Anbau von Energiepflanzen - Ganzpflanzengewinnung mit ...
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5.2.1.1 Verbrennungsverhalten unterschiedlich aufgemahlener Biomassen<br />
Grundsätzlich sind für die Zündwilligkeit <strong>von</strong> Brennstoffen bei vorhandener ausreichender Aktivierungsenergie<br />
die drei Parameter Flüchtigengehalt, Wassergehalt und Korngröße, <strong>mit</strong> der die spezifische Oberfläche<br />
korreliert, verantwortlich.<br />
Nach Erreichen der Entgasungstemperatur entweichen aus dem Brennstoff die flüchtigen Bestandteile.<br />
Die Aufheizzeit ist hierbei vom Wassergehalt, insbesondere aber <strong>von</strong> der Korngröße der Teilchen abhängig.<br />
Beim Eintritt der Teilchen in die Brennkammer werden diese hauptsächlich durch Wärmestrahlung<br />
erhitzt. Je kleiner die Korngröße ist, desto größer ist die spezifische Oberfläche, auf die die Strahlung<br />
wirken kann und umso mehr Wärmeleistung wird auf die Brennstoffmasse übertragen. Bei Erreichen <strong>von</strong><br />
100 °C Oberflächentemperatur beginnt dort die Trocknung. Die Trocknungsfront wandert dann <strong>von</strong><br />
außen nach innen. Während die Biomasse innen noch trocknet, beginnt an der Oberfläche die Entgasung.<br />
Bei Biomassen beginnt die Entgasung bei etwa 200 °C, bei Steinkohle dagegen erst bei circa 450 °C.<br />
Die ausgetriebenen Flüchtigen eines Brennstoffes reagieren <strong>mit</strong> dem zur Verfügung stehenden Sauerstoff<br />
in einer homogenen Gasreaktion. Dazu kann das gesamte, durch die Reaktionspartner eingenommene<br />
Volumen (im Gegensatz zur heterogenen Reaktion) genutzt werden. Diese Teilreaktion ist weitgehend<br />
unabhängig <strong>von</strong> der Vermischung der Brennstoffteilchen im Feuerraum.<br />
Nach der Freisetzung der Flüchtigen bleibt der Anteil an festem Kohlenstoff (Fixed C) zurück. Dieser<br />
reagiert bei der Verbrennung in heterogenen Gas-Feststoff-Reaktionen. D.h. am festen Reaktionspartner<br />
ist so lange Stoff zu- bzw. abzuführen, bis die ganze feste Masse reagiert hat. Diese Reaktionen sind so<strong>mit</strong><br />
abhängig vom Stofftransport des Sauerstoffes zum Teilchen und der Verbrennungsprodukte vom<br />
Teilchen weg. Dieser Transport erfolgt zunächst durch die laminare Strömungsgrenzschicht, die das Korn<br />
umgibt, und weiter in das poröse Teilchen. Dieser Vorgang wird durch Grenzschicht- und Porendiffusion<br />
überlappt. Der Vorgang ist auch <strong>von</strong> der Größe der vorhandenen Oberfläche und <strong>von</strong> der Reaktionsgeschwindigkeit<br />
an der Feststoffoberfläche abhängig. Alle diese Mechanismen sind temperaturabhängig, und<br />
der langsamste dieser Teilschritte bestimmt die Gesamtreaktionsgeschwindigkeit. Für Temperaturen<br />
unterhalb <strong>von</strong> 700 °C ist die Reaktionsgeschwindigkeit am Teilchen geschwindigkeitsbestimmend. Bei<br />
hohen Temperaturen (> 900 °C) sind die Diffusionsvorgänge zum und im Teilchen begrenzend. Bei der<br />
untersuchten Staubfeuerung werden in der Hauptverbrennungszone in Abhängigkeit vom Brennstoff<br />
Temperaturen in der Größenordnung <strong>von</strong> 1200 - 1300 °C erreicht. Die Rauchgase werden bis zum Ende<br />
der Brennkammer auf 650 - 700 °C abgekühlt. Findet die Verbrennung des festen Kohlenstoffes im<br />
oberen Teil der Brennkammer statt, sind die Stofftransportvorgänge geschwindigkeitsbestimmend. Größere<br />
Teilchen können jedoch auch nicht vollständig ausgebrannt die heiße Hauptreaktionszone verlassen.<br />
Bei diesen Teilchen kann dann der Übergang zur reaktionsgeschwindigkeitbestimmten Reaktion stattfinden.<br />
Reine Biomasseverbrennung<br />
Um das unterschiedliche Verbrennungsverhalten <strong>von</strong> Biomassen verschiedener Feinheiten untersuchen<br />
zu können, wurde eine reine Biomasseflamme <strong>mit</strong> Eichenholz (1,5 mm Aufmahlung) und eine Weidenflamme<br />
(2,5 mm Aufmahlung) im Flammenraum vermessen. Es wurden die Gaskonzentrationen <strong>von</strong> O 2,<br />
CO, NO und CO 2 über die Feuerraumhöhe und über den Radius er<strong>mit</strong>telt. Das Sauerstoffprofil der<br />
beiden Flammen ist in Abbildung 32 gegenübergestellt. Zur Veranschaulichung wurden die reinen Meßwerte<br />
zusätzlich durch Interpolation in einem Farbkontur-Diagramm dargestellt. Hohe<br />
Sauerstoffkonzentrationen sind dabei durch dunkle Felder gekennzeichnet, niedrige O 2-Konzentrationen<br />
durch helle Felder. Die linke Seite der Darstellung, entsprechend einer Hälfte der Brennkammer, ist<br />
jeweils die Eichenflamme; die rechte Seite die Weidenflamme. Beim Vergleich beider Flammen ist zu<br />
erkennen, daß die feiner aufgemahlene Eiche schneller zündet und durch den Verbrennungsvorgang den<br />
ihr zur Verfügung stehenden Sauerstoff schneller aufbraucht. Das Sauerstoffgefälle in axialer und radialer<br />
Strömungsrichtung ist sehr gut an den eng liegenden Iso-Linien zu sehen. Das sauerstoffreiche Feld in<br />
un<strong>mit</strong>telbarer Brennernähe ist bei der Weidenflamme deutlich größer. Dies deutet darauf hin, daß nur ein<br />
Teil des Brennstoffes gezündet hat und der Rest erst in brennerferneren Gebieten brennt und Sauerstoff<br />
verbraucht. Dies ist auch an den weit auseinanderliegenden Iso-Linien erkennbar.<br />
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