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Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

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nach SONTOW et al. (1996) heute beispielsweise als Wirbelschichtfeuerung <strong>mit</strong> einer installierten thermischen<br />

Leistung <strong>von</strong> 30 MW th und einer elektrischen Leistung <strong>von</strong> 8,7 MW el konzipiert werden. Dafür<br />

wären derzeit rund 53,3 Mio. DM zu veranschlagen. Dies entspricht jährlichen Kapitalkosten <strong>von</strong> ca.<br />

6 Mio. DM und inklusive Verbrauchskosten, Betriebskosten und sonstigen Aufwendungen jährlichen<br />

Gesamtkosten ohne Brennstoffkosten <strong>von</strong> etwa 8,8 Mio. DM. Daraus ergeben sich <strong>mit</strong> den bisherigen<br />

Brennstoffaufwendungen die bereits erwähnten Stromgestehungskosten <strong>von</strong> rund 24,3 Pf/kWh.<br />

Da Biomasse im wesentlichen Importkohle substituieren würde, können auch die Mehrkosten gegenüber<br />

einer (Import-)Kohleverstromung angegeben werden (s. Tab. 30). Sie liegen unter Berücksichtigung der<br />

Kalksteinersparnis bei etwa 7,5 Pf/kWh. Daraus ergeben sich CO 2-Minderungskosten <strong>von</strong> rund 70 DM/t<br />

CO 2. Umgekehrt würde dies einem Subventionsbedarf <strong>von</strong> rund 145 DM/t atro bei Holz und etwa<br />

136 DM/t atro bei Stroh entsprechen. Bei der Einführung einer CO 2-Steuer in der Größenordnung <strong>von</strong> 50<br />

- 100 DM/tCO 2, wie sie nach FLAIG und MOHR (1993) für möglich und sinnvoll gehalten wird, wäre die<br />

Biomasse<strong>mit</strong>verbrennung auch bei nachfragebedingten Preissteigerungen der Biomasse, wirtschaftlich.<br />

Die momentane Biomasse-Preisgrenze für die Wirtschaftlichkeit liegt unter den dargestellten Voraussetzungen<br />

bei ca. 100 DM/t roh.<br />

Tab. 30: Mehrkosten im Vergleich zu Importkohle (nach KALTSCHMITT et al., 1996)<br />

Holz<br />

Stroh<br />

Gesamtkosten der Mitverbrennung in TDM/a 11 682 13 712<br />

Kohleersparnis in TDM/a (Importkohle 100 DM/t) -3 865 -4 545<br />

Kalksteineinsparung in TDM/a (Kalkstein 30 DM/t) -38 -19<br />

jährlicher Mehraufwand in TDM/a 7 779 9 148<br />

zusätzliche Stromkosten in Pf/kWh el 7,5 7,5<br />

Verglichen <strong>mit</strong> anderen Möglichkeiten der Biomassenutzung (Wärmebereitstellung in Kleinanlagen aus<br />

<strong>Energiepflanzen</strong> im Vergleich zu Erdgas <strong>mit</strong> CO 2-Minderungskosten <strong>von</strong> bis zu 550 DM/t CO 2 (nach<br />

BECHER et al.; 1995)) sind die Mehrkosten der Mitverbrennung wesentlich geringer. Im Vergleich dazu<br />

sind die CO 2-Minderungskosten bei der Stromerzeugung <strong>mit</strong> Photovoltaik <strong>mit</strong> bis zu 3 700 DM/t CO 2<br />

bzw. 260 DM/t CO 2 bei der windtechnischen Bereitstellung elektrischer Energie (WIESE und<br />

KALTSCHMITT, 1994) wesentlich kostenungünstiger.<br />

Da<strong>mit</strong> stellt die Zufeuerung <strong>von</strong> Biomasse in Kohlekraftwerken nach SONTOW et al. (1996) durchaus eine<br />

vielversprechende Möglichkeit der umweltschonenden Energieerzeugung dar, die im Gegensatz zu<br />

anderen Optionen zur Nutzung regenerativer Energien technisch einfach und trotz allem kostengünstig<br />

umsetzbar erscheint. Die <strong>mit</strong> der Zufeuerung notwendigerweise verbundenen Mehrkosten könnten dabei<br />

im Rahmen <strong>von</strong> “Green Electricity”-Modellen, wie sie bereits <strong>von</strong> einigen Energie-Versorgungs-Unternehmen<br />

in Deutschland angeboten werden, an den Verbraucher weitergegeben werden. Hier ist bei einigen<br />

Verbrauchern durchaus die Bereitschaft erkennbar, für elektrische Energie aus regenerativen Energien<br />

einen merklich über den gegenwärtigen Tarifen liegenden Preis zu zahlen. Im Vergleich beispielsweise zur<br />

Photovoltaik ist hier die Biomasse “kosteneffizient”, d.h. pro zusätzlich eingesetzter Geldeinheit ist hier<br />

eine vergleichsweise weitgehende Umweltentlastung realisierbar.<br />

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