Umwege in Polygonen - Universität Bonn
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Für die Anwendung wäre e<strong>in</strong>e geschlossene Formel für die Nullstellen des Polynoms (49)<br />
hilfreich. E<strong>in</strong>e solche existiert natürlich. Jedoch füllt e<strong>in</strong> mit Maple berechnetes Ergebnis<br />
schon ganze 6 DIN-A4-Seiten. E<strong>in</strong>e weitere Vere<strong>in</strong>fachung war unter Maple nicht zu erreichen.<br />
Daher werden wir <strong>in</strong> den folgenden Algorithmen zuerst die aktuellen Werte für die<br />
Variablen π(p, b), p ⊥ , b = und b ⊥ e<strong>in</strong>setzen, und erst anschließend Standardverfahren zur<br />
Berechnung der Nullstellen verwenden.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs gibt es e<strong>in</strong>en schon wohl bekannten Spezialfall, <strong>in</strong> dem sich die Maximumsuche<br />
wesentlich vere<strong>in</strong>facht.<br />
7.2 Spezialfall des notwendigen Kriteriums<br />
Ist der zu p und e gehörige Trichter entartet, dann hängen für alle q ∈ e die kürzesten Wege<br />
π(p, q) an e<strong>in</strong>em bestimmten Kantenendpunkt b, der gleichzeitig der Trichterfußpunkt ist.<br />
In diesem Spezialfall ist die Suche nach e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>seitigen lokalen Maximum von u P (p, .)<br />
auf e nach mehreren Ansätzen möglich. Zum Beispiel kann man, da π(p, .) immer über die<br />
Kante e verläuft, mit den Ergebnissen von [EBKLL01] nach e<strong>in</strong>em entsprechenden Maximum<br />
des <strong>Umwege</strong>s auf der polygonalen Kette C := π(p, b)⊕e suchen. Diese Idee hatten wir schon<br />
<strong>in</strong> Lemma 5.2 und auch <strong>in</strong> (8) benutzt. Die erhaltene Formel cos β q = − |pq| / |π(p, q)|, die<br />
man genauso gut aus (48) <strong>in</strong> Lemma 7.1 gew<strong>in</strong>nen kann, muss dann nur noch mit dem<br />
Parameter t umformuliert werden.<br />
Wir setzen hier h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>fach im Polynom (49) b ⊥ = 0 und erhalten:<br />
Korollar 7.1 Seien die Voraussetzungen von Lemma 7.1 erfüllt. Sei außerdem der zu p und<br />
e gehörige Trichter entartet, d.h. es gelte b ⊥ = 0 (vgl. Abb. 31). Dann kann <strong>in</strong> dem echten<br />
Eckpunkt-Randpunktpaar (p, q) nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitiges lokales Maximum vorliegen, wenn der<br />
Positionsparameter t e<strong>in</strong>en der beiden folgenden Werte annimmt:<br />
{<br />
p 2 ⊥<br />
(50) t ∈ −<br />
b = + |π(p, b)| , − p 2 }<br />
⊥<br />
b = − |π(p, b)|<br />
Beweis. Für b ⊥ = 0 wird [ (49) zu:<br />
t 4 b 2 = − |π(p, b)| 2] [ ]<br />
+ t 3 2b = (p 2 ⊥ − b 2 = + |π(p, b)| 2 )<br />
[ ]<br />
+t 2 p 2 ⊥ (p2 ⊥ − 2b2 = ) + (b2 = )(b2 = − |π(p, b)|2 − 2p 2 ⊥ )<br />
+t [ 2b = p 2 ⊥ (−p2 ⊥ + b2 = )] + [ b 2 = p4 ⊥]<br />
= 0<br />
Dieses Polynom lässt sich <strong>in</strong> L<strong>in</strong>earfaktoren zerlegen. Es ergibt sich:<br />
(<br />
(b= − |π(p, b)|) t + p 2 ) (<br />
⊥ (b= + |π(p, b)|) t + p 2 )<br />
⊥ (t − b= ) 2 = 0<br />
Da für t = b = der Punkt q auf dem Polygoneckpunkt b liegen würde, also (p, q) ke<strong>in</strong> echtes<br />
Eckpunkt-Randpunkt-Paar wäre, kommen für die Lösungen nur noch die beiden anderen<br />
Faktoren <strong>in</strong> Frage.□<br />
7.3 Maximumsuche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Trichter<br />
Durch Lemma 7.1 bzw. Korollar 7.1 wissen wir, wie man e<strong>in</strong>e konstant beschränkte Anzahl<br />
von Randpunktkandidaten q für e<strong>in</strong> lokales Umwegmaximum f<strong>in</strong>det, wenn der zugehörige<br />
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