und es treten lokal sauerstoffärmere Zonen auf als bei der<br />
Weide. In Brennernähe, wo die CO-Werte hoch sind, werden nur geringe NO x-Konzentrationen gemessen.<br />
Das CO reagiert dort <strong>mit</strong> NO x zu CO 2 und N 2.<br />
5.2.1.2 Einfluß der Korngröße bei der Mitverbrennung <strong>von</strong> Biomasse <strong>mit</strong> Steinkohle<br />
Um den Einfluß der Biomasseaufmahlung auf das Verbrennungs- und Zündverhalten <strong>von</strong> Kohle-<br />
Biomasse-Mischflammen zu untersuchen, wurde eine reine Kohleflamme, eine Kohleflamme <strong>mit</strong> Beimischung<br />
<strong>von</strong> 25 % (thermisch) Stroh (4 mm <strong>mit</strong> einer <strong>mit</strong>tleren Korngröße <strong>von</strong> 800 µm) und eine Flamme<br />
<strong>mit</strong> 25 % (thermisch) Fichtenreisig (1,5 mm <strong>mit</strong> einer <strong>mit</strong>tleren Korngröße <strong>von</strong> 280 µm) im Feuerraum<br />
vermessen. Die Sauerstoffprofile sind in Abbildung 35 dargestellt.<br />
Vergleicht man die reine Kohleflamme <strong>mit</strong> der Kohle-Strohflamme, erkennt man einen langsameren<br />
Sauerstoffabbau im Brennernahbereich bei der Mitverbrennung des groben Strohs. Dies deutet darauf<br />
hin, daß der Strohanteil erst später zündet und Sauerstoff verbraucht. Beim weiteren Verlauf in der<br />
Brennkammer wird der Sauerstoff bei der Mischflamme jedoch zügig abgebaut und liegt ab etwa 0,5 m<br />
Brennerentfernung (4. Ebene <strong>von</strong> oben) etwas unter dem Sauerstoffgehalt der Kohleflamme. Betrachtet<br />
man die Mischflamme <strong>mit</strong> dem fein aufgemahlenen Fichtenreisig, weist diese schon in der ersten Meßebene<br />
geringe Sauerstoffgehalte auf, die in 0,5 m Brennerentfernung schon auf etwa 4 % abgebaut sind.<br />
Daran ist eine schnelle Zündung und eine heftige Reaktion des Brennstoffes <strong>mit</strong> dem Sauerstoff zu<br />
erkennen. Da beide Biomassen die gleichen Wassergehalte aufweisen, ist die schnellere Zündung vor<br />
allem der kleineren Korngröße des Fichtenreisig zuzuschreiben.<br />
Insgesamt kann die reine Kohleflamme in ihrer Zündschnelligkeit und "Reaktionsge-schwindigkeit"<br />
zwischen den Mischflammen <strong>mit</strong> der groben und der feinen Aufmahlung ein-geordnet werden. Betrachtet<br />
man die CO-Freisetzung im Feuerraum bei der Biomasse-Mitverbrennung im Vergleich zur reinen<br />
Kohleflamme, fällt auf, daß bei letzterer die höchsten CO-Konzentrationen zu messen sind (s. Abb. 36).<br />
Besonders in der inneren Rezirkulationszone, wo auch kein Sauerstoff vorhanden ist, tritt ein CO-Peak<br />
auf. Die CO-Konzentration nimmt <strong>mit</strong> zunehmender Brennerentfernung langsam ab. Bei der<br />
Mitverbrennung des groben Strohs kann auch in Brennernähe so gut wie kein CO gemessen werden. Bei<br />
50