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Umwege in Polygonen - Universität Bonn

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Wie <strong>in</strong> [EBKLL01] ergibt sich dann e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare obere Schranke für die Anzahl von<br />

Punktpaaren maximalen Umwegs.<br />

Korollar 6.1 In e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen, nicht-konvexen Polygon P mit n Ecken gibt es höchstens<br />

O(n) viele Punktpaare mit maximalem Umweg.<br />

Beweis. Wir bilden e<strong>in</strong>en geometrischen Graphen G (siehe Abb. 29), <strong>in</strong> dem wir zunächst<br />

die Eckpunkte von P als Knoten deuten und die Randkanten als Kanten des Graphen nehmen.<br />

Zusätzlich fügen wir für jedes Punktpaar (p, q) maximalen Umwegs die Punkte p und<br />

q als Knoten und die Kante pq h<strong>in</strong>zu. Wegen Lemma 3.1 s<strong>in</strong>d die Punkte p und q Randpunkte<br />

des Polygons. Also bleibt der gebildete Graph zusammenhängend. Wegen Satz 6.1,<br />

und weil die Maximumpaare nach Lemma 3.1 <strong>in</strong> P C gegenseitig sichtbar s<strong>in</strong>d, also ke<strong>in</strong>e<br />

Polygonrandkante kreuzen, ist er außerdem kreuzungsfrei.<br />

P<br />

=⇒<br />

G<br />

Abbildung 29: Konstruktion des kreuzungsfreien Graphen G<br />

Nun kann man noch je alle Kantenendpunkte <strong>in</strong> diesem Graphen, die auf der gleichen<br />

Randkante des Polygons aber nicht auf e<strong>in</strong>em Eckpunkt liegen, so zusammenschieben, dass<br />

schließlich die beteiligten Kanten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Punkt enden, der z.B. <strong>in</strong> der Mitte<br />

der betrachteten Randkante liegt. Die beteiligten Kanten kann man dabei so verbiegen, dass<br />

der Graph weiterh<strong>in</strong> kreuzungsfrei bleibt.<br />

r<br />

e 1<br />

e 2<br />

r ′<br />

B ε (r ′ )<br />

e 3<br />

⇒<br />

r<br />

e 1<br />

e 2 e 3<br />

m<br />

B ε (r ′ )<br />

Abbildung 30: Verbiegen aller auf r endenden Kanten zum Mittelpunkt m<br />

E<strong>in</strong> mögliches Vorgehen ist <strong>in</strong> Abbildung 30 dargestellt. Zuerst wählt man e<strong>in</strong> ε > 0 so<br />

kle<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> dem ε-Schlauch B ε (r ′ ) um den betroffenen Teil r ′ der Polygonrandkante r ke<strong>in</strong>e<br />

weitere Kante des Graphen bis auf die beteiligten Kanten e 1 , . . . , e k , die e<strong>in</strong>en Endpunkt auf<br />

r haben, auftauchen. Anschließend verbiegt man die Kanten e 1 , . . . , e k <strong>in</strong> B ε (r ′ ) so, dass<br />

sie alle auf dem Randkantenmittelpunkt m enden und sich weiterh<strong>in</strong> untere<strong>in</strong>ander nicht<br />

schneiden. Da die Änderungen am Graphen nur im Schlauch B ε (r ′ ) erfolgen, bleibt der<br />

Graph kreuzungsfrei.<br />

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