Umwege in Polygonen - Universität Bonn
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Liegen andererseits b ′ oder d ′ nicht im zugehörigen l<strong>in</strong>senförmigen Gebiet, dann folgt:<br />
(∣ ∣ a ′ b ′∣ ∣<br />
∣ ∣b<br />
max<br />
∣ ′ c ′∣ ∣<br />
∣ ∣c<br />
,<br />
∣ ′ d ′∣ ∣<br />
∣ ∣a<br />
,<br />
∣ ′ d ′∣ )<br />
∣<br />
,<br />
∣ > 1<br />
∣ ab ∣ bc ∣ cd ∣ ad Damit ist (39) bewiesen und somit der Beweis von Lemma 6.1 abgeschlossen. □<br />
Lemma 6.2 Berühren oder schneiden sich zwei Kreise K 1 = K r1 (m 1 ) und K 2 = K r2 (m 2 )<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Punkt b, dann liegt K 2 genau dann (zu beiden Seiten von b) <strong>in</strong>nerhalb von K 1 ,<br />
wenn die Kreismittelpunkte m 1 und m 2 mit dem Berührpunkt b auf e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie liegen und<br />
r 2 ≤ r 1 ist.<br />
K 1<br />
m 2<br />
K 2<br />
m b<br />
1<br />
Abbildung 22: sich schneidende Kreise<br />
Beweis. Die Rückrichtung ist klar. Auch ist klar, dass r 2 ≤ r 1 se<strong>in</strong> muss, damit K 2 <strong>in</strong>nerhalb<br />
von K 1 liegen kann. Liegen dann die drei Punkte nicht auf e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie, werden die zu ihnen<br />
gehörigen Dreiecksungleichungen strikt, d.h. unter anderem gilt:<br />
∣ m1 b ∣ ∣ < |m1 m 2 | + ∣ ∣ m2 b ∣ ∣<br />
Also gilt, weil b der Berührpunkt ist:<br />
r 1 < |m 1 m 2 | + r 2<br />
Wenn man aber die Strecke m 1 m 2 ausdehnt bis man den Kreis K 2 erreicht, so hat man e<strong>in</strong>en<br />
Punkt dieses zweiten Kreises gefunden, der e<strong>in</strong>en Abstand von |m 1 m 2 | + r 2 zu m 1 hat (vgl.<br />
Abb. 22). Folglich liegt dieser Punkt außerhalb von K 1 . Da sich zwei Kreise, wenn sie nicht<br />
identisch s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> höchstens zwei Punkten schneiden oder berühren, muss also K 2 schon <strong>in</strong><br />
jeder Umgebung des e<strong>in</strong>en Schnittpunktes b außerhalb von K 1 liegen. □<br />
6.4 Geradebiegen des dualen Vierecks<br />
Im folgenden Abschnitt werden wir e<strong>in</strong>e der E<strong>in</strong>schränkungen aufheben, die zum Stifte-<br />
Ansatz geführt hat. Wir setzen nicht mehr die Geradl<strong>in</strong>igkeit der Seiten des dualen Vierecks<br />
voraus. Vielmehr dürfen diese jetzt beliebige nach außen h<strong>in</strong> konvexe polygonale Ketten se<strong>in</strong>.<br />
S<strong>in</strong>d die kürzesten Wege π V ′(a ′ , c ′ ) und π V ′(b ′ , d ′ ) im dualen Viereck V ′ geradl<strong>in</strong>ig, d.h.<br />
(a ′ , c ′ ) und (b ′ , d ′ ) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> V ′ gegenseitig sichtbar, dann kann man die Aussage von Lemma<br />
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