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Berufswunsch oder Wunschberuf. Ausbildungsweg und Berufswahl ...

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<strong>Berufswunsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Wunschberuf</strong><br />

7 Zusammenfassung<br />

7 Zusammenfassung<br />

Das in der Einleitung formulierte Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Theoriebeitrages zu<br />

<strong>Ausbildungsweg</strong> <strong>und</strong> <strong>Berufswahl</strong> von Primarlehrerinnen <strong>und</strong> Primarlehrern. Mit Hilfe qualitativer<br />

Methoden, in einem Teil ergänzt durch statistische Verfahren, sollen die komplexen Zusammenhänge<br />

erforscht werden, welche zwischen den Phänomenen, die zur <strong>Berufswahl</strong> beitragen,<br />

bestehen. Im Zentrum des Interesses steht die bisherige Lebensgeschichte der Interviewten - die<br />

<strong>Berufswahl</strong> wird somit nicht als isoliertes Ereignis im jungen Erwachsenenalter sondern als Komponente<br />

eines Prozesses gesehen.<br />

Die Anwendung der Techniken der Gro<strong>und</strong>ed Theory erweist sich als nützlich, um den theoretischen<br />

Zugang zu den Biographien zu finden, ein Unterfangen, das sich manchmal aufwändig<br />

gestaltet (Alheit 1992). Die Methode ermöglicht es, mit Hilfe von Kategorisierungen mehrere<br />

biographische Interviews miteinander in Beziehung zu setzen <strong>und</strong> in dieser Weise eine Theorie zu<br />

generieren, die unmittelbar in den empirischen Daten gründet. Der <strong>Berufswunsch</strong> ist als mehr<br />

<strong>oder</strong> weniger langer roter Faden entlang des Lebenslaufs der interviewten Lehrpersonen geknüpft.<br />

Daher ist es wichtig, die Interessen <strong>und</strong> Erfahrungen zu berücksichtigen, wie sie im Verlauf des<br />

individuellen Lebenslaufs entstanden sind. Nur so können die vielfältigen Aspekte einer Lehrerbiographie<br />

in angemessener Weise erfassen werden. Strukturelle Gegebenheiten beeinflussen den<br />

<strong>Berufswunsch</strong>, so die Notwendigkeit einer <strong>Berufswahl</strong> im Rahmen der sek<strong>und</strong>ären Sozialisation<br />

24 , das Ausbildungsangebot nach dem Abschluss der obligatorischen Schulzeit wie auch die<br />

soziale Herkunft. Gleichzeitig spielen auch persönliche Eigenschaften einer Person, wie die in<br />

einer Problemsituation verwendeten Handlungsstrategien, die persönliche Leistungsorientierung<br />

<strong>oder</strong> Berufswünsche, eine wichtige Rolle.<br />

Im Rahmen des quantitativen Untersuchungsteils werden die Erkenntnisse der gegenstandsbezogenen<br />

Theorie für die Ausbildung des Hypothesenmodells verwendet. Dieses Vorgehen erweist<br />

sich als wertvolle Ergänzung: Die Thesen lassen sich anhand der verwendeten statistischen Verfahren<br />

weitgehend in ihrer empirischen Evidenz bestätigen. Insofern leistet die quantitative Untersuchung<br />

einen Beitrag zur Validierung der gef<strong>und</strong>enen Konzepte <strong>und</strong> Zusammenhänge.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht jeder <strong>Berufswunsch</strong> den Weg in einen <strong>Wunschberuf</strong><br />

weist. Ob der persönliche <strong>Wunschberuf</strong> gef<strong>und</strong>en wird, hängt nicht nur vom individuellen<br />

Handeln sondern auch von äusseren Einflüssen im Laufe des Lebens ab.<br />

24 Berger <strong>und</strong> Luckmann verstehen unter sek<strong>und</strong>ärer Sozialisation „die Internalisierung institutionaler <strong>oder</strong> in Institutionalisierung<br />

gründender ‚Subwelten‘“ (1980, S. 148).<br />

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