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Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...

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In den Abbildungen 62 und 63 sind sowohl die Flammen <strong>mit</strong> unterschiedlichen Brennerkonfigurationen,<br />

als auch die Eindüsevarianten dargestellt. Diese haben jedoch auf die SO 2-Emissionen keinen Einfluß.<br />

Wie bereits angeführt, liegt die Abnahme der SO 2-Emissionen bei der Mitverbrennung zum einen am<br />

geringeren Schwefeleintrag durch die Brennstoffmischung. Zum anderen besitzt die Biomasse durch ihren<br />

Kalziumgehalt die Fähigkeit, Schwefel in der Asche zu binden. Dies vermindert die Schwefeldioxidemission<br />

zusätzlich.<br />

In Abbildung 64 ist die Schwefelkonversionsrate über dem Biomasseanteil dargestellt. Die Konversionsrate<br />

beschreibt das Verhältnis aus der tatsächlichen SO 2-Emission zu der durch die Brennstoffe aus dem<br />

Schwefeleintrag maximal möglichen Emission. Der unterschiedliche Schwefelgehalt der Mischungen ist<br />

also herausgerechnet. Die Konversionsrate ist bei Kohlen <strong>mit</strong> niedrigem Schwefelgehalt üblicherweise<br />

größer als bei hohen Schwefelgehalten. Es wurden drei unterschiedliche Kohlechargen <strong>mit</strong> Schwefelgehalten<br />

<strong>von</strong> 0,9 - 1,3 % zur Mitverbrennung verwendet. Bei der reinen Kohleverbrennung (in der Abbildung<br />

ganz links bei 0 % Biomasse) weisen die Kohlen <strong>mit</strong> niedrigerem Schwefelgehalt auch hier höhere<br />

Konversionsraten auf.<br />

Durch die Zumischung der Biomassen wird der Gesamtschwefelgehalt des Brennstoffes herabgesetzt.<br />

Die Konversionsraten steigen jedoch nicht wie bei der reinen Kohleverbrennung an, sondern sinken. Aus<br />

der sinkenden Konversionsrate erkennt man, daß weniger SO 2 e<strong>mit</strong>tiert wird, als aus dem Schwefel-Input<br />

zu erwarten wäre. Bei den reinen Biomasseflammen (ganz rechts im Schaubild) ist wieder die Tendenz für<br />

höhere Konversionsraten <strong>mit</strong> niedrigem Brennstoffschwefelgehalt gegeben. Hier muß jedoch einschränkend<br />

gesagt werden, daß größere Streuungen aufgrund <strong>von</strong> Meßfehlern auftreten können. Zum einen<br />

befindet man sich in der Nähe der unteren Nachweisgrenze für den Schwefelgehalt des Brennstoffes, zum<br />

anderen ist man an der unteren Meßgrenze des Emissionsmeßgerätes für SO 2. Beide Werte gehen in die<br />

Berechnung der Konversionsrate ein.<br />

5.2.3.4 Einordnung der Emissionen in bestehende Grenzwerte<br />

Bei der Einordnung der Emissionen in die momentan gültigen Grenzwerte muß nach der reinen Biomasseverbrennung<br />

und der Mitverbrennung unterschieden werden. Für die Mitverbrennung <strong>von</strong> Regelbrennstoffen<br />

in Kohlekraftwerken sind die Emissionsgrenzwerte in der 13. BImSchV geregelt. Diese<br />

unterscheidet zwischen Anlagen <strong>mit</strong> 50 - 300 MW thermischer Feuerungsleistung und Anlagen größer als<br />

300 MW. Eine Zusammenstellung der Emissionsgrenzwerte für alle Brennstoffe und Feuerungsleistungen<br />

ist in Tabelle 24 dargestellt.<br />

Durch die Mitverbrennung <strong>von</strong> Regelbrennstoffen ändern sich die Emissionsgrenzwerte nach der<br />

13. BImSchV nicht. Der Bezugssauerstoffgehalt beträgt für eine Trockenstaubfeuerung 6 %, darum<br />

wurden alle Messwerte auf diesen Bezugswert umgerechnet. Für die Wirbelschichtfeuerung beträgt der<br />

Bezugswert 7 %. Bei den Versuchen zur Wirbelschichtfeuerung sind die Emissionsgrenzwerte gleich in<br />

die Schaubilder der Versuchergebnisse <strong>mit</strong> eingetragen und sollen hier nicht weiter diskutiert werden. Die<br />

Grenzwerte für Anlagen kleiner bzw. größer 300 MW Feuerungswärmeleistung unterscheiden sich bei den<br />

Stickoxiden, beim Chlor- und beim Fluorwasserstoff.<br />

Bei der Beurteilung und Einordnung der gemessenen Emissionswerte <strong>mit</strong> den Grenzwerten bei der Mitverbrennung<br />

in Kraftwerken ist zu beachten, daß diese Anlagen fast ausschließlich <strong>mit</strong> Rauchgasreinigungssystemen<br />

zur Entstaubung, Entstickung und Entschwefelung ausgerüstet sind.<br />

Die Höhe der CO-Emissionen kann durch nachgeschaltete Anlagen nicht beeinflußt werden. Diese sind<br />

durch eine ausreichend feine Ausmahlung und so<strong>mit</strong> einem schnellen Ausbrand zu beeinflussen. Bei kleinen<br />

Biomasseanteilen bis ca. 20 % konnte bei den Versuchen gezeigt werden, daß die CO-Emissionen<br />

problemlos unter dem Grenzwert <strong>von</strong> 250 mg/m³ gehalten werden können.<br />

Wie bei den Verbrennungsversuchen gezeigt wurde, erhöhen sich die NO x- und SO 2-Werte bei der Mitverbrennung<br />

nicht. Dagegen kann bei der Mitverbrennung <strong>von</strong> Halmpflanzen die HCl-Emission nach<br />

Kessel ansteigen. Die Salzsäure (HCl) läßt sich jedoch bei einem vorhandenen Naßwäscher in der Rauchgasentschwefelungsanlage<br />

problemlos herauswaschen.<br />

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