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Umwege in Polygonen - Universität Bonn

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Eckpunkt p, die Kante e auf der q liegt, und der Eckpunkt b, an dem π(p, q) hängt, vorgegeben<br />

s<strong>in</strong>d. In diesem Unterabschnitt werden wir die Erkenntnisse nutzen, um e<strong>in</strong>en Algorithmus<br />

zu entwickeln, der das Umwegmaximum zwischen e<strong>in</strong>em vorgegebenen Eckpunkt p und e<strong>in</strong>er<br />

Randkante e ermittelt.<br />

Am Anfang von Abschnitt 5 hatten wir schon Trichter als Teile von Sanduhren vorgestellt<br />

(siehe S. 16). Lee und Preparata zeigen <strong>in</strong> [LP84], dass zu e<strong>in</strong>em Polygonpunkt p und e<strong>in</strong>er<br />

Polygonkante e alle kürzesten Wege π(p, q ′ ) für q ′ ∈ e durch so e<strong>in</strong>en Trichter laufen.<br />

π(p, q)<br />

p<br />

pq<br />

q l<br />

q<br />

e<br />

q r<br />

π l<br />

π r<br />

π(p, b F )<br />

b F<br />

Abbildung 32: E<strong>in</strong> kürzester Weg π(p, q) im Trichter von p und e<br />

Dargestellt ist die Situation beispielhaft <strong>in</strong> Abbildung 32. Die Kante e bildet dort die<br />

Trichteroberseite. Des weiteren wird der Trichter durch zwei nach außen konvexe Randketten<br />

π l und π r , die je e<strong>in</strong>en Endpunkt (q l bzw. q r ) von e mit dem geme<strong>in</strong>samen Trichterfußpunkt<br />

b F verb<strong>in</strong>den, begrenzt. Dieser eigentliche Trichter ist über die Kette π(p, b F ) mit dem Punkt<br />

p verbunden. In Anlehnung an die Funktion e<strong>in</strong>es Trichters werden wir π(p, b F ) Schlauch<br />

nennen. Mit dem Begriff Trichter sei nur der von den Randketten π l und π r und von der<br />

Trichteroberkante e begrenzte Bereich ohne H<strong>in</strong>zunahme des Schlauches bezeichnet. Wie<br />

Guibas et al. <strong>in</strong> [GHL + 87] werden wir das Gebiet dieses Trichters auch mit Φ(e) bezeichnen.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Eigenschaft der Randketten ist, dass sie selbst kürzeste Wege im Polygon<br />

s<strong>in</strong>d. Es gilt π(p, q l ) = π(p, b F ) ⊕ π l und π(p, q r ) = π(p, b F ) ⊕ π r .<br />

Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 32 gepunktete Trennl<strong>in</strong>ien zwischen verschiedenen Trichterbereichen<br />

e<strong>in</strong>gezeichnet. Jeder solche Bereich ist dadurch charakterisiert, dass die kürzesten<br />

Wege π(p, q ′ ) von e<strong>in</strong>em Punkt q ′ dieses Bereiches aus an e<strong>in</strong>em bestimmten dem Bereich<br />

zugeordneten Trichtereckpunkt b hängen. So liegt der dargestellte Punkt q e<strong>in</strong>deutig im zu<br />

b F gehörigen Bereich.<br />

Hat man zu e<strong>in</strong>em Punkt p und e<strong>in</strong>er Kante e den zugehörigen Trichter gegeben, dann<br />

lässt sich leicht Lemma 7.1 anwenden, um das Umwegmaximum des Punkt-Kantenpaares zu<br />

berechnen. Dazu dient folgender Algorithmus:<br />

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